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M2-PK-Darmkrebstest
Stuhltest auf Darmkrebs
Die Pyruvatkinase (PK) ist ein wichtiges Enzym im Stoffwechsel, in der so genannten Glykolyse. Die Pyruvatkinase kann in verschiedenen Formen vorhanden sein – man spricht von Isoenzymen.

Bei Tumoren liegt ein veränderter Stoffwechsel vor, da sich Tumorzellen wesentlich schneller teilen als gesunde Zellen. Dies führt dazu, dass deutlich mehr Pyruvatkinase in der Form M2-Pyruvatkinase produziert wird.
Dieses Isoenzym der Pyruvatkinase ist normalerweise nur in der Lunge vorhanden. Des Weiteren ist die vom Tumor hergestellte M2-PK inaktiv, im Gegensatz zu der normalerweise im Körper vorhanden Form. Daher kann man beide Formen eindeutig voneinander abgrenzen.

Mit Hilfe zweier spezieller Antikörper, die in der Lage sind, die physiologische Form der Pyruvatkinase von der Tumor M2-PK zu unterscheiden, können so bösartige Tumoren nachgewiesen werden. Zur Durchführung des Tests wird eine Blut- oder Stuhlprobe benötigt. Um Tumore des Magen-Darm-Traktes festzustellen genügt eine Stuhlprobe. Um sonstige eventuell vorliegende Krebserkrankungen zu diagnostizieren, muss eine Blutprobe entnommen werden.

Eine Metaanalyse aus Deutschland, in welcher 6 Studien über den M2-PK Darmkrebstest kritisch beurteilt wurden, kam zu dem Ergebnis, dass die gesamte Sensitivität des M2-PK Tests für Darmkrebs bei 78% und die Spezifität im Bereich von 74-83 % liegt [1].

 

Eine weitere Studie (2) zum M2PK-Test kommt zu folgendem Ergebnis:

Die Sensitivität des M2PK-Test (cut off 4 U/L) für Kolonkarzinome lag bei 81,1%, die Spezifität bei 71,1%, der negative prädiktive Vorhersagewert bei 82,8% und der positive prädiktive Vorhersagewert bei 61,9%. Für den Hämoccult-Test lag die Sensitivität bei 36,5%, die Spezifität bei 92,2%, der negative prädiktive Vorhersagewert bei 71,5%.und der positive prädiktive Vorhersagewert bei 73%.

 

Fazit!
Die Daten zeigen, dass M2PK sich nicht als alleiniger Screeningparameter für ein kolo-rektales Karzinom eignet, da der Test eine unzureichende Spezifität* und einen niedrigen negativen prädiktiven Vorhersagewert aufweist.

 

*Zu beachten ist auch, dass der M2-PK Test ebenfalls positiv ausfallen kann bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn [1].

Ihr Nutzen

Wird der Darmkrebs frühzeitig erkannt, das heißt in einem Stadium, in dem erst wenige Schichten der Darmwand betroffen sind, liegen die Heilungschancen bei 90-100%.

Der M2-PK Darmkrebstest ist ein einfach durchzuführender und nicht invasiver Test zur Darmkrebsvorsorge. In Kombination mit einem immunologischen Testverfahren zum Nachweis von Blut im Stuhl, ist der M2-PK-Darmkrebstest ein sinnvolles Testverfahren im Rahmen der Darmkrebsvorsorge.


Sollte der Test positiv ausfallen, ist im Anschluss eine Koloskopie – Darmspiegelung – erforderlich.




Literatur
  1. Ewald N, Toepler M, Akinci A, Kloer HU, Bretzel RG, Hardt PD.
    Pyruvate kinase M2 (tumor M2-PK) as a screening tool for colorectal cancer (CRC). A review of current published data
    Z Gastroenterol. 2005 Dec;43(12):1313-7. Review. German.
  2. Naumann M., Oromek G. M., Hanisch E., Rösch W., Mössner J., Caspary W., Stein J.,
    Prospektive Evaluierung von Tumor M2-PK im Stuhl als neuen Screeningmarker für kolorektale Neoplasien - Ergebnisse einer multizentrischen prospektiven Studie.
    Z Gastroenterol 2005; 43

 


     
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