Angewandte Kinesiologie (Applied Kinesiology)

Die angewandte Kinesiologie (Applied Kinesiology) ist ein ganzheitliches diagnostisches Verfahren, welches mithilfe von Muskel-Tests Störungen im Organismus diagnostiziert.

Die Untersuchung der Muskel-Reaktionen kann auf zweierlei Art erfolgen.
Positive Reize, wie Heilmittel, können ausgetestet werden. Das heißt, der Behandler kann anhand der Muskel-Reaktion erkennen, ob der Körper ein bestimmtes Heilmittel benötigt.
Mittels
negativer Reize, wie einem potenziellen Allergen – allergieauslösendem Stoff – können schädliche Einflüsse auf den Körper festgestellt werden. Der Nachweis eines negativen Reizes – zum Beispiel eines potenziellen Allergens – ermöglicht die bewusste Vermeidung und stellt somit eine ursachenbezogene Behandlung dar.

Diese Methode wurde bereits in den 60er-Jahren von dem amerikanischen Chiropraktiker George Goodheart bekannt gemacht. Die Methode basiert auf den Zusammenhängen von Bewegungsapparat, Stoffwechsel und Psyche.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Muskelungleichgewichte und -schwächen: Identifizierung und Korrektur von Muskelungleichgewichten.
  • Störungen des Bewegungsapparates: Unterstützung bei Schmerzen und Dysfunktionen des Bewegungsapparates.
  • Stress und emotionale Probleme: Anwendung zur Identifizierung und Reduzierung von Stress und emotionalen Belastungen.
  • Allgemeine Gesundheitsförderung: Unterstützung bei der Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und der Körperbalance.
  • Ernährungsbedingte Probleme: Einsatz zur Identifizierung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder zur Optimierung der Ernährung.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Schwere akute Erkrankungen: Wie beispielsweise Herzinfarkt oder Schlaganfall.
  • Psychiatrische Erkrankungen: Ohne begleitende psychiatrische Behandlung.
  • Unbehandelte, schwere Verletzungen: Wie offene Wunden oder Frakturen.
  • Bestimmte chronische Krankheiten: Wie schwere neurologische Erkrankungen, ohne Abstimmung mit dem behandelnden Arzt.

Vor der Therapie

  • Ausführliche Anamnese: Erfassung der medizinischen Vorgeschichte und aktueller Beschwerden.
  • Zielsetzung: Klärung der Erwartungen und Ziele der Behandlung.
  • Aufklärung: Erläuterung der Methode und was der Patient erwarten kann.

Das Verfahren

Der Behandler testet zunächst den Muskel in seinem aktuellen Zustand.
Anschließend wird ein Reiz ausgeübt, die Muskelreaktion ist infolge des Reizes entweder stärker oder der Muskel ist geschwächt.
Der Behandler übt während der Muskeltestung einen Druck aus, der Patient muss mit aller Kraft dagegen halten. Dann erhöht der Behandler den Druck noch einmal um nur etwa 2-4 % und überprüft, ob der Patient auch weiterhin in der Lage ist, dem Druck standzuhalten oder ob der Muskel an Kraft verliert.


Für die Testungen werden verschiedene Muskeln benutzt, da jeder Muskel einem bestimmten Organ, einer Substanz oder einem Meridian zugeordnet ist.

Grundzustand der Muskulatur

Der Grundzustand eines Muskels kann in drei Kategorien eingeteilt werden:

  • Schwach (hypoton)
  • Normal (normoton)
  • Stark (hyperton)

Ein schwacher Muskel kann vom Patienten nicht richtig angespannt werden und kann dem Testdruck nicht standhalten. Er reagiert auf manuelle Behandlung oder Heilmittel beziehungsweise Medikamente entweder mit einer Stärkung bis zum normalen Zustand, oder aber, wenn die Behandlung oder das ausgewählte – zu testende – Medikament nicht geeignet ist, mit einer bleibenden Schwäche des Muskels.
Sind viele oder gar alle Muskeln eines Menschen schwach, befindet sich der Patient in einem Zustand der Erschöpfung. Hier gilt es, die Ursache für die Erschöpfung zu finden und zu behandeln, um Körper und Geist wieder zu stärken.

