Der Begriff Stress bezeichnet zum einen durch Stressoren (spezifische
äußere Reize; Belastungen) hervorgerufene psychische und physische
(somatische; körperliche) Reaktionen, die zur Bewältigung besonderer
Anforderungen befähigen, und zum anderen die dadurch entstehende
körperliche und geistige Belastung. Als Stress kann man also jede
sinnvolle Reaktion des Körpers auf eine mögliche Gefahr bezeichnen. Es
handelt sich dabei um "Flucht-Kampf-Reaktionen".
Alle Stressreaktionen des Körpers lassen sich durch eine solche
Flucht-Kampf-Reaktion mühelos erklären. Droht eine Gefahr, so muss sich
der der Organismus auf eine körperliche Aktivität vorbereiten. Zu diesem
Zweck erhöht sich die Herzfrequenz, Blut wird aus den Abdominalorganen (Bauchorganen) in die Muskulatur verlagert, gleichzeitig werden die
Wahrnehmungen auf ein Minimum reduziert. Schmerzempfindungen werden
gedrosselt, die kognitiven Fähigkeiten werden erheblich eingeschränkt,
das Immunsystem bereitet sich auf mögliche Verletzungen vor und so wird
der Organismus auf Flucht oder Kampf vorbereitet. Werden die so zur
Verfügung gestellten Energien nicht abgebaut, ergeben sich die Symptome
von Dauerstress (s. u.). Dieser Mechanismus gilt sowohl für den sogenannten Eustress (eu: gut, schön), also Belastungen die als angenehm empfunden werden,
als auch den Distress (dis: schlecht), Belastungen die als unangenehm empfunden
werden.
Der Begriff Stress wird jedoch häufig missbraucht und missverstanden. Zunächst versteht man unter „Stress“
eine normale und vor allem erforderliche Reaktion unseres Körpers auf
an uns gestellte Anforderungen. „Stress“ ist somit ein körperlicher und
seelischer Aktivierungs- und Erregungszustand.
Erst wir selber entscheiden darüber, ob Stress uns „beflügelt“ oder ob er uns krank macht.
Stress wird dann gefährlich, wenn ein Missverhältnis zwischen den wahrgenommenen Anforderungen und den zur Verfügung stehenden Bewältigungsstrategien vorliegt.
Symptome bzw. Beschwerden des Stresses:
Psychovegetative Störungen
- Schnellerer Pulsschlag, erhöhter Blutdruck
- Schnellere Atmung, Atembeschwerden
- Trockener Mund, trockener Hals
- Feuchte Hände
- Hitzegefühl
- Unruhe, Zuckungen
Organische Störungen (im Regelfall sind dieses bereits Folgeerkrankungen des Dauerstresses)
- Erhöhte Muskelanspannung, Rücken- und Nackenbereich
- Dyspesie, Refluxkrankheit (Refluxösophagitis/Speiseröhrenentzündung; Sodbrennen), Diarrhoe (Durchfall), Obstipation (Verstopfung)
- Cephalgie (Kopfschmerzen)
- Vertigo (Schwindelgefühle)
- Insomnie (Schlafstörungen)
- Sexuelle Appetenzstörung (sexuelle Lustlosigkeit)
- Burnout-Syndrom
Stress führt u. a. zu Cortisol- und Katecholamin-Ausschüttung, diese wiederum kann Ursache zahlreicher Folgeerkrankungen sein.
Folgeerkrankungen des Stresses
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen, die durch Stress mit bedingt sein können:
- Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten – z. B. Diabetes mellitus Typ II (Zuckerkrankheit); Hypercholesterinämie ‒ zu hoher Cholesterinspiegel
- Herzkreislaufsystem – z. B. Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck); Apoplex (Schlaganfall); Koronare Herzerkrankung (KHK); Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
- Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm – z. B. Magen-Darmbeschwerden; Ulcus duodeni (Zwölffingerdarm); Ulcus ventriculi (Magengeschwür)
- Muskel-Skelett-System und Bindegewebe – Osteoporose (Knochenschwund); Rücken- und Nackenschmerzen
- Ohren – Warzenfortsatz – z. B. Tinnitus (Ohrgeräusche); Vertigo (Schwindel)
-
Psyche – Nervensystem – z. B. Burnout-Syndrom; Depression; Insomnie (Schlafstörungen); Cephalgie (Kopfschmerzen),
nicht näher bezeichnet; Migräne; Somatoforme Störungen – insbesondere funktionelle
Schmerzsyndrome, vor allem
Cephalgie (Kopfschmerzen)
- Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) – Zyklusstörungen der Frau; Sterilität, Erektionsstörungen, Impotenz
- Weiteres – Beschleunigter Alterungsprozess von Immunzellen; eingeschränkte Leistungsfähigkeit; ungünstiger Verlauf chronischer Erkrankung, v. a. von Tumorerkrankungen
Stressmanagement bzw. Stressbewältigung
Der Mensch
verfügt über unterschiedliche Pufferzonen, die sogenannten individuellen
Ressourcen, mit denen er sich den täglichen Belastungen stellt.
Diese Ressourcen können ein hohes Selbstwertgefühl, zwischenmenschliche
Einfühlungsgaben beziehungsweise körperliches Training sein.
Seelische, zwischenmenschliche und körperliche Aspekte stehen in
gegenseitiger Beziehung. So kann großer Stress im Arbeitsleben ohne
negative Auswirkungen bleiben, wenn beispielsweise ein starkes
familiäres Umfeld besteht.
Auch individuelle Charaktereigenschaften beeinflussen Stress: Der eine nimmt sich alles zu Herzen und der andere macht aus allem das Beste.
Im Mittelpunkt des Stressmanagements bzw. der Stressbewältigung stehen:
- Emotionale Intelligenz
Die Emotionale Intelligenz entscheidet darüber, wie Stress empfunden beziehungsweise bewältigt wird. Sie beschreibt die Art und Weise, wie man intuitiv mit anderen Menschen und kritischen Situationen umgeht: - Soziale Unterstützung
Ohne Menschen, mit denen man reden kann, ohne Unterstützung durch Partner, Familie oder Freunde fehlt eine wichtige Hilfe im Umgang mit Stress und belastenden Lebenssituationen. Sie geben Kraft. Viele kritische Ereignisse und Belastungen verlieren ihren Schrecken, solange Sie Menschen haben, denen Sie etwas bedeuten und mit denen Sie sich austauschen können und die Ihnen Hilfe anbieten.
Zahlreiche Wege führen zur Stressbewältigung. Hierunter
versteht man alle Maßnahmen, die die seelische Gesundheit erhalten wie
Freunde treffen, Sport treiben, Lachen und Gelassenheit.
Nachfolgend die tragenden Säulen des Stressmanagements:
- Psychohygiene
- Zeitmanagement
- Gesunde Ernährung
- Sport und Bewegung
- Regelmäßige Ruhe- und Schlafphasen
- Soziale Kontakte
Stress lässt sich nie vollständig vermeiden. Lernen Sie den richtigen Umgang mit Stress.
Tragen Sie zur Wiederherstellung und Erhalt Ihrer seelischen Balance und mentalen Fitness aktiv bei.
Wir helfen Ihnen gerne dabei und bieten Ihnen zu Ihrer Unterstützung im Sinne des Stressmanagements ein bewährtes Mentaltraining inkl. medizinischer Entspannungstechniken an.