Mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland zwischen 18 und 69 Jahren weisen einen gesundheitsschädigenden hohen Alkoholkonsum auf, wobei der überwiegende Teil der Alkoholaufnahme in Form von Bier und ein geringer Teil in Form von Wein, Sekt und Spirituosen erfolgt. Aufgrund des hohen Energiegehaltes von Alkohol – 7,1 Kalorien in einem Gramm – wird bei regelmäßiger Zufuhr der Energiebedarf zu einem großen Anteil durch alkoholische Getränke gedeckt. Somit können zum Beispiel 160 Gramm Alkohol – in 2 Litern Wein – 70 % des Energiebedarfs enthalten, wodurch in den häufigsten Fällen die Aufnahme von Lebensmitteln mit essentiellen Vitalstoffen wie Proteine, Eisen, Calcium und Kalium vernachlässigt wird [1].
Alkoholische Getränke sind in der Regel frei beziehungsweise arm an wichtigen Nähr- und Vitalstoffen und stellen somit leere Energieträger für den Körper dar. Abgesehen davon verursacht das Genussmittel in hoher Konzentration infolge der vermehrten Bildung seines Abbauproduktes Acetaldehyd schwere Stoffwechselstörungen. Zum einen kommt es zu einer Funktionsstörung der Zellmembranen sowie der Mitochondrien, welche den Zellen als Kraftwerke dienen, und zum anderen zu einer Veränderung von Proteinen, die selber in diesem Zustand die Leberzellen schädigen. Aufgenommene Fette häufen sich wegen auftretender Störungen im Fettstoffwechsel vermehrt im Körper an, wobei die nicht verstoffwechselten Lipide gespeichert werden [2]. Zum anderen führen Stoffwechselbeeinträchtigungen zu Veränderungen im Vitalstoffhaushalt (Mikronährstoffe) und zu Störungen in der Umwandlung bestimmter Vitamine – Vitamin B1, B2, B6, Folsäure, A, D und E – in ihre stoffwechselaktive Form [3].
Der Alkoholmissbrauch führt zu Veränderungen im Körper, die einerseits zur verminderten Aufnahme von Vitalstoffen (Mikronährstoffe) führen und anderseits zu einer vermehrten Ansammlung von aufgenommenen Fetten. Zu dem Vitalstoffmangel (Mikronährstoffe) trägt auch eine ungenügende Nahrungszufuhr, Aufnahme- sowie Transportschwierigkeiten von Fetten sowie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen und eine vermehrte Ausscheidung bei [1].
Aufnahme hoher Energiemengen durch Alkohol – Vitalstoffmangel
Vitalstoffe (Mikronährstoffe) |
Mangelsymptome |
Vitamin D |
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Vitamine der B-Gruppe wie Vitamin B2, B3, B6, Folsäure |
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Vitamin A |
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Vitamin E |
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Calcium |
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Kalium |
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Eisen |
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Protein |
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Literatur
- Biesalski, H. K.; Köhrle, J.; Schümann, K.
Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Kapitel 89, 651-661
Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 2002 - Biesalski, H. K., Fürst, P., Kasper, H., Kluthe, R., Pölert, W., Puchstein, Ch.,
Stähelin, H., B.
Ernährungsmedizin. Kapitel 38, 519-538
Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1999 - Kasper, H.
Ernährungsmedizin und Diätetik. Kapitel 1.9, 70-74
Urban & Fischer Verlag; München/Jena 2000 - Schmidt, Dr. med. Edmund, Schmidt, Nathalie
Leitfaden Mikronährstoffe. Kapitel 2, 96-201 (4.1.), 230-273 (4.2.)
Urban & Fischer Verlag; München, Februar 2004