Einleitung
Gluteninduzierte Enteropathie (Zöliakie, Sprue)

Die gluteninduzierte Enteropathie (Synonyme: Celiac disease; Coeliakie; Einheimische Sprue; Glutenallergie; Gluteninduzierte Enteropathie (Zöliakie; Glutensensitive Enteropathie; Glutenunverträglichkeit; Heubner-Herter-Krankheit; Intestinaler Infantilismus; Nichttropische Sprue; Sprue - einheimische; Sprue); Zöliakie; ICD-10 K90.0: Zöliakie) ist eine chronische Erkrankung der Dünndarmmukosa (Dünndarmschleimhaut), die auf einer Überempfindlichkeit gegen das Getreideeiweiß Gluten* beruht.
Bei Säuglingen sowie Kindern wird das Krankheitsbild Zöliakie und bei Erwachsenen einheimische Sprue genannt.

Es handelt sich um eine latente oder stille Zöliakie beziehungsweise Sprue, wenn nur eine leichte Schädigung der Dünndarmschleimhaut und -zotten vorliegt und die typischen Beschwerden nur zum Teil auftreten oder wenig ausgeprägt sind.

Die Zöliakie ist eine chronische Autoimmunerkrankung der Dünndarmschleimhaut.

Die diagnostische Latenz (Zeit
zwischen dem Auftreten erster Symptome und der definitiven Feststellung der Erkrankung) beträgt ca. 4 Jahre!

Geschlechterverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt im Säuglingsalter/vorwiegend Schulalter und im 4. Lebensjahrzehnt auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 0,5-1 % (in Deutschland). In Europa und Nordamerika liegt die Prävalenz bei 1-2 %. In Afrika und Asien ist die Erkrankung kaum bekannt.

Verlauf und Prognose: Unbehandelt führt die Krankheit zu Gewichtsverlust, bis zur Kachexie (Auszehrung; starke Abmagerung).
Bei Kindern führt eine unbehandelte Zöliakie meist zu einem Mangel an Vitaminen und Spurenelementen sowie zu einer Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel). Dieses wirkt sich negativ auf das Wachstum und die Knochenqualität aus.
Unter glutenfreier Kost regeneriert sich die Darmwand und die Beschwerden verschwinden schnell. Die Unverträglichkeit bleibt ein Leben lang bestehen.
Die Erkrankung geht mit einem erhöhten Risiko für das Non-Hodgkin-Lymphom (ein Lymphknoten-Krebs) sowie für Lymphome des Dünndarms und Karzinome des Gastrointestinaltrakes (Verdauungstrakt) einher. 

*Gluten (Speicherproteine des Weizens) wird auch als Klebereiweiß bezeichnet, da es für die Backfähigkeit von Weizenmehlen ausschlaggebend ist und die Backeigenschaften verbessert. Gluten macht etwa 80 % des Gesamteiweißes in Weizen aus und besteht aus mehreren Fraktionen, darunter die Proteine Gliadin und Glutenin.


     
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