Einleitung
Magengeschwür (Ulcus ventriculi)

Beim Ulcus ventriculi (Synonyme: Antrumerosion; Infektion durch Helicobacter pylori bei Ulcus ventriculi; Magenerosion; Magenschleimhauterosion; Magenulkus; Magenulkusblutung; Stressulkus des Magens; Ulcus ad pylorum; Ulcus callosum ventriculi; Ulcus pepticum des Magens; Ulcus pepticum des Pylorus; Ulcus pepticum ventriculi; Ulcus praepyloricum; Ulcus pyloricum; Ulcus rotundum ventriculi; Ulcus ventriculi; peptische Ulkuskrankheit; ICD-10-GM K25.-: Ulcus ventriculi) handelt es sich um eine Geschwürbildung im Bereich des Magens (Magengeschwür).
Es befindet sich meist im Bereich des Pylorus (Magenpförtner) und des vorgelagerten Antrums oder an der Innenseite der kleinen Kurvatur (Magenstraße).

Das Ulcus ventriculi zählt mit dem Ulcus duodeni zur Gruppe der gastrointestinalen Ulkuskrankheiten. Zusammen zählen sie zu den am häufigsten vorkommenden Erkrankungen des Verdauungstraktes.

In ca. 70-80 % der Fälle ist bei den Erkrankten eine Infektion mit dem gramnegativen, mikroaerophilen Stäbchenbakterium Helicobacter pylori nachweisbar. Die Infektion führt zunächst zu einer Gastritis (Typ B-Gastritis), auf deren Boden sich im Verlauf ein Ulkus bilden kann.

Geschlechterverhältnis: Männer sind geringfügig häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens des Ulcus ventriculi liegt nach dem 40. und vor dem 70. Lebensjahr. Der Altersgipfel liegt im 6. Lebensjahrzehnt.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 0,3 % (in Deutschland).

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 50 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland). Die Tendenz ist abnehmend.

Verlauf und Prognose: Ist die Ursache für ein Ulcus ventriculi eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, führt die Eradikation (Eliminierung des Keims) zur Heilung der Krankheit. Die Rezidivrate liegt dann zwischen 0 und 5 %. Nur in 1 % der Fälle kommt es zu einer Reinfektion mit dem Keim, die aber nicht unbedingt zu einem Ulcus ventriculi führen muss.
Unbehandelt kann ein Magengeschwür u. a. zu einer Ulkusblutung führen oder sogar perforieren (durchbrechen; dabei gelangt Mageninhalt in den Bauchraum).
Insgesamt hängt die Dauer der Heilung von der Größe und Tiefe des Ulkus (Geschwür) sowie von den Lebensumständen des Erkrankten ab.

Falls die dauerhafte Einnahme eines Medikamentes, welches das Risiko für ein Ulkus erhöht, erforderlich ist, wird heutzutage gleichzeitig zur Prävention (Vorbeugung) eine Dauertherapie mit einem Protonenpumpenhemmer (Protonenpumpeninhibitoren, PPI; Säureblocker) empfohlen.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit. Z Gastroenterol 2016; 54: 327–363
  2. S2k-Leitlinie: Helicobacter pylori und gastroduodenale Ulkuskrankheit. (AWMF-Registernummer: 021 - 001), Mai 2022 Langfassung

     
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