Einleitung
Hirsutismus

Beim Hirsutismus (ICD-10-GM L68.0: Hirsutismus) handelt es sich um die vermehrte Terminalbehaarung (Langhaare) der Frau, gemäß dem männlichen Verteilungsmuster (androgenabhängig).

Abzugrenzen vom Hirsutismus ist die Hypertrichose, die eine androgenunabhängige verstärkte Körper- und Gesichtsbehaarung (ohne ein männliches Verteilungsmuster) darstellt und die Virilisierung. Letztere bezeichnet die Vermännlichung der Frau. Neben dem männlichen Behaarungstyp treten hier weitere sekundäre männliche Geschlechtsmerkmal auf wie beispielsweise: Klitorishypertrophie (Vergrößerung der Klitoris), Alopecia androgenetica (androgener Haarausfall), Zunahme der Libido, Vermännlichung der Körperproportionen, tiefe Stimme.

Folgende Formen des Hirsutismus werden unterschieden:

  • idiopathischer Hirsutismus (ohne erkennbare Ursache; 90 % der Fälle) – tritt oft familiär gehäuft auf, bei geschlechtsreifen Frauen ohne Androgenisierungszeichen und wird wie folgt definiert:
    • normale oder nur ganz leicht erhöhte Testosteronwerte
    • eine Funktionsstörung der Haut im Sinne einer erhöhten Empfindlichkeit der Androgenrezeptoren auf Testosteron
    • eine verstärkte Umwandlung von Androgenvorstufen in Androgene
    • eine reduzierte Produktion von Transporteiweißen (SHGB = Sexualhormonbindendes Globulin), sodass das wirksames, freies Testosteron in höherer Konzentration vorliegt
  • symptomatischer (sekundärer) Hirsutismus – eine Ursache ist erkennbar

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung zeigt sich meist erstmalig in der Pubertät. Ein Teil der betroffenen Frauen leidet insbesondere nach der Menopause (Wechseljahre der Frau) an einem idiopathischen Hirsutismus. 

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 5-10 % der Frauen im geschlechtsfähigen Alter (in Deutschland). Der Damenbart tritt häufiger bei Frauen aus dem Mittelmeerraum und dem Orient auf.

Verlauf und Prognose: Viele der betroffenen Frauen leiden unter ihrer maskulinen Behaarung. Der symptomatische Hirsutismus lässt sich kausal behandeln. Allerdings ist die Therapie langwierig.
Beim idiopathischen Hirsutismus kommt eine symptomatische Therapie (z. B. Epilation/Enthaarung per Lasertherapie) zum Einsatz.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Behandlung der Akne. (AWMF-Registernummer: 013-017), Dezember 2010 Langfassung

     
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