Wie wirkt sich eine Hormonbehandlung auf die Haut aus?
Es gilt als gesichert, dass Hormontherapien oder ergänzende Hormonbehandlungen eine günstige Wirkung haben auf
- Die Qualität der Epidermis (Oberhaut)
- Den Kollagen- und Elastinanteil und den Feuchtigkeitsanteil der Haut
- Das Scheidengewebe und die Harnröhre
Folgende Hormone werden bei der Hormontherapie der Haut eingesetzt
- Östrogene – Verbesserung der Kollagensynthese und der Durchblutung
- Progesteron – Hemmung der Kollagenasen (Hemmung des Kollagenabbaus)
- Testosteron – führt zum Crossing over (kreuzförmige Kollagenstränge) dieses ist dafür verantwortlich, dass das Binde- und Fettgewebe seinen Halt bekommt (Anti-Cellulite-Faktor) – des Weiteren zur Hemmung der Kollagenasen
Einfluss der Hormone auf die Epidermis
Östrogene wirken auf die Epidermis anabol, das heißt stimulierend auf die Aktivität des Stratum germinativum. Die Wirkung der Östrogene entsteht über die Induktion von IGF-I in der Haut. IGF-I-Rezeptoren lassen sich im Stratum basalis und Stratum spinosum nachweisen. Des Weiteren stimulieren Östrogene die Ausschüttung von Histamin aus den Mastzellen.
Des Weiteren haben Östrogene – Östradiol – Einfluss auf die Größe und den Melaningehalt der Melanozyten, das heißt sie wirken stimulierend: Bekanntermaßen können Östrogene – beispielsweise in einem Kontrazeptivum (Anti-Babypille) vorhanden oder in der Schwangerschaft vermehrt gebildet – zur Hyperpigmentierung (Chloasma) im Gesicht führen.Auch Gestagene können im geringen Maße dazu beitragen.
Östrogene haben einen antioxidativen Schutz für die Haut, indem sie Radikale einfangen.
Testosteron wirkt über einen Keratinozyten-growth-factor stimulierend auf die Keratinozyten und führt zu einer Erhöhung des Keratingehalts.
Vitamin D3 und Thyroxin haben gemeinsam Einfluss auf die Proliferation der Keratinozyten.
Einfluss der Hormone auf die Dermis
Matrixmetalloproteinasen (MMPs) werden gehemmt durch Progesteron und Testosteron.
Östrogene – Östradiol – stimulieren die Kollagensysthese und haben zudem einen positiven Effekt auf das Elastin.
Dabei kommt es nicht auf die Kollagensynthese (Neubildung) an, sondern auf die Balance zwischen Auf- und Abbau.
Achtung!
Eine erhöhte Östradioldosis führt zu einer vermehrte Aktivität der Kollagenasen!
Östrogene stimulieren des Weiteren die Synthese der Hyaluronsäure, die ein wichtiger Bestandteil der Glykosaminglykane sind.
Die Glykosaminglykane werden in folgende Gruppen unterteilt
- Hyaluronsäure
- Chondroitinsulfat
- Heparansulfat
- Keratansulfat
Glykosaminglykane dienen der Stabilisation der Haut durch Einlagerung von Wasser. Sie sind somit ein Spiegelbild der Frische der Haut.
Einfluss der Hormone auf die Talgdrüsen
Alterung der Talgdrüsen
Die Talgdrüsenfunktion ist abhängig von Sexualhormonen - Androgene und Östrogene. Ihre Funktionsfähigkeit sinkt im Alter im Vergleich zu jungen Menschen auf die Hälfte.
Ursache der Alterung sind sowohl intrinsische Faktoren wie auch die nachlassende Sekretion von Sexualhormonen (Östrogene, Testosteron) als auch der Wachstumshormone (STH, IGF-I).
Fazit!
Der Einfluss von Hormonen auf die Haut ist bedeutend.
Vor dem Beginn einer Hormonkosmetik, sollte der endokrinologische Status bestimmt werden – siehe dazu Menopause, Andropause und Somatopause.
Eine Hormonkosmetik sollte stets aus einer Östrogen-haltigen Creme kombiniert mit Progesteron bestehen.
Des Weiteren sollte neben der lokalen Therapie stets ein orale Therapie mit Vitalstoffen – siehe Vitalstoff-Therapie – erfolgen.
Hautuntersuchungen ergaben, dass eine regelmäßige Hormontherapie (Hormonkosmetik) das Austrocknen der Haut um 24 % und die Faltenbildung um bis zu 30 % verringert.
Eine Hormonkosmetik verlangsamt zweifellos das Altern der Haut.