Einleitung
Hypermenorrhoe

Eine Hypermenorrhoe (Synonyme: Hypermenorrhea; Hypermenorrhö; Menstruationsblutung, verstärkt: Blutungsanomalie Menstruationsblutung, verstärkt; ICD-10-GM N92.0: Zu starke oder zu häufige Menstruation bei regelmäßigem Menstruationszyklus: Hypermenorrhoe) ist eine Typusstörung. Die Blutung ist zu stark, das heißt in der Regel verbraucht die Patientin mehr als fünf Binden pro Tag oder ein Tampon hält weniger als zwei Stunden!

Die Blutungsanomalien (Blutungs- bzw. Zyklusstörungen) werden nach Rhythmusstörungen und Typusstörungen unterschieden.

Zu den Typusstörungen gehören:

  • Hypermenorrhoe – die Blutung ist zu stark (> 80 ml); in der Regel verbraucht die Betroffene mehr als fünf Vorlagen/ Tampons pro Tag
  • Hypomenorrhoe – die Blutung ist zu schwach; die Betroffene verbraucht weniger als zwei Vorlagen pro Tag
  • Brachymenorrhoe – Blutungsdauer < 3 Tage
  • Menorrhagie – die Blutung ist verlängert (> 7 Tage und < 14 Tage) und verstärkt
  • Spotting – Zwischenblutungen wie
    • Prämenstruelles Spotting – Schmierblutungen vor der eigentlichen Menstruation
    • Postmenstruelles Spotting – Schmierblutungen nach der eigentlichen Menstruation
    • Mittelblutung – Schmierblutung zum Zeitpunkt der Ovulation (Eisprung)
  • Metrorrhagie – Blutung außerhalb der eigentlichen Menstruation; sie ist meist verlängert und verstärkt, ein regelmäßiger Zyklus ist nicht erkennbar
  • Menometrorrhagie verlängerte und verstärkte Regelblutung (Blutungsdauer > 14 Tage) mit Zwischenblutungen (z. B. juvenile Menometrorrhagie; wg. Hypogonadismus (Keimdrüsenunterfunktion), Hyperprolaktinämie (Erhöhung des Prolaktinspiegels im Blut); häufig in der Menopause)
    Cave: der Begriff Menometrorrhagie wird in der Klinik oft synonym mit Metrorrhagie verwendet.

Jede 3. Frau im gebärfähigen Alter ist von einer Hypermenorrhoe betroffen [S3-Leitlinie].

Verlauf und Prognose: Zur Behandlung einer Hypermenorrhoe stehen unterschiedliche Maßnahmen (hormonelle und nicht-hormonelle medikamentöse Behandlungen, Endometriumablation (schonende und komplikationsarme Gebärmutterschleimhautentfernung)) zur Verfügung. Lässt sich die Blutungsstärke nicht wie gewünscht vermindern, sollte unter Berücksichtigung der Familienplanung eine Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) in Erwägung gezogen werden. Die Hypermenorrhoe stellt neben der Menorrhagie (siehe oben) die Hauptindikation für eine Hysterektomie dar.
Zu Bedenken ist, dass Menstruationsstörungen auch krankheitsbedingt sein können. Organische Ursachen sollten ausgeschlossen werden.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Hormonelle Empfängnisverhütung. (AWMF-Registernummer: 015 - 015), September 2020 Langfassung

     
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