Differentialdiagnosen
Übergewicht (Adipositas)

Angeborene Fehlbildungen, Deformitäten und Chromosomenanomalien (Q00-Q99)

  • Klinefelter-Syndrom – genetische Erkrankung mit meist sporadischem Erbgang: numerische Chromosomenaberration (Aneuploidie) der Geschlechtschromosomen (Gonosomen-Anomalie), die nur bei Jungen bzw. Männern auftritt; in der Mehrzahl der Fälle durch ein überzähliges X-Chromosom (47, XXY) gekennzeichnet; klinisches Bild: Großwuchs und Hodenhypoplasie (kleiner Hoden), bedingt durch einen hypogonadotropen Hypogonadismus (Keimdrüsenunterfunktion); meist spontaner Pubertätsbeginn, jedoch schlechter Pubertätsfortschritt 
  • Laurence-Moon-Biedl-Bardet-Syndrom (LMBBS) – seltene genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang; nach klinischer Symptomatik wird unterschieden in:
    • Laurence-Moon-Syndrom (ohne Polydaktylie, d. h. ohne Auftreten überzähliger Finger oder Zehen, und Adipositas, dafür aber mit Paraplegie (Querschnittlähmung) und Muskelhypotonie/verminderte Muskelspannung) und
    • Bardet-Biedl-Syndrom (BBS) (mit Polydaktylie, Adipositas und Besonderheiten der Nieren)
  • Pseudohypoparathyreoidismus (Synonym: Martin-Albright-Syndrom) – genetische Erkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang; Symptome eines Hypoparathyreoidismus (Nebenschilddrüsenunterfunktion), ohne dass ein Mangel an Parathormon (PTH) im Blut vorliegt: je nach Erscheinungsbild werden vier Typen unterschieden:
    • Typ Ia: gleichzeitig besteht eine Albright-Osteodystrophie: Brachymetakarpie (Verkürzung einzelner oder mehrerer Mittelhandknochen) und -tarsie (Verkürzung einzelner oder mehrerer Mittelfußknochen), rundes Gesicht, Minderwuchs
    • Typ Ib; wie bei Typ 1a besteht eine renale PTH-Resistenz, auch Resistenzen gegen andere Hormone, v.a. Thyreotropin sind möglich; es liegt keine Albright-Osteodystrophie vor
    • Typ Ic: identisch zu Typ 1a, außer dass die Rezeptor-unabhängige cAMP-Produktion in vitro erhalten bleibt.
    • Typ II: vermutlich mehrere Unterformen, eine Albright-Osteodystrophie liegt nicht vor 
  • Prader-Willi-Syndrom (PWS; Synonyme: Prader-Labhard-Willi-Fanconi-Syndrom, Urban-Syndrom und Urban-Rogers-Meyer-Syndrom) – genetische Erkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang, die bei ca. 1 : 10.000 bis 1 : 20.000 Geburten auftritt; charakteristisch sind u. a. ein ausgeprägtes Übergewicht bei fehlendem Sättigungsgefühl, Minderwuchs und Intelligenzminderung; im Laufe des Lebens treten bedingt durch das Übergewicht Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus Typ 2 auf
  • Stewart-Morel-Morgagni-Syndrom (Morgagni-Stewart-Syndrom) – genetische Erkrankung mit autosomal-dominant oder X-chromosomal-rezessivem Erbgang, die mit einer frontalen Hyperostose (Verdickung der inneren Platte des Stirnbeins) sowie ggf. mit Adipositas (Übergewicht) und Virilisierung (Vermännlichung, d. h. Ausprägung männlicher Geschlechtsmerkmale bzw. eines männlichen Phänotyps bei einem genetisch weiblichen Individuum) einhergeht; betroffen sind vorwiegend Frauen

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Adipositas Grad I
  • Adipositas Grad II
  • Adipositas Grad III
  • Cushing-Syndrom − Erkrankung, die durch einen erhöhten Cortisolspiegel verursacht wird
    (Symptome: Vollmondgesicht, Stammfettsucht, Stiernacken, diabetische Stoffwechsellage, arterielle Hypertonie (Bluthochdruck), Hypogonadismus (Keimdrüsenunterfunktion), Osteoporose (Knochenschwund), Hautatrophien, Striae rubrae, Muskelschwäche und Muskelatrophie, Hirsutismus/männlicher Behaarungstyp)
  • Fehlernährung
  • HVL-Insuffizienz, d. h. Ausfall der endokrinen Funktionen (Hormonfunktionen) des Hypophysenvorderlappens (HVL; Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse)
  • Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion)
  • Morbus Fröhlich (Dystrophia adiposogenitalis) − Störung durch eine Läsion im Bereich des Hypothalamus; Syndrom mit Adipositas, weiblichem Fettverteilungstyp, Minderwuchs und anderen endokrinen Störungen
  • PCO-Syndrom (Syndrom der polyzystischen Ovarien; auch Stein-Leventhal-Syndrom genannt) − gynäkologisch-endokrinologische Erkrankung, die zu Hormonstörungen mit Hyperandrogenämie führt

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)

  • Hirntumor
  • Insulinom − Insulin produzierender Tumor des Pankreas (Bauchspeicheldrüse)

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Binge-Eating-Disorder − Essstörung mit Essanfällen
  • Bulimie (Ess-Brech-Sucht)
  • Depressionen
  • Night-Eating-Disorder − Essstörung mit nächtlichen Essanfällen

Weiteres

  • Alkoholkonsum
  • Gravidität (Schwangerschaft)
  • Nikotinverzicht
  • Zustand nach Operationen im Gebiet des Zwischenhirns (Hypothalamusregion) meistens nach Tumorentfernung

Medikamente

  • Siehe unter "Ursachen" unter Medikamente
     
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