Einleitung
Darmverschluss (Ileus)

Bei einem Ileus (Thesaurussynonyma: Achsendrehung der Sigmaflexur; Achsendrehung des Intestinums; Achsendrehung des Kolons; Achsendrehung des Mesenteriums; Achsendrehung des Omentums; Achsendrehung des Zäkums; Adhäsionsileus; Adynamische Darmobstruktion; Adynamischer Darmverschluss; Atonischer Ileus; Bauchfelladhäsion mit Ileus; Bridenileus; Darmabknickung; Darmachsendrehung; Darmeinklemmung; Darmeinklemmung durch Gallenstein; Darmeinscheidung; Darmeinstülpung; Darmgangrän mit Darmverschluss; Darmileus; Darminvagination; Darmknick; Darmkompression; Darmkonstriktion; Darmkontraktur; Darmlähmung; Darmobstruktion; Darmobstruktion durch Gallenstein; Darmobstruktion durch Volvulus; Darmobturation; Darmokklusion; Darmparalyse; Darmparese; Darmstein; Darmstenose; Darmstrangulation; Darmstriktur; Darmtorsion; Darmverknotung; Darmverschlingung; Darmverschluss; Darmverschluss durch Briden; Darmverschluss durch Gallenstein; Darmverschluss durch Volvulus; Darmverschluss mit Adhäsion; Darmverwachsung mit Verschluss; Darmvolvulus; Dickdarmeinklemmung; Dickdarmileus; Dickdarmstenose; Dickdarmstriktur; Dickdarmverschluss; Duodenaltorsion; Dünndarmbridenileus; Dünndarmileus; Dünndarminvagination; Dünndarmparalyse; Dünndarmstenose; Dünndarmstriktur; Dünndarmverschluss; Dünndarmvolvulus; Eingeklemmter Kotstein; Einklemmung eines Enteroliths; Einklemmung von Fäzes; Enterolith; Enterolithiasis; Enterostenose; Fäkalieneinklemmung; Gallensteinileus; Gangrän des Intestinums mit Darmverschluss; Gangrän des Mesenteriums mit Darmverschluss; Gastrointestinale Obstruktion; Gastrointestinaler Verschluss; Gärungsileus; Ileumabknickung; Ileumknick; Ileumobstruktion; Ileumstenose; Ileumstriktur; Ileumverschluss; Ileumvolvulus; Ileus; Ileus des Intestinums; Ileus des Kolons; Ileus durch Bauchfellverwachsung; Ileus durch Peritonealverwachsung; Ileus obturatorius; Intestinale Adhäsion mit Ileus; Intestinale Invagination; Intestinalknick; Intestinalokklusion; Intestinalparalyse a.n.k.; Intestinalparese; Intestinalstenose; Intestinalstrangulation; Intestinalstriktur; Intestinaltorsion; Intestinumabknickung; Intestinumverschluss; Intussuszeption; Intussuszeption des Darmes; Intussuszeption des Intestinums; Intussuszeption des Kolons; Intussuszeption des Rektums; Invagination; Invagination des Intestinums; Invagination des Rektums; Invaginationsileus; Jejunumobstruktion; Jejunumstenose; Jejunumstriktur; Jejunumverschluss; Koloneinscheidung; Kolonimpaktion; Koloninvagination; Kolonobstruktion; Kolonokklusion; Kolonparalyse a.n.k.; Kolonparese; Kolonstenose; Kolonstrangulation; Kolonstriktur; Kolontorsion; Kolonverschluss; Koprolith; Koprolithiasis; Koprostase; Koteinklemmung; Kotimpaktion; Kotobstruktion; Kotstauung; Kotstein; Kotverschluss; Mechanische Darmobstruktion; Mechanischer Darmverschluss; Mechanischer Dickdarmverschluss; Mechanischer Dünndarmileus; Mechanischer Dünndarmverschluss; Mechanischer Ileumverschluss; Mechanischer Ileus a.n.k.; Mechanischer Intestinumverschluss; Mechanischer Jejunumverschluss; Mechanischer Kolonverschluss; Mechanischer Zäkumverschluss; Neurogene Darmobstruktion; Neurogener Ileus; Obstruktion der Übergangsstelle des Colon sigmoideum in das Rektum; Obstruktionsileus a.n.k.; Obstruktiver Gewebestrang des Darmes; Obstruktiver Gewebestrang des Peritoneums; Obturationsileus; Ogilvie-Syndrom; Paralytischer Darmverschluss; Paralytischer Dickdarmverschluss; Paralytischer Dünndarmileus; Paralytischer Dünndarmverschluss; Paralytischer Ileumverschluss; Paralytischer Ileus; Paralytischer Intestinumverschluss; Paralytischer Jejunumverschluss; Paralytischer Kolonverschluss; Paralytischer Zäkumverschluss; Paroxysmale Darmobstruktion; Peritoneale Adhäsion mit Darmverschluss; Peritoneumadhäsion mit Ileus; Postinfektiöse Darmadhäsion mit Ileus; Postinfektiöse Darmobstruktion; Präileus; Pseudoobstruktionsileus; Rektosigmoidale Obstruktion; Rektosigmoidale Striktur; Rektumverschluss; Sigmaeinengung; Sigmastenose; Sigmavolvulus; Sigmoideumobstruktion; Strangileus; Strangulation des Mesenteriums; Strangulation des Omentums; Strangulationsileus; Striktur der Flexura coli sigmoidea; Striktur der Sigmaflexur; Subileus; Torsion des Mesenteriums; Torsion des Omentums; Torsionsileus; Volvulus; Volvulus des Intestinums; Volvulus des Kolons; Zäkumobstruktion; Zäkumstriktur; Zäkumverschluss; ICD-10-GM K56.-: Paralytischer Ileus und intestinale Obstruktion ohne Hernie) handelt es sich um einen Darmverschluss. Dieser stellt eine gefährliche Unterbrechung der Darmpassage dar.

