Einleitung
Chronische Verstopfung (Chronische Obstipation)

Unter chronischer Obstipation (Synonyme: Konstipation; Koprostase; Obstructio alvi; Retentio alvi; Verstopfung; constipation; ICD-10 K59.0: Obstipation) versteht man die erschwerte, zu seltene oder unvollständige Defäkation (Stuhlgang). Sie wird definiert als niedrige Stuhlfrequenz mit weniger als 3 Stuhlgängen pro Woche.

Die primäre Obstipation wird anhand der ROM-III-Kriterien folgendermaßen charakterisiert [1]: Innerhalb der letzten 6 Monate müssen in drei Monaten mindestens zwei der folgenden Kriterien erfüllt werden:

  • Pressen bei mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Harter Stuhl bei mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung in mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Gefühl der anorektalen Enge bei mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Manuelle Unterstützung, um Stuhlgang zu ermöglichen, in mehr als 25 % der Stuhlgänge
  • Weniger als drei Stuhlgänge pro Woche
  • Weicher ungeformter Stuhlgang nur unter Laxantiengebrauch 
  • Ungenügende Kriterien für ein Reizdarmsyndrom

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 1 : 2. 

Häufigkeitsgipfel: Die Häufigkeit des Auftretens der chronischen Obstipation steigt mit dem Lebensalter.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der chronischen Obstipation ist mit bis zu 15 % ein häufiges gesundheitliches Problem in Deutschland.

Verlauf und Prognose: Der Verlauf der Erkrankung ist abhängig von der Ursache. Ist die Obstipation ernährungsabhängig, kann eine schnelle Besserung durch einfache Maßnahmen wie eine ballaststoffreiche Kost, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie körperliche Aktivität erreicht werden.
Die chronische Obstipation geht häufig mit hohem Leidensdruck einher.

Literatur

  1. Rome Foundation. Guidelines – Rome III Diagnostic Criteria for Functional Gastrointestinal Disorders. J Gastrointestin Liver Dis 2006; 15: 307-312

     
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