Ein normaler Muskel entwickelt genügend Kraft, um dem Druck des Behandlers entgegenzuwirken: Bei einem positiven Reiz, etwas, was der Körper benötigt, reagiert der Muskel mit einer Stärkung: Wird ein Reiz ausgeübt, der dem Körper eher schadet, zum Beispiel eine allergene Substanz, wird der Muskel hypoton – er wird geschwächt – oder hyperton. Der Körper ist folglich in der Lage, positive und negative Einflüsse zu erkennen und entsprechend auf sie zu reagieren.

Der starke Muskel reagiert weder auf positive noch auf negative Reize, er ist gleichbleibend stark.
Meist beruht eine zu starke Muskulatur auf zu viel Stress. Der Körper steht unter Dauerspannung. Diese gilt es mit entsprechenden Behandlungen abzubauen.

Die wichtigsten Diagnosemethoden

Therapielokalisation und Challenge
Bei dieser Form der AK wird zunächst ein normal reagierender Muskel aufgesucht. Anschließend berührt der Patient eine potentiell erkrankte Körperstelle mit seinem Finger. Der Muskel wird erneut getestet. Ist seine Reaktion verändert, ist die berührte Stelle gestört oder erkrankt. Diese Reaktion wird als positive Therapielokalisation bezeichnet. Tritt keine Veränderung der Muskelreaktion auf, handelt es sich demnach um eine negative Therapielokalisation.
Diese Methode wird unter anderem zur Zahnherddiagnostik angewendet.

Challenge
Bei dieser Methode wird der Patient einem sogenannten Testreiz ausgesetzt. Die Reaktion des Muskels auf diesen Reiz ist positiv, wenn seine Stärke sich ändert.

Es gibt fünf mögliche Reaktionen auf einen Reiz:

  • Schwächung eines normotonen oder hypertonen Muskels – der Reiz ist für den Körper negativ
  • Stärkung eines hypotonen Muskels – positive Wirkung auf den Körper
  • Unveränderte Stärke des Muskels – der Körper reagiert nicht auf den Reiz
  • Stärkung eines hypo- oder normotonen Muskels bis zum hypertonen Muskel – der Reiz löst starken Stress im Körper aus
  • Ein hypertoner Muskel wird normoton – optimaler Reiz, positive Wirkung auf den Körper

Zusammengefasst kann man sagen: Wird ein normaler Muskel durch einen Reiz schwach oder hyperton, handelt es sich um ein Zeichen dafür, dass der Körper diesen Reiz als negativ empfindet. Wird ein zu starker Muskel oder ein zu schwacher Muskel normoton, handelt es sich um einen für den Körper positiven Reiz.

Nach der Therapie

  • Nachbesprechung: Diskussion der Ergebnisse und der empfohlenen Maßnahmen.
  • Selbstübungen und -pflege: Anleitung zu Übungen oder Verhaltensweisen für zu Hause.
  • Follow-up-Termine: Planung von weiteren Sitzungen zur Fortführung der Behandlung.

Mögliche Komplikationen

  • Fehldiagnosen: Risiko einer falschen Interpretation der Muskeltests.
  • Überbeanspruchung: Bei intensiven oder unsachgemäßen Tests können Muskel- oder Gelenkbeschwerden auftreten.
  • Emotionale Reaktionen: Aufdecken von Stress oder emotionalen Problemen kann zu vorübergehenden emotionalen Reaktionen führen.
  • Abhängigkeit von der Behandlung: Übermäßige Abhängigkeit von der Behandlung ohne Betrachtung anderer medizinischer Interventionen.

Ihr Nutzen

Mittels der Kinesiologie können zahlreiche Störungen und Erkrankungen auf einfache, schmerzlose Weise diagnostiziert werden.

Die Untersuchung beruht auf einem ganzheitlichen Konzept und erkennt die Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche. So können beispielsweise stressbedingte Erkrankungen nicht nur symptombezogen behandelt, sondern ursachenbezogen geheilt werden, indem der Stress abgebaut und der Körper somit zur Selbstheilung befähigt wird. Die breit gefächerten Anwendungsmöglichkeiten dieser Methode machen sie gleichzeitig auch so einzigartig. Das Verständnis für den Körper und das Zusammenspiel aller seiner Bestandteile bildet die Grundlage für Diagnose und Therapie, die auf langfristige Heilung abzielen. Somit ermöglicht die Kinesiologie Ihnen die Wiederherstellung Ihrer Gesundheit und damit einhergehend von Wohlbefinden, Lebensfreude und Vitalität.


     
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