Einleitung
Sterilität der Frau

Von einer Sterilität der Frau (Synonyme: Infertilität; Sterility; Sterilität; Unfruchtbarkeit (Frau); ICD-10-GM N97.-: Sterilität der Frau) spricht man, wenn innerhalb eines Jahres trotz regelmäßigem und ungeschütztem Geschlechtsverkehr keine Konzeption (Empfängnis) stattfindet.

Die Sterilität wird unterteilt in:

  • primäre Sterilität – bisher kein Eintritt einer Schwangerschaft
  • sekundäre, erworbene Sterilität – Sterilität nach vorheriger Schwangerschaft

Die Ursachen für die Unfruchtbarkeit sind bei Mann und Frau vielfältig. Die Ursache der Unfruchtbarkeit liegt jeweils zu 39 % bei der Frau allein, bei weiteren 26 % sowohl beim Mann als auch bei der Frau. Bei 15 % aller Paare bleibt die Ursache der Kinderlosigkeit ungeklärt. Eine Sterilitätsbehandlung sollte deshalb stets eine Paartherapie sein.

Häufigkeitsgipfel: Die höchste natürliche Fertilität (Fruchtbarkeit) der Frau liegt zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr und nimmt danach kontinuierlich ab. Mit dem Eintritt in die Menopause (Wechseljahre der Frau) endet die natürliche Fruchtbarkeit.
Die natürliche Fertilität des Mannes nimmt ab dem 40. Lebensjahr langsam beginnend ab – sie kann jedoch in Einzelfällen bis ins hohe Alter bestehen bleiben.

12,5 % der Frauen und 10,1 %  Männern haben im Verlauf ihres Lebens einen unerfüllten Kinderwunsch erlebt. In der Altersgruppe der 35 bis 44-jährigen Frauen lag der Anteil bei 17,7 % [2].

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 15-20 % aller Paare in den westlichen Industrieländern. Weltweit liegt die mediane Prävalenzrate für Sterilität bei 9 %. Die Lebenszeitprävalenz (Krankheitshäufigkeit im Laufe des Lebens) wird mit 4 % angegeben.

Verlauf und Prognose: Der Behandlungserfolg der Sterilität hängt stark von den individuellen Voraussetzungen des Paares ab. Einflussfaktoren sind u. a. das Alter der Frau sowie das seelische Befinden des Paares. Falls sich die Ursache der Sterilität nicht beseitigen lässt, besteht die Möglichkeit der In-vitro-Fertilisation (IVF; Methode zur künstlichen Befruchtung).

Komorbiditäten (Begleiterkrankungen): Die Sterilität der Frau, insbesondere wenn diese gemeinsam mit Follikelreifungsstörungen (Eizellreifungsstörungen) und Tubenverschluss (Eileiterverschluss) auftritt, ist diese mit einem 1,2-fachen Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 assoziiert (verbunden) [1].

Literatur 

  1. Tobias DK et al.: History of infertility and risk of type 2 diabetes mellitus: a prospective cohort study. Diabetologia. 2015 Apr;58(4):707-15. doi: 10.1007/s00125-015-3493-z. Epub 2015 Jan 18.
  2. Datta J et al.: Prevalence of infertility and help seeking among 15.000 women and men. Hum Reprod. 2016 Sep;31(9):2108-18. doi: 10.1093/humrep/dew123.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Fertilitätserhaltung bei onkologischen Therapien. (AWMF-Registernummer: 015 - 082), November 2017 Langfassung
  2. S2k-Leitlinie: Psychosomatisch orientierte Diagnostik und Therapie bei Fertilitätsstörungen. (AWMF-Registernummer: 016-003), Dezember 2019 Langfassung

     
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