Einleitung
Zwerchfellbruch (Hiatushernie)

Unter einer Hiatushernie – umgangssprachlich Zwerchfellbruch genannt – (Synonyme: Hernia diaphragmatica; Hiatus hernia; Zwerchfellhernie; ICD-10-GM K44.-: Hernia diaphragmatica) versteht man einen Eingeweidebruch, der das Zwerchfell im Bereich des Hiatus oesophageus (Durchtritt der Speiseröhre) betrifft. Durch diesen Hernie wird der Magen ganz oder teilweise in den Brustkorb verlagert.

Die Hiatushernie kann kongenital (angeboren) oder erworben (der häufigere Fall) vorkommen.

Man kann folgende Formen der Hiatushernien unterscheiden:

  • Kardiofundale Fehlanlage – Vorstufe des Gleitbruchs
  • Axiale Gleithernie (Teile des Magens gleiten entlang der Längsachse des Ösophagus (Speiseröhre) durch den Hiatus oesophageus (Zwerchfelldurchtritt)) – diese Form stellt ca. 90 % der Hiatushernien; die Symptome und die Therapie der axialen Gleithernie entsprechen denen der gastroösophagealen Refluxkrankheit (krankhafter Rückfluss von saurem Magensaft und anderen Mageninhalten in den Ösophagus (Speiseröhre)) (ca. 50 % aller über 50-Jährigen haben eine axiale Gleithernie)
  • Paraösophageale Hernie (hierbei verlagert sich ein Teil des Magens (zumeist Anteile des Magenfundus) neben dem Ösophagus ("paraösophageal") in das Mediastinum (median in der Brusthöhle liegende Raum))
    In schweren Fällen kann es zur kompletten Verlagerung des Magens in den Thoraxraum kommen (= Upside-down-Magen; Thoraxmagen; engl.: Upside-down-stomach).
  • Mischformen der oben genannten Hernien (Mischhernie) – selten besteht Refluxsymptomatik

Geschlechterverhältnis: Männern sind häufiger als Frauen betroffen. Ab dem fünfzigsten Lebensjahr liegt das Verhältnis bei 2:1

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend bei über 50-Jährigen auf (50 % der Betroffenen sind älter 50 Jahre).

Verlauf und Prognose: Eine axiale Gleithernie bereitet in der Mehrheit der Fälle keine Beschwerden und muss nur behandelt werden, wenn die Beschwerden, denen einer Refluxkrankheit ähneln. Hingegen kann die paraösophageale Hernie zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Inkarzeration (Einklemmung der Hernie) bzw. Magenileus (Magenverschluss) führen. Hier wird dann eine Operation erforderlich.

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Zwerchfellhernie, Zwerchfelldefekt (Congenital Diaphragmatic Hernie [CDH]). (AWMF-Registernummer: 006 - 087), April 2016 Langfassung

     
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