Biographische – unveränderbare – Risikofaktoren
- Familiäre Disposition – Adipositas in der Familie
- Erblich bedingte Krankheiten – z.B. Prader-Willi-Syndrom, Bardet-Biedl-Syndrom, Leptinresistenz, Beta-3-Rezeptor-Defekt
- Alter – sowohl bei Männern wie bei Frauen steigt im Alter der BMI (Body-Mass-Index/Körpermassen-Index)
- Sozio-kulturelle Umgebung – Menschen, die in einem Umfeld mit niedrigem Bildungsstand beziehungsweise niedrigem Sozialstatus aufgewachsen sind, weisen ein höheres Risiko für Adipositas auf
- Kinder, die nicht gestillt wurden, weisen ebenfalls ein höheres Risiko auf [1]
- Bewegungsmangel – es resultiert ein reduzierter Grundumsatz
Bei gleichem Essverhalten entsteht eine positive Energiebilanz (= Gewichtszunahme) - Zu hohe Kalorienzufuhr, z. B. durch zu fettreiches Essen
Dadurch erfolgt eine Stimulation der Leptin- und Insulinsekretion. Diese hat zur Folge, dass die Beta-Rezeptoren anfangs zwar stimuliert werden, aber es dann zu einer Down-Regulation kommt, sodass die kompensatorische Aktivierung des Sympathikus – ein Energieverbrauch erhöhender Mechanismus – ausbleibt - Übermäßiger Alkoholkonsum
- Schlafmangel bei Frauen [2]: Frauen mit fünf Stunden Schlaf 1,1 Kilo und die mit sechs Stunden 0,7 Kilo mehr als die Vergleichsgruppe mit sieben Stunden. Insofern vermuten die Autoren, dass Schlafmangel den Grundumsatz senkt, indem er den Tag-Nacht-Rhythmus stört und damit auch den Glucose- und Hormonstoffwechsel.
- Bei Kindern zeigten sich weiterhin übermäßiges Fernsehen und Videospielen sowie Schlafmangel als weitere Risikofaktoren [1]
- Essstörungen – z.B. Binge Eating Disorder
- Depressionen
- Endokrine Krankheiten
- Cushing-Syndrom
- Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
- PCO-Syndrom – Syndrom der polycystischen Ovarien (Eierstöcke)
Labordiagnosen – Laborparameter, die als unabhängige Risikofaktoren gelten
- Altersbedingte Hyperleptinämie, die sich bis zur Leptinresistenz entwickeln kann
Medikamente
- Antidepressiva – trizyklische Antidepressiva
- Antidiabetika
- Antiemetika (Medikamente gegen Übelkeit)
- Antiepileptika (Medikamente gegen Epilepsie)
- Anxiolytika (Beruhigungsmittel)
- Appetitanreger
- Betablocker
- Glukokortikoide
- Isoniazid
- Lithium
- Neuroleptika – Phenothiazine
- Steroide
- Östrogene
- Gestagene
Operationen
- Einige Operationen können zu Immobilisation – Bettlägerigkeit – führen und dadurch Adipositas begünstigen
Sonstige Risikofaktoren
- Stress,
- Frustration
- Schlafdauer < 5 Stunden [2]
- Seelische Gründe – Frustration, Langeweile
- Immobilisation
- Bestimmte Operationen
- Schwangerschaft
- Chaput JP, Brunet M, Tremblay A.
Relationship between short sleeping hours and childhood overweight/obesity: results from the 'Quebec en Forme' Project.
Int J Obes (Lond). 2006 Mar 14; [Epub ahead of print] - Patel SR, Malhotra A, White DP, Gottlieb DJ, Hu FB.
Association between reduced sleep and weight gain in women.
Am J Epidemiol. 2006 Nov 15;164(10):947-54