Einleitung
Aphthe

Eine Aphthe – umgangssprachlich Mundgeschwür genannt – (Synonyme: Aphte; Aphthosis; Bednar-Aphthen; chronische rezidivierende Aphthen (Minorform); chronisch rezidivierende Aphthen (Majorform); habituelle Aphthen; herpetiforme Stomatitis; Mundschleimhautaphthen; orale Aphthen; orale aphthöse Ulzeration; orale rezidivierende Aphthen; Periadenitis mucosa necrotica recurrens; rezidivierendes aphthöses Ulkus; Stomatitis herpetiformis; Stomatitis recurrens major; Stomatitis recurrens minor; ICD-10-GM K12.0: Rezidivierende orale Aphthen) ist eine schmerzhafte, erosive Schleimhautveränderung, die bevorzugt in der Mundhöhle im Bereich von Zahnfleisch, Mundschleimhaut oder Zunge auftritt.

Aphthen zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut. Seltener treten Aphthen auch in der Genitalschleimhaut auf.

Aphthen treten familiär gehäuft auf.

Folgende Formen werden unterschieden:

  • Minor-Typ (Mikulicz) 
  • Major-Typ (Sutton) 
  • Herpetiforme Aphthen (Cooke)

Details dazu  s. u. "Symptome – Beschwerden".

Weitere Details dazu  s. u. "Symptome – Beschwerden".

Zudem werden folgende Sonderformen beschrieben:

  • Solitäre Riesenaphthe
  • Bipolare Aphthose – bei Morbus Behçet (Synonym: Morbus Adamantiades-Behçet; Behçet-Krankheit; Behçet-Aphthen) – Multisystemerkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, die mit einer rezidivierenden, chronischen Vaskulitis (Gefäßentzündung) der kleinen und großen Arterien sowie mit Schleimhautentzündungen einhergeht; als typisch für die Erkrankung wird in der Literatur die Trias (das Auftreten von drei Symptomen) aus Aphthen (schmerzhafte, erosive Schleimhautveränderungen) im Mund und aphthösen Genitalulzera (Geschwüre in der Genitalregion) sowie einer Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut, die aus der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris) besteht) angegeben; man vermutet einen Defekt der zellulären Immunität
  • HIV-assoziierte Aphthen

Des Weiteren kann man Aphthen nach dem Verlauf klassifizieren:

  • akut-solitäre (eine einzelne oder nur wenige) Aphthen
  • chronisch-rezidivierende Aphthen (Synonyme: habituelle Aphthen bzw. habituelle Aphthose): 3-6 Episoden/Jahr, orale Aphthen, die weniger schnell heilen, aber nicht sehr schmerzhaft sind; können auch genital und perigenital (Skrotum/Hodensack, Vulva/Gesamtheit der äußeren primären Geschlechtsorgane, Anus, Perineum/Damm, Region zwischen Anus und äußeren Geschlechtsorganen; ggf. auch inguinalin der Leistenregion) auftreten; Häufigkeit: 5-60 %

Geschlechterverhältnis: Frauen sind von chronisch-rezidivierenden Aphthen häufiger betroffen als Männer.

Häufigkeitsgipfel: Chronisch-rezidivierende Aphthen treten vorwiegend bei Erwachsenen auf.

Die Lebenszeitprävalenz (Krankheitshäufigkeit während des gesamten Lebens) für chronisch-rezidivierende Aphthen liegt bei 20 %.

Verlauf und Prognose: Die unscheinbar wirkenden Flecken sind für den Betroffenen meist sehr schmerzhaft und können zu deutlichen Einschränkungen beim Sprechen oder bei der Nahrungsaufnahme führen. Akut-solitäre Aphthen verschwinden in der Regel nach 1-2 Wochen spontan (von selbst).
Eine Ansteckungsgefahr besteht nicht.
Falls die Aphthen im Rahmen einer Erkrankung auftreten, steht die Therapie der Grunderkrankung im Vordergrund.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Diagnostik und Therapieoptionen von Aphthen und aphtoiden Läsionen der Mund- und Rachenschleimhaut. (AWMF-Registernummer: 007 - 101), November 2016 Kurzfassung Langfassung

     
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