Symptome – Beschwerden
Gluteninduzierte Enteropathie (Zöliakie, Sprue)

Erste Symptome können sich bereits kurz nach Einführung der Beikost entwickeln! Die klassischen Symptome (Durchfall und Gedeihstörung) zeigen jedoch nur ca. 20 % der Erkrankten. Folgeerkrankungen im späteren (Klein)-Kindesalter führen häufig erst zur Diagnose.

Die gluteninduzierte Enteropathie geht mit folgenden Symptomen und Beschwerden einher:

  • Ständige wässrige Durchfälle
  • Bauchschmerzen*
  • Meteorismus* (Blähbauch)
  • ausladenes Abdomen
  • Steatorrhöen – grau-glänzende Fettstühle beziehungsweise -durchfälle
  • Ungewollte Gewichtsabnahme
  • Nausea (Übelkeit), Appetitlosigkeit
  • Anämie (Eisenmangelanämie; Blutarmut) / Blässe
  • Gedeihstörungen im Kindesalter
  • Wachstumsstörungen im Kindesalter
  • Mangelsyndrome an Makro- und Mikronährstoffen (Nährstoffe, Vitalstoffe) – vor allem fettlösliche Vitamine – durch Verluste über den Stuhl sowie Resorptionsstörungen
  • Einige Spruekranke klagen des Weiteren über psychische Veränderungen, Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Konzentrations- und Leistungstief sowie Depressionen

*75 % der Patienten leiden unter Bauchschmerzen und Meteorismus; mehr als die Hälfte der Zöliakie-Patienten wird langfristig als Reizdarmsyndrom (RDS), ein weiteres Drittel als psychische Störung fehldiagnostiziert und -behandelt!

Klinische Bild in Abhängigkeit vom Alter

Das klinische Bild der Zöliakie in Abhängigkeit vom Alter:

  • Bei Kindern unter drei Jahren überwiegen typische gastrointestinale Symptome (Symptome des Magen-Darm-Traktes) wie Diarrhoe (Durchfall), Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen) und Gedeihstörung.
  • Bei ältere Kinder dagegen sind gastrointestinal asymptomatisch. Sie haben häufig nicht-gastrointesinale Erkrankungen wie Typ-1-Diabetes, Thyreoiditis (Schilddrüsenentzündung), Minderwuchs sowie eine positive Familienanamnese für Zöliakie oder eine Eisenmangelanämie [1].
  • Bei Erwachsenen stehen heute oligo- oder sogar monosymptomatische Verlaufsformen und extraintestinale ("außerhalb des Darms") Manifestationen im Vordergrund (z. B. Eisenmangelanämie, Mundaphthen, Dermatitis herpetiformis (Hautkrankheit aus der Gruppe der blasenbildenden Autoimmundermatosen), Osteopenie (Minderung der Knochendichte), Transaminasenerhöhung und sekundäre Amenorrhoe/keine Menstruationsblutung seit mehr als drei Monaten bei bereits etabliertem Zyklus).

Screening von Risikopatienten

Extraintestinale Manifestationen der Zöliakie:

Asymptomatische/atypische Manifestationen Prozent (%)
Erstgradige Verwandte
15-20 %
Down-Syndrom 5-12 %
Ulrich-Turner-Syndrom
2-5 %
Diabetes mellitus Typ 1
2-12 %
Autoimmunhepatits (Kinder)
12-13 %
Autoimmunthyreoiditis
3-7 %
Selektiver Ig A-Mangel
2-8 %

Oligosymptomatische Symptome:

  • Appetitverlust
  • chronische/intermittierende Diarrhoe
  • chronische Kopfschmerzen
  • chronische Müdigkeit
  • chronische Obstipation
  • depressive Verstimmung
  • dyspetische Beschwerden (Erbrechen/Übelkeit)
  • Eisenmangelanämie
  • Gedeihstörung
  • Gewichtsverlust
  • Kleinwuchs/Wachstumsretardierung
  • Osteoporose/Osteopenie
  • Konzentrationsstörungen
  • Pubertas tarda (Amenorrhoe)
  • rezidivierende Mundaphthen
  • Transaminasenerhöhung
  • Zahnschmelzdefekt

Literatur

  1. Telega G, Bennet TR, Werlin S. 
    Emerging new clinical patterns in the presentation of celiac disease.
    Arch Pediatr Adolesc Med. 2008 Feb;162(2):164-8.
     
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