Die Diagnose einer Krebserkrankung ist oft ein tiefgreifendes Lebensereignis, das weit über die physische Gesundheit hinausgehende Auswirkungen hat. Psychosoziale Unterstützung und Psychoonkologie sind daher zentrale Aspekte einer umfassenden Krebsbehandlung. Sie zielen darauf ab, Krebspatienten und ihren Angehörigen bei der Bewältigung der emotionalen, psychologischen und sozialen Herausforderungen, die mit der Krankheit und ihrer Behandlung verbunden sind, zu unterstützen.

Bedeutung der Psychoonkologie: Psychoonkologie ist ein spezialisierter Bereich der Onkologie, der sich mit den psychischen Reaktionen auf Krebs bei Patienten und ihren Angehörigen befasst. Sie erkennt an, dass Krebs nicht nur eine körperliche Krankheit ist, sondern auch tiefgreifende emotionale und psychologische Auswirkungen hat.

Hauptbereiche der psychoonkologischen Unterstützung:

• Emotionale Unterstützung: Krebspatienten können eine Vielzahl von Emotionen erleben, darunter Angst, Depression, Wut, Traurigkeit und Unsicherheit. Psychoonkologische Betreuung bietet einen sicheren Raum, in dem diese Gefühle ausgedrückt und verarbeitet werden können.
• Bewältigungsstrategien: Die Entwicklung von Strategien zur Bewältigung der Krankheit und ihrer Behandlung ist ein weiterer Schwerpunkt. Dazu gehören Techniken zur Stressbewältigung, Entspannungsübungen und kognitive Verhaltenstherapie.
• Unterstützung bei Entscheidungsfindungen: Die Psychoonkologie kann Patienten dabei helfen, informierte Entscheidungen über ihre Behandlung und Pflege zu treffen, indem sie ihnen hilft, die Informationen und Optionen zu verstehen und zu verarbeiten.
• Soziale Unterstützung: Die Einbeziehung von Familie und Freunden ist wichtig, um ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen. Psychoonkologen arbeiten oft mit Patienten und deren Familien zusammen, um effektive Kommunikationswege und gegenseitige Unterstützungsmechanismen zu entwickeln.
• Umgang mit körperlichen Nebenwirkungen: Die Behandlung der physischen Symptome und Nebenwirkungen von Krebs und dessen Behandlung, wie Schmerzen, Müdigkeit und Übelkeit, ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der psychoonkologischen Betreuung.
• Lebensqualität und Wohlbefinden: Ziel ist es, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und ihnen zu helfen, ein Gefühl von Normalität und Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen.

Integration in die Krebstherapie

Die Integration der Psychoonkologie in die Krebsbehandlung bedeutet, dass psychologische Betreuung von Anfang an Teil des Behandlungsplans ist. Eine frühzeitige Einbindung kann dazu beitragen, psychische Belastungen zu verringern und die Bewältigung der Krankheit zu verbessern.

Schlussfolgerung

Die psychosoziale Unterstützung und Psychoonkologie sind unverzichtbare Bestandteile einer ganzheitlichen Krebsbehandlung. Sie erkennen die Bedeutung des geistigen und emotionalen Wohlbefindens für den Heilungsprozess an und bieten Patienten sowie ihren Angehörigen die notwendige Unterstützung, um die Herausforderungen einer Krebserkrankung zu bewältigen.

Leitlinien

1. Patientenleitlinie: Psychoonkologie – Psychosoziale Unterstützung für Krebspatienten, deren Angehörige sowie Zugehörige. Mai 2023. Leitlinienprogramm Onkologie