Operative Therapie
Übergewicht (Adipositas)

Nach den Leitlinien der Deutschen Adipositas-Gesellschaft wird eine chirurgische Therapie in Betracht gezogen, wenn die konservative Therapie nicht zum Therapieziel geführt hat und

  • BMI ≥ 40 kg/m2 (extreme Adipositas) besteht oder
  • BMI ≥ 35 kg/mund erhebliche Komorbiditäten (Begleiterkrankungen wie beispielsweise Diabetes mellitus Typ 2, koronare Herzerkrankung (KHK), Herzinsuffizienz, Hyperlipidämie, arterieller Hypertonus) vorliegen.

Die Primärindikation kann gestellt werden, wenn eine der folgenden Bedingungen gegeben ist:

  • bei Patienten mit einem BMI ≥ 50 kg/m2
  • bei Patienten, bei denen ein konservativer Therapieversuch durch das multidisziplinäre Team als nicht erfolgsversprechend bzw. aussichtslos eingestuft wurde.
  • bei Patienten mit besonderer Schwere von Begleit- und Folgeerkrankungen, die keinen Aufschub eines operativen Eingriffs erlauben.

Über eine Million Menschen in Deutschland leiden an morbider Adipositas (BMI > 40). Diesen Patienten können chirurgische Eingriffe mit Magenbypass oder Magenband (gastric banding) helfen. Junge Patienten mit hohem BMI profitieren am meisten von einer Operation.

Unter Berücksichtigung der Indikationen für eine operative Therapie kann man sagen, dass die bariatrische Chirurgie die effektivste Maßnahme zur Gewichtsreduktion ist [1].

Die unten vorgestellten Verfahren sollen nur bei motivierten und vollständig aufgeklärten Personen zum Einsatz kommen, da, wie bei jedem chirurgischen Eingriff, Komplikationen auftreten können. Weiterhin ist zu beachten, dass die Operation allein keinen Erfolg bringen kann. Es muss zusätzlich eine lebenslange Ernährungsumstellung erfolgen.

Die operative Therapie der Adipositas kommt nur in Frage, wenn vorher mindestens sechs bis zwölf Monate eine qualifizierte herkömmliche Ernährungs-, Bewegungs- und Verhaltenstherapie keinen ausreichenden Erfolg gebracht hat.

Folgende operative Maßnahmen kommen im Rahmen der Adipositas-Chirurgie (Synonym: Bariatrische Chirurgie) zu Anwendung:

  • Biliopankreatischen Diversion (BPD)
  • Magenband (Synonym: Gastric Banding)
  • Magenballon
  • Roux-en-Y-Magenbypass (Synonyme: Roux-en-Y gastric bypass, RYGBP, Magenbypass)
  • Schlauchmagen-Operation (Synonyme: Sleeve Gastrectomy; SG) 
  • Endoskopische „Duodenal Mucosal Resurfacing“ (DMR) – mittels eines speziellen Katheter wird die Duodenalschleimhaut (Schleimhaut des Zwölffingerdarms) angehoben und diese mit Hitze auf etwa 10 cm Länge (90 °C für 10 Sekunden) abladiert.

Nach allen operativen Maßnahmen ist zusätzlich eine Teilname an einer Ernährungs-, Bewegungs und Verhaltenstherapie erforderlich. Weitere Informationen zu den oben genannten operativen Maßnahmen finden Sie unter "Adipositas-Chirurgie".

Literatur

  1. S3-Leitlinie: Prävention und Therapie der Adipositas. (AWMF-Registernummer: 050-001), April 2014 Langfassung

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Prävention und Therapie der Adipositas. (AWMF-Registernummer: 050-001), April 2014 Langfassung
  2. S3-Leitlinie: Chirurgie der Adipositas und metabolischer Erkrankungen. (AWMF-Registernummer: 088-001), Februar 2018 Langfassung
     
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