Diaminoxidase (DAO)

Die Diaminoxidase (DAO, Histaminase) (engl. diamine oxidase) ist ein kupferhaltiges Enzym (enthält zwei Kupferatome im aktiven Zentrum und hat das Vitamin B6 als Cofaktor), das Histamin und andere biogene Amine (wie ; Cadaverin, Feruloylputresin, Dopamin, Phenethylamin/Phenylethylamin, Putrescin, Serotonin, Spermidin, Spermin, Synnephrin, Tryptamin, Tyramin, Noradrenalin etc.) abbauen kann.

Ein Mangel an DAO soll zur sogenannten Histaminintoleranz führen: Personen mit einer nicht-immunologisch vermittelten Hypersensitivität auf biogene Amine fehlt das für den Aminabbau nötige Enzym (Diaminoxidasekonzentration (DAO) im Darmtrakt und Histaminmethyltransferase in der Leber) beziehungsweise weisen einen Enzymdefekt auf.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • EDTA-Plasma bzw. Blutserum
  • Frisch abgenommene Proben (Plasma oder Serum) müssen unmittelbar nach der Blutabnahme zentrifugiert und gekühlt aufbewahrt werden.

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Die DAO-Aktivität kann durch folgende Substanzen gehemmt werden:
    • Hemmung der DAO:
      • Alkohol
      • Amitriptylin: Als Antidepressivum (insbesondere bestimmte Typen von MAO-Hemmern, die die Monoaminoxidase beeinflussen, können auch die DAO beeinträchtigen) könnte es eine hemmende Wirkung auf DAO haben, obwohl dies nicht gut dokumentiert ist.
      • Metamizol: Als Analgetikum (Schmerzmittel) könnte es in die Kategorie der Medikamente (Nicht-steroidale entzündungshemmende Medikamente, NSAIDs) fallen, die möglicherweise DAO hemmen.
      • Chloroquin: Einige Quellen deuten darauf hin, dass es die DAO-Aktivität beeinflussen könnte, aber klare Beweise fehlen.
    • Interaktion mit DAO-Substraten:
      • Isoniazid: Interagiert mit Vitamin B6, einem Kofaktor für DAO, und könnte daher in diese Kategorie fallen.
    • Nebenwirkungen, die DAO-Aktivität beeinflussen:
      • Metoclopramid: Könnte durch seine Effekte auf den Magen-Darm-Trakt die DAO-Aktivität beeinträchtigen.
      • Verapamil und Propafenon: Durch ihre Effekte auf Herz und Blutgefäße könnten sie theoretisch die DAO-Aktivität beeinträchtigen, obwohl die genaue Verbindung nicht gut verstanden ist
  • (Ein Anspruch auf Vollständigkeit besteht nicht!)

Normwerte

DAO-Aktivität U/ml
Sehr geringe Enzymaktivität
< 3
Mittlere Enzymaktivität 3-10
Normale Enzymaktivität
> 10

Indikationen

  • Verdacht auf Histaminintoleranz (Pseudoallergien)
  • Verdacht auf DAO-Mangel bei entzündlichen Darmerkrankungen bzw. durch aktivitätshemmende Substanzen (siehe oben unter Störfaktoren)

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  •  Nicht krankheitsrelevant

Interpretation erniedrigter Werte

  • DAO-Mangel

Weitere Hinweise

  • Bei histaminintoleranten Patienten findet man sehr oft neben einer erniedrigten DAO-Aktivität und erhöhtem Histaminwert zusätzlich niedrige Vitamin B6- und Kupfer-Spiegel.
  • Alkohol mindert die Enzymaktivität der DAO (Diaminoxidase) und verstärkt die Resorption von Histamin! Dieses führt gleichzeitig zu einer nicht IgE-vermittelten Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen und basophilen Granulozyten.

     
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