In einem Großteil der Fälle (75 %) kommt ein Ileus nach einem abdominalchirurgischen (bauchchirurgischen) Eingriff vor. Dabei ist die Anzahl bei laparoskopischen Eingriffen (Bauchspiegelung; "Schlüssellochchirurgie") geringer als bei Laparotomien (Bauchschnitt; operative Eröffnung der Bauchhöhle). Eine Appendektomie (operative Entfernung des entzündeten Wurmfortsatzes des Blinddarms) ist in 40 % der Fälle verantwortlich für einen Ileus.

Man kann den Ileus nach verschiedenen Kriterien einteilen:

Nach der Ätiologie (Ursache):

  • mechanischer Ileus ‒ Verschluss des Darmlumens durch ein Hindernis von außen (extraluminal) oder innen (intraluminal) sowie aufgrund eine Hinternisses, welche in der Organwand liegt (intramural)
  • funktioneller Ileus
    • spastischer Ileus – z. B. bei Bleivergiftung; sehr selten
    • paralytischer Ileus (Synonym: atonischer Ileus) – Lähmung der glatten Muskulatur (Stillstand der Peristaltik (Darmbewegung)); häufig

Im Verlauf eines mechanischen Ileus kommt es zu einem paralytischen Ileus.

Nach der Ätiologie kann man weitere Sonderformen unterscheiden:

  • Bridenileus ‒ Darmverschluss durch Verwachsungsstränge in der Bauchhöhle
  • Gallensteinileus ‒ Darmverschluss, der durch einen Gallenstein im Darmlumen bedingt ist
  • Invagination ‒ Einstülpung eines Anteils des Darmes in einen anderen Anteil; tritt bevorzugt bei Kindern auf
  • Mekoniumileus ‒ Darmverschluss eines Neugeborenen durch das Mekonium ("Kindspech")
  • Volvulus ‒ Darmverschluss durch Verdrehung des Darmes um seine Achse

Weiterhin kann der Ileus nach der Lokalisation eingeteilt werden:

  • Dickdarmileus – in 50 % der Fälle bedingt durch Karzinome (Krebserkrankungen)
  • Dünndarmileus – in 50 % der Fälle bedingt durch einen Bridenileus (Darmverschluss durch Verwachsungsstränge in der Bauchhöhle)

70-80 % aller Ilei finden sich im Dünndarm und 20-30 % im Kolon (Dickdarm).

Von einem Subileus spricht man, wenn das Darmlumen nur verengt, jedoch nicht komplett verlegt ist.

Häufigkeitsgipfel: Die Invagination tritt am häufigsten bei Kleinkindern im zweiten Lebenshalbjahr auf.

Der Ileus tritt häufig als Komplikation von fortgeschrittenen Tumorerkrankungen (Krebserkrankungen) auf. Bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) liegt die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) für einen Ileus zwischen 5 und 42 % und bei Patienten mit Kolo-Rektalkarzinomen (Dick- bzw. Mastdarmkrebs) bei 4 bis 24 %.

Verlauf und Prognose: Der Verlauf eines Ileus ist davon abhängig, welche Ursachen dazu geführt haben und an welcher Stelle sich der Verschluss befindet.
Als lebensbedrohliches Krankheitsbild bedarf ein Ileus im Allgemeinen einer sofortigen Krankenhauseinweisung und häufig einer chirurgischen Intervention. Ansonsten kann es u. a. zum Absterben von Darmteilen kommen oder Darminhalt kann durch die Darmwand perforieren (durchbrechen). Je schneller eine Behandlung erfolgt, umso günstiger ist die Prognose. Mit jeder Stunde, die ohne adäquate Therapie verstreicht, steigt das Risiko für einen letalen (tödlichen) Verlauf um ca. 1 %.
Bei einem inoperablen Ileus, der im Zusammenhang mit einem fortgeschrittenen Tumorleiden auftritt, beträgt die Überlebenszeit einige Wochen bis wenige Monate (falls keine tumorspezifische Therapie möglich ist).
Die perioperative Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) einer Notfalllaparotomie aufgrund eines manifesten Ileus beträgt 5-15 % [1].

Literatur

  1. Menzies D, Parker M, Hoare R, Knight A: Small bowel obstruction due to postoperative adhesions: treatment patterns and associated costs in 110 hospital admissions. Ann R Coll Surg Engl 2001 Jan;83(1):40-6.

     
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