Einleitung
Hämorrhoiden

Hämorrhoiden (altgriech. haima „Blut“ und rhein „fließen“; Synonyme: Blinde Adern; Goldene Adern; Hämorrhoidalknoten; Hämorrhoidalleiden; ICD-10-GM K64.-: Hämorrhoiden) sind eigentlich normale Schwellkörper am Ende des Analkanals zu dessen Feinverschluss (= Feinkontinenz). Sie bestehen aus dem Plexus hämorrhoidalis superior (Synonym: Corpus cavernosum recti). Erst bei einer Vergrößerung derselben und vorhandenen Beschwerden besteht ein Hämorrhoidalleiden.

Gradeinteilung der Hämorrhoiden nach Goligher [1]

Grad Befund
I Nur proktoskopisch (per Enddarmspiegelung) sichtbar vergrößerter Plexus hämorrhoidalis superior
II Prolaps (Vorfall) bei der Defäkationen (Stuhlgang) – retrahiert (zieht sich zurück) sich spontan
III Prolaps bei der Defäkationen – retrahiert sich nicht spontan; nur manuell reponibel (in die ursprüngliche Lage zurückbringbar)
IV Prolaps permanent fixiert – irreponibel

Geschlechterverhältnis: Männer sind geringfügig häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Das Hämorrhoidalleiden ist vom Alter weitgehend unabhängig. In den meisten Fällen sind die Betroffenen älter als 30 Jahre.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 50-70 % (in Deutschland); ca. 50 % aller Erwachsenen werden im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal von symptomatischen Hämorrhoiden betroffen sein.

Nur in ca. 5 % aller Fälle ist eine Operation erforderlich.

Verlauf und Prognose: Die Prognose ist umso besser, je früher mit der Therapie begonnen wird. Allerdings zögern viele Betroffene aus Scheu den Arztbesuch hinaus. Unangenehm sind die durch die vergrößerten Hämorrhoiden verursachten Beschwerden wie Pruritus ani (Juckreiz am After), Schmerzen, Nässen oder Blutungen in der Afterregion. Die Erkrankung tritt häufig rezidivierend (wiederkehrend) auf. Durch entsprechende Maßnahmen wie ballaststoffreiche Ernährung, Bewegung und einer Gewichtsnormalisierung kann einem erneuten Hämorrhoidalleiden vorgebeugt werden. Falls die Hämorrhoiden stark ausgeprägt sind, wird unter Umständen ein chirurgischer Eingriff erforderlich.

Literatur

  1. Goligher JC, Duthie HL, Nixon HH, Duthie H, Nixon H: Surgery of the anus, rectum and colon. 4th ed. London: Baillière Tindall; Bailliere Tindall 1984 // 1985.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Hämorrhoidalleiden. (AWMF-Registernummer: 081-007), April 2019 Langfassung

     
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