Es handelt sich um eine latente metabolische Azidose, wenn das die basischen Pufferreserven im Blut schon fast aufgebraucht sind, der pH-Wert jedoch noch im Normbereich liegt.
Biographische Ursachen
- Abnahme der Funktionsreservekapazität der Niere – beginnend circa ab dem 40. Lebensjahr – für die Ausscheidung von Säureäquivalenten, das bedeutet, die Niere verliert zunehmend die Fähigkeit, durch Ausscheidung von Säureäquivalenten im Falle einer Azidose regulativ zu wirken und chronische Niereninsuffizienz im Alter:
- Abnahme der Kreatininclearance
- Erschöpfung der renalen Steigerungsmöglichkeit der Ammoniumproduktion und -ausscheidung bei andauernder Säurebelastung
- Renaler Plasmafluss nimmt pro Dekade um circa 10 % ab
- Zunehmende tubuläre Azidose durch Abnahme der Regeneration der wichtigsten Puffersubstanz Bicarbonat (HCO3) im oberen Tubulusabschnitt (proximaler Tubulus)
Verhaltensbedingte Ursachen
- Ernährung
- Diäten (Hungerkuren)
- Erhöhte Nahrungszufuhr Säure-bildender Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Eier, Milch, Weißmehlprodukte, Fast Food, kohlensäurehaltigen Softdrinks, Zucker, Kaffee, Schwarztee und Alkohol) oder nicht ausreichende Aufnahme von Basen-spendenden Lebensmitteln (Obst, Gemüse, Kräutern und stillem Mineralwasser)
- Hyperalimentation
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Latenter Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe), der zu einer Einschränkung der Enzymkapazität [1] und damit zu einem Anstieg zellulärer Säuren führen können – siehe Mikronährstofftherapie
Krankheitsbedingte Ursachen
- Chronische Niereninsuffizienz
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Hyperurikämie – zu hoher Harnsäurespiegel im Blut
- Lebererkrankungen (hepatische Säureproduktion steigt)
Literatur
- Wesson DE,
Dietary acid increases blood and renal cortical acid content in rats:
Am J Physiol, 1998, Jan 274 (1-2): F97-103
- Wesson DE,