Lichttherapie – Übersicht

Das nachfolgende Kapitel Lichttherapie umfasst unterschiedliche Verfahren und Behandlungsmethoden, die durch therapeutische Anwendung verschiedener Lichtvarianten einer Vielzahl von Erkrankungen begegnen. Die historischen Spuren der Lichttherapie reichen bis in das Altertum zurück. Bereits im 2. Jahrhundert vor Christus empfahl der griechische Arzt Herodot die sogenannte Heliotherapie (Sonnentherapie) als allgemeine Behandlung bei körperlichen Leiden. Bald wurden im 2. Jahrhundert nach Christus Depressionen mit Sonnenlicht behandelt.
Technisch bezeichnet die Licht- oder Phototherapie den Einsatz des von der Sonne ausgestrahlten optischen Spektrums. Dies beinhaltet niederenergetische Wärmestrahlung (z. B. Infrarotlicht), sichtbares Licht und hochenergetische ultraviolette Strahlung. Für die therapeutische Behandlung werden meist ausschließlich künstliche Lichtquellen verwendet.

Die Lichttherapie wird heute vor allem auf zwei großen Gebieten angewendet: In der Dermatologie (Lehre der Hauterkrankungen) wird Licht therapeutisch zur Behandlung verschiedener Hauterkrankungen (z. B. Psoriasis – Schuppenflechte) angewendet. Diese Form der Lichttherapie wird auch als Phototherapie bezeichnet. Das zweite große Gebiet ist die Lichttherapie bei depressiven Erkrankungen, vor allem aber bei der saisonabhängigen Depression (Winterdepression, SAD). Zusätzlich gibt es eine Reihe anderer Anwendungsmöglichkeiten.

Im Folgenden werden verschieden Subtypen der Lichttherapie dargestellt. Die einzelnen Themenbereiche werden jeder für sich in einem kompletten Text behandelt und ausführlich beschrieben.

Die Verfahren

  • Blaulicht-Therapie: Die Blaulicht-Therapie wird vornehmlich zur Behandlung des Ikterus neonatorum (Neugeborenengelbsucht) verwendet und gehört hier zur Standardtherapie. Außerdem kann diese Therapie auch bei einigen dermatologischen Erkrankungen (Hauterkrankungen) eingesetzt werden.
  • Bright-Light-Therapie: Diese Therapieform dient der Behandlung depressiver Verstimmung durch Eingreifen in den Biorhythmus des Organismus, der unter anderem durch die Dunkelheit bzw. das Tageslicht beeinflusst wird.
  • Heliotherapie: Die Heliotherapie nutzt Sonnenlicht zur Behandlung von Vitamin-D-Mangel, Hauterkrankungen und psychischen Störungen wie saisonaler affektiver Störung (SAD). Sie fördert die Vitamin-D-Produktion, verbessert die Stimmung und reguliert den zirkadianen Rhythmus.
  • Lichttherapie bei Schuppenflechte: Die Behandlung der Psoriasis erfolgt mit therapeutischem UV-Licht und ist eine sehr erfolgreiche Methode. Es kommen Breitspektrum-UVB, Schmalspektrum-UVB und die PUVA-Therapie (UVA-Licht in Kombination mit Psoralen), die auch als Photochemotherapie bezeichnet wird, zum Einsatz.
  • Lichttherapie bei Winterdepressionen: Diese Therapieform ähnelt formal der Bright-Light-Therapie und ist speziell auf die Behandlung der Winterdepression, auch als saisonabhängige Depression (SAD) bezeichnet, abgestimmt.
  • PUVA-Therapie: PUVA kombiniert UVA-Licht mit Psoralen zur Behandlung von Psoriasis, Ekzemen und Vitiligo. Es wird bei resistenten Fällen angewendet, wobei Psoralen oral oder topisch vor der UVA-Exposition eingenommen wird. Diese Therapie erfordert eine sorgfältige Überwachung wegen des erhöhten Hautkrebsrisikos.
  • Rotlichttherapie/Ultrarotlichttherapie: Diese Formen der Lichttherapie erzielen durch Rotlicht bzw. Infrarotlicht eine Wärmeentwicklung, die einen großen therapeutischen Nutzen hat. Deswegen werden die Verfahren auch zum Gebiet der Wärmetherapie gezählt.
  • Soft-Laserbehandlung bzw. Low-Level-Lasertherapie: Die Softlasertherapie ist ein schonendes Verfahren, das mit einem Laser niedriger Leistungsdichte Schmerzen, Verspannungen und Verletzungen unterschiedlicher Genese und eine Vielzahl anderer Leiden effektiv therapiert.
  • UV-Lichttherapie: UV-Licht wird unter anderem speziell zur Behandlung von Vitamin-D-Mangel und seinen Folgen eingesetzt.
  • UVB 311 nm-Lichttherapie: Dieses Teilgebiet der Phototherapie behandelt Hauterkrankungen (speziell Psoriasis – Schuppenflechte) effektiv mit einer sogenannten UVB-Schmalspektrum-Lampe, die ein ultraviolettes Licht mit einer Wellenlänge von genau 311 nm ausstrahlt. Dieses Verfahren erzielt unter geringerer Erythembildung (Bildung von Rötungen) einen besseren Erfolg als konventionelle UVB-Breitspektrum-Lampen.

Die Verfahren, die unter dem Begriff Lichttherapie zusammengefasst werden, stellen äußerst vielfältig einsetzbare und auf ihrem jeweiligen Gebiet sehr spezialisierte Therapiemöglichkeiten dar. Sie ermöglichen dem Patienten eine individuell gestaltbare Behandlung seiner Krankheit und können das Wohlbefinden steigern bzw. die Gesundheit wiederherstellen.

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: UV-Phototherapie und Photochemotherapie. (AWMF-Registernummer: 013 - 029), August 2015 Langfassung
     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag