DocMedicus Kinderwunschlexikon

15-20 Prozent aller Paare haben Probleme, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen.

Die höchste natürliche Fertilität (Fruchtbarkeit) der Frau liegt zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr und nimmt danach kontinuierlich ab. Mit dem Eintritt in die Wechseljahre endet die natürliche Fruchtbarkeit.

Der Kinderwunsch ist für viele Paare ein zentraler Aspekt ihres Lebensplans. Jedoch können unterschiedliche Faktoren die natürliche Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Etwa 15-20 % aller Paare erleben Schwierigkeiten, natürlich schwanger zu werden.

Wichtige Aspekte der Fortpflanzungsmedizin umfassen:

  • Natürliche Fruchtbarkeit: Frauen erreichen ihre höchste Fruchtbarkeit zwischen 15 und 25 Jahren, während Männer eine langsam abnehmende Fruchtbarkeit ab 40 Jahren erleben.
  • Ganzheitliche Fortpflanzungsmedizin: Ansätze zur Diagnose und Behandlung von Unfruchtbarkeit, die sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigen.
  • Weiblicher Zyklus und männliche Spermatogenese: Verständnis der biologischen Prozesse, die für die Reproduktion essentiell sind.
  • Spezifische Bedingungen: Dazu gehören Endometriose, erektile Dysfunktion, Aborte (Fehlgeburten), Geschlechtskrankheiten, Hodenprobleme, Hyperprolaktinämie, das polyzystische Ovar-Syndrom (PCOS) und Prostatitis.
  • Stress und Zyklusstörungen: Einfluss von Stress und emotionalen Faktoren auf die Fruchtbarkeit und Menstruationszyklus.
  • Genetische Beratung und Diagnostik sowie Gesundheitschecks: Wichtig für Paare mit erblichen Erkrankungen oder solche, die Schwierigkeiten bei der Empfängnis haben.
  • Die Therapieoptionen bei Kinderwunsch sind vielfältig und umfassen sowohl konventionelle als auch innovative Verfahren. Hier sind einige der wichtigsten Methoden:
    • In-vitro-Fertilisation (IVF): Ein Verfahren, bei dem Eizellen außerhalb des Körpers befruchtet werden. Die befruchteten Eizellen (Embryonen) werden anschließend in die Gebärmutter übertragen.
    • In-vitro-Maturation (IVM): Hierbei werden unreife Eizellen aus den Eierstöcken entnommen und im Labor zur Reife gebracht, bevor sie befruchtet werden.
    • Insemination (Samenzellübertragung): Bei dieser Methode werden Spermien direkt in die Gebärmutter eingebracht, um die Chancen einer Befruchtung zu erhöhen.
    • Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI): Ein einzelnes Spermium wird direkt in eine Eizelle injiziert. Diese Methode wird häufig bei männlicher Unfruchtbarkeit angewendet.
    • Intratubarer Gametentransfer (GIFT): Sowohl Spermien als auch Eizellen werden direkt in die Eileiter übertragen, wo die Befruchtung stattfindet. [obsolet; wird in Deutschland nicht mehr angeboten]
    • Kryokonservierung: Sowohl Spermien als auch Eizellen oder Embryonen können eingefroren und für späteren Gebrauch aufbewahrt werden.
    • Mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration (MESA): Diese Technik wird eingesetzt, um Spermien direkt aus dem Nebenhoden zu gewinnen, insbesondere bei Männern mit einer Blockade des Samenleiters.
    • Refertilisierung der Frau: Dieser chirurgische Eingriff wird bei Frauen durchgeführt, die ihre Fruchtbarkeit nach einer Sterilisation wiederherstellen möchten.
    • Refertilisierung des Mannes: Ähnlich wie bei Frauen, dient dieser Eingriff dazu, die Fruchtbarkeit bei Männern nach einer Vasektomie wiederherzustellen.
    • Testikuläre Spermienextraktion (TESE): Bei dieser Methode werden Spermien direkt aus dem Hodengewebe entnommen, meist bei Männern, bei denen keine Spermien im Ejakulat zu finden sind.
  • Genetische Diagnostik im Rahmen der Reproduktionsmedizin
    • Polkörperdiagnostik (PKD): Die Polkörperdiagnostik untersucht die Polkörper von Eizellen, die bei der Meiose entstehen. Diese Methode wird bei Frauen mit einem Risiko für aneuploide Eizellen oder X-chromosomale Erkrankungen angewendet. Da nur die Polkörper analysiert werden, bleibt die Eizelle unberührt, was ethische Vorteile bietet. Die PKD liefert jedoch nur maternale genetische Informationen.
    • Präimplantationsdiagnostik (PID): Die Präimplantationsdiagnostik untersucht Zellen aus einem frühen Embryo. Diese Methode wird bei Paaren mit genetischer Vorbelastung oder wiederholten Fehlgeburten eingesetzt. Die PID analysiert sowohl mütterliche als auch väterliche genetische Informationen und ermöglicht die Auswahl gesunder Embryonen zur Implantation. Die PID unterliegt strengen ethischen und rechtlichen Richtlinien.

Jede dieser Methoden hat ihre spezifischen Indikationen und Erfolgsraten und sollte in Absprache mit einem auf Reproduktionsmedizin spezialisierten Arzt sorgfältig erwogen werden.

Die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung des Kinderwunsches kann nicht genug betont werden. Neben medizinischen Therapieoptionen spielen Ernährungsberatung, gesunde Gewichtsabnahme, Stressbewältigung und Mikronährstofftherapie eine wesentliche Rolle.
Eine ausgewogene Ernährung, das Aufrechterhalten eines gesunden Körpergewichts, der Umgang mit Stress und eine optimale Versorgung mit essentiellen Nährstoffen können die Fruchtbarkeit signifikant beeinflussen und sind somit entscheidende Faktoren auf dem Weg zum ersehnten Kinderwunsch.
Individuelle Beratung und angepasste Strategien in diesen Bereichen tragen maßgeblich dazu bei, die körperliche und psychische Gesundheit zu fördern und die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erhöhen.

Das nachfolgende "DocMedicus Kinderwunschlexikon" ist eine Datensammlung über die Fortpflanzungsmedizin und dient Kinderwunschpaaren als Nachschlagewerk. 

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