Die Laboruntersuchungen dienen der Diagnostik beziehungsweise dem Ausschluss von hormonellen Störungen:
- Follikelreifungsstörungen (Eizellreifungsstörungen) – Ursachen: siehe unten
- Corpus-luteum-Insuffizienz (Gelbkörperschwäche) – im Regelfall in Folge einer Follikelreifungsstörung – Ursachen: siehe unten
- Ovarialinsuffizienz – es gibt folgende Formen der Ovarialinsuffizienz:
- Hyperprolaktinämische Ovarialinsuffizienz – auf der Ebene der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) – erhöhter Prolaktin-Serumspiegel (Hyperprolaktinämie), gegebenenfalls röntgenologisch nachzuweisender Tumor (Prolaktinom) der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) oder des Hypothalamus (ein kleiner Bereich im Zwischenhirn)
- Hypothalamische Ovarialinsuffizienz – Störung auf der Ebene des Hypothalamus (Bereich im Zwischenhirn)
- Hyperandrogenämische Ovarialinsuffizienz – auf der Ebene des Ovars (Eierstock) – erhöhter Testosteron-Serumspiegel und gegebenenfalls weiterer androgener Hormone (Hyperandrogenämie)
- leichte bis schwere Funktionsstörung der Eierstöcke
- Corpus luteum-Insuffizienz (Gelbkörperschwäche)
- Anovulation (Ausbleiben des Eisprungs)
- Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung)
- Polyzystisches-Ovar-Syndrom (PCO-Syndrom)
- Funktionsstörungen der: Schilddrüse, Nebennierenrinde – dadurch bedingt Störungen der Follikelreifung, das heißt der Eizellreifung – und Zyklusstörungen
Folgende Hormone werden bestimmt:
Basisdiagnostik- LH (Luteinisierendes Hormon)
- FSH (Follikel-stimulierendes Hormon)
- 17-Beta-Östradiol
- Prolaktin
- Progesteron
- Testosteron
Hinweis!
Beim Polyzystischen Ovar-Syndrom (PCO-Syndrom) findet sich im Regelfall ein erhöhter LH-Serumspiegel bei normwertigen FSH-Serumspiegel – entsprechend ist der LH/FSH Quotient häufig größer als 2.
Follikelreifungsstörung/Corpus-luteum-Insuffizienz:
- 17-Beta-Östradiol
- Progesteron
Achtung!
Zur Feststellung der Ursache einer Follikelreifungsstörung muss in jedem Fall eine Hyperprolaktinämie, eine Hyperandrogenämie (beispielsweise wegen PCO-Syndrom) sowie eine Schilddrüsenfunktionsstörung (beispielsweise eine latente Hypothyreose, das ist eine klinisch nicht auffällige Form der Schilddrüsenunterfunktion, häufig gemeinsam auftretend mit einer Galaktorrhoe – Absonderung von Flüssigkeit aus der Brustdrüse) ausgeschlossen werden.
Hyperprolaktinämie/Prolaktinom
- Prolaktin
Androgenbildende Ovarialtumore
- Testosteron
Primäre Ovarialinsuffizienz
- LH
- FSH
- 17-Beta-Östradiol
Adrenogenitales Syndrom (AGS)
- 17-Alpha-OH-Progesteron
Androgenbildende Nebennierentumore
- DHEA-S
- DHEA
- Testosteron
Morbus Cushing/Cushing Syndrom
- Cortisol
- Dexa-Test (Dexamethason-Test)
(Latente/manifeste) Hypothyreose/Hyperthyreose
- TSH
- ggf. fT4
- ggf. TRH-Test
Anhand des Hormonstatus erkennt der Arzt mögliche Ursachen einer hormonell bedingten Sterilität.
Immunologische Störungen
Folgende Antikörper werden bestimmt:
- Spermien-Antikörper
- Ovar-Antikörper
- ggf. TPO-Antikörper – bei Verdacht auf Autoimmunthyreoditis (AIT); PCO-Patienten haben ein dreifach erhöhte Risiko für eine AIT
- GnRH-Test
- TRH-Test
- Glucose
- HbA1C
- Insulin
- Oraler Glucosetoleranztest (oGTT)