Einleitung
Diabetische Nephropathie

Bei der diabetischen Nephropathie (DBN) – umgangssprachlich diabetische Nierenerkrankung genannt – (lat. Nephropathia diabetica; Synonyme: diabetesassoziierte Nephropathie, diabetische Glomerulonephritis; diabetische Glomerulosklerose; interkapilläre Glomerulonephritis; Kimmelstiel-Wilson-Syndrom; Morbus Kimmelstiel-Wilson; Nephropathie, diabetische; ICD-10-GM E14.20: Nicht näher bezeichneter Diabetes mellitus mit Nierenkomplikationen; nicht als entgleist bezeichnet) handelt es sich um eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), bei der die Nieren durch Mikroangiopathie (Gefäßveränderungen, die kleinen Gefäße betreffend) geschädigt werden.

Die diabetische Nephropathie ist in den industrialisierten Ländern die häufigste Ursache der terminalen Niereninsuffizienz (Nierenversagen).

Geschlechterverhältnis: Männer haben ein höheres Erkrankungsrisiko als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der diabetischen Nephropathie liegt zwischen 50 und 70 Jahren.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der diabetischen Nephropathie liegt bei ca. 30 % für Typ-1-Diabetiker und bei ca. 20 % für Typ-2-Diabetiker – innerhalb von 15-30 Jahren.

In Deutschland liegt die Prävalenz der Mikroalbuminurie bei 17-34 % und einer diabetischen Nephropathie zwischen 7-15 % bei einer mittleren Diabetesdauer von 8-19 Jahren [1].

Verlauf und Prognose: Je früher eine diabetische Nephropathie entdeckt wird, desto erfolgreicher lässt sich die Progression (das Fortschreiten) verlangsamen. Wirkungsvolle Allgemeinmaßnahmen sind Nikotinverzicht und Gewichtsreduktion (soweit erforderlich) sowie Normoglykämie (Blutzuckerwerte im Normbereich), ggf. Blutdruckreduktion und Lipidsenkung (Senkung erhöhter Blutfettwerte).
Falls die diabetische Nephropathie nicht behandelt wird, kann sie innerhalb von einigen Jahren zum terminalen Nierenversagen führen. In solchen Fällen muss eine Nierenersatztherapie – Dialyse (Blutwäsche) oder Nierentransplantation – durchgeführt werden.

Die diabetische Nephropathie wird praktisch immer von der diabetischen Retino- und/oder Neuropathie (Netzhauterkrankung und/oder Erkrankung des peripheren Nervensystems) begleitet.

Literatur

  1. Heller T, Blum M, Spraul M et al.: Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus: Prävalenzen in der Bundesrepublik Deutschland. Dtsch Med Wochenschr 2014 Apr;139(15):786-91. doi: 10.1055/s-0034-1369889. Epub 2014 Apr 1.

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Nationale VersorgungsLeitlinie Nierenerkrankungen bei Diabetes im Erwachsenenalter. (AWMF-Registernummer: nvl-001d - wird überarbeitet), September 2015 Kurzfassung Langfassung
  2. KDIGO-Leitlinie zur diabetischen Nephropathie: Clinical Practice Guideline for Diabetes Management in Chronic Kidney Disease. KDIGO Novermber 2022

     
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