Interstitielle Therapie

Die interstitielle Therapie, auch als "Interstitial Therapy" bekannt, ist eine spezialisierte Form der Strahlentherapie, die direkt in oder nah an den Tumor im Körpergewebe appliziert wird. Diese Methode ist besonders effektiv bei der Behandlung von soliden Tumoren und ermöglicht eine hohe Dosisabgabe an das Zielgewebe bei gleichzeitiger Schonung des umliegenden gesunden Gewebes.

Definition und Konzept

Interstitielle Therapie bezeichnet das Einbringen von Strahlungsquellen direkt in das Tumorgewebe. Sie gehört zur Kategorie der Brachytherapie, bei der die Strahlenquelle innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Bereichs platziert wird.

Technik und Durchführung

  • Strahlenquellen: Meist werden radioaktive Isotope wie Iridium-192 oder Cäsium-137 verwendet.
  • Platzierung: Die Strahlenquellen werden mittels spezieller Nadeln, Katheter oder Applikatoren direkt in den Tumor oder das umgebende Gewebe eingesetzt.
  • Planung und Bildgebung: Moderne bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRI unterstützen die präzise Platzierung der Strahlenquellen.
  • Behandlungsplanung: Die Strahlendosis und -verteilung werden individuell für jeden Patienten geplant, um eine optimale Tumorabdeckung und Schonung des gesunden Gewebes zu gewährleisten.

Anwendungsgebiete 

Interstitielle Therapie wird häufig bei Prostatakarzinom (Prostatakrebs), Mammakarzinom (Brustkrebs), gynäkologischen Tumoren und Hautkrebs eingesetzt. Sie eignet sich besonders für Tumore, die schwer zugänglich sind oder sich in der Nähe kritischer Organe befinden.

Vorteile der interstitiellen Therapie

  • Hohe Präzision: Erlaubt die genaue Abgabe hoher Strahlendosen direkt am Tumor.
  • Reduzierte Nebenwirkungen: Geringeres Risiko für umliegendes, gesundes Gewebe.
  • Kurze Behandlungsdauer: Oft kürzer als externe Strahlentherapie.
  • Ambulant durchführbar: Viele Behandlungen können ohne stationären Aufenthalt erfolgen.

Herausforderungen und Risiken

  • Technische Komplexität: Erfordert spezialisiertes Fachwissen und Erfahrung in der Brachytherapie.
  • Begrenzte Anwendbarkeit: Nicht für alle Tumorarten oder -größen geeignet.
  • Risiken: Einschließlich Infektionen und Blutungen an der Einführungsstelle.

Zukunftsperspektiven

Die Weiterentwicklung der interstitiellen Therapie, insbesondere im Bereich der Bildgebung und Applikatortechnologie, eröffnet neue Möglichkeiten für eine noch präzisere und effektivere Tumorbehandlung.

Insgesamt bietet die interstitielle Therapie eine leistungsfähige Option für die zielgerichtete Behandlung von Krebserkrankungen, insbesondere dort, wo andere Methoden an ihre Grenzen stoßen. Sie ist ein Beleg für den Fortschritt in der personalisierten und präzisen Krebstherapie.

     
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