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Calcium

Beim Calcium (Kalzium) handelt es sich um ein Element aus der Gruppe der Alkalimetalle, welches zu den Elektrolyten (Blutsalzen) gezählt wird.

Calcium ist vor allem skelettgebunden, nur circa ein Prozent des Gesamt-Calciums befindet sich im Extrazellularraum (außerhalb der Körperzellen). Dort ist es zur Hälfte frei, die andere Hälfte ist an verschiedene Stoffe gebunden.
Das Gesamtkörper-Calcium beträgt zwischen ein und zwei Kilogramm.
Der Calciumeinbau in die Knochen beginnt in der Fetalphase und geht bis ins frühe Erwachsenenalter, um dann jährlich um ein bis zwei Prozent wieder abzufallen.
Es ist vor allem für die Aktivität von Nerven und Muskulatur, aber auch für die normale Zellfunktion wichtig.

Die durchschnittliche tägliche Calciumaufnahme unterliegt sehr starken Schwankungen und kann zwischen 10 und 50 mmol (400-2000 mg/d) liegen.
Der Tagesbedarf liegt bei 1000 mg.
Das Calcium wird über die Nieren ausgeschieden.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum
  • 24h Sammelurin

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Urin kühl lagern

Normwerte – Serum (Blut)

  Normwerte in mmol/l
Neugeborene 1,75-2,70
Säuglinge 2,05-2,70
Kinder 2,05-2,70
Erwachsene 2,02-2,60

Normwerte – Urin

Geschlecht Normwert in mmol/24 h
Frauen < 6,2
Männer < 7,5

Indikationen

  • Verdacht auf Störungen im Calcium-/Phosphat-Haushalt

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte (im Serum)

  • Endokrinologische Ursachen
    - Hyperparathyreoidismus (Nebenschilddrüsenüberfunktion; primär und sekundär)

    - Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
    - Nebennierenrinden-Unterfunktion
    -
    Östrogenmangel
  • Maligne (bösartige) Erkrankungen
    -
    Maligne (bösartige) solide oder hämatologische – die Blutzellen betreffende – Tumore
    - Osteolyse (Knochenauflösung) bei Knochentumoren oder Metastasen
    -
    Paraneoplastisches Syndrom – Veränderungen, die von einem bösartigen Tumor über hormonelle Steuerung ausgehen
    - Plasmozytom (multiples Myelom) – bösartige Erkrankung, bei der es zu einer unkontrollierten Vermehrung spezifischer Zellen (Plasmazellen) kommt
  • Metabolische (stoffwechselbdingte) Ursachen
    -
    Azidose – Übersäuerung des Blutes
    - Hyperproteinämie – Überangebot von Eiweißen im Blut

    - Hypophosphatämie – zu niedriger Phosphatspiegel im Blut
    - Milch-Alkali-Syndrom – Stoffwechselstörung, die durch eine Calciumüberangebot bedingt ist
  • Gewebezerfall, vor allem durch Tumore
  • Immobilisation
  • Nephrolithiasis (Nierensteine) – durch Bestimmung von Calcium im Urin nachweisbar
  • Sarkoidose – entzündliche Systemerkrankung, die vor allem die Lunge, die Lymphknoten und die Haut betrifft
  • Medikamente
    - Thiