Prävention
Sarkopenie

Zur Prävention der Sarkopenie muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mangelernährung/Malnutrition (mangelnde Zufuhr oder Aufnahme von Energie und Nährstoffen über die Nahrung)
      • Unzureichende Kalorienzufuhr – im Alter beträgt eine angemessene Kalorienzufuhr 25-30 Kcal pro Kilogramm Körpergewicht
      • Unzureichende Proteinaufnahme (Eiweißaufnahme) – ab dem 65. Lebensjahr empfiehlt sich eine tägliche Proteinzufuhr von 1,0-1,2 Gramm pro Kilogramm 
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Körperliche Aktivität
    • Bewegungsarme Lebensführung
    • Inaktivität/Immobilisation
  • Schwerelosigkeit

Präventionsfaktoren

  • Nur kontinuierliche, regelmäßige sportliche Aktivität, beginnend im jungen Erwachsenenalter, reduziert bei Männern im Vergleich zu weniger aktiven Altersgenossen deutlich das Risiko, an Sarkopenie zu erkranken. Sportliche Aktivitäten alleine im frühen Erwachsenenalter haben keinen ausreichenden Effekt auf die Muskelmasse und Muskelstärke. Für Frauen ließ sich keine signifikante Assoziation beobachten [1].
  • Wg. Sturzprophylaxe: Gleichgewichts- und Balancetraining: z. B. Übungen wie Treppensteigen, beim Zähneputzen auf einem Bein stehen.

Maßnahmen zur Sturzprophylaxe

Folgende Maßnahmen zu Sturzprophylaxe können sinnvoll sein:

  • Anpassung von Seh-/Hörhilfen
  • Besuch von Kursen zur Kräftigung/Haltungsschulung
  • Empfehlen von festem Schuhwerk
  • Gangschulung inkl. Gleichgewichtstraining
  • Überkopf-Arbeiten meiden
  • Hausbesuche zur Anpassung der Umgebung – folgende Gefahrenstellen sollten überprüft/entschärft werden:
    • Beleuchtung (optimal?)
    • dicke Teppiche und lose Teppichläufer sowie andere Stolperfallen (wie z. B. herumliegende Gegenstände; frei verlaufende Kabel; Schuhe, Kleidung, Spielzeug etc.); ggf. Teppiche mit doppelseitigem Klebeband sichern
    • gebohnerter Fußboden
    • Treppen und andere rutschige Flächen mit Teppichfliesen rutschsicher machen
    • erste und letzte Stufe der Treppe kennzeichnen
    • Wackelige Geländer
    • bei Leitern auf Qualitätsmängel achten
  • Folgende Maßnahmen sollten im Badbereich getroffen werden:
    • Wasserlachen im Bad sofort entfernen
    • selbstklebende Antirutschbänder an Fliesen und in Badewannen/Duschen anbringen
    • Haltegriffe an Badewanne und Dusche anbringen
    • bei häufigen Schwindelanfällen in der Dusche eine Sitzmöglichkeit anbringen
  • Nächtliche Toilettengänge bei einer Nykturie (nächtliches Wasserlassen) bei beispielsweise Herzinsuffizienz (Herzschwäche oder bei Inkontinenz (Blasenschwäche) gehen mit einer erhöhten Sturzgefahr einher. In solchen Fällen sollten nachts Socken, die ABS-Stopper-Elemente (Stoppersocken) haben, im Bett getragen werden. Dieses ist sinnvoll, da Pantoffeln häufig noch gesucht werden müssen bzw. keine rutschhemmenden Sohlen haben.
  • Haltegriffe oder Handläufe an den Wänden können zusätzliche Sicherheit geben.
  • Falls ein Rollator oder Rollstuhl in der Wohnung genutzt wird, sollte dafür genügend Platz geschaffen werden.

Literatur

  1. Eibich P et al.: Exercise at Different Ages and Appendicular Lean Mass and Strength in Later Life: Results From the Berlin Aging Study. J Gerontol A Biol Sci Med Sci (2015). doi: 10.1093/gerona/glv171II
     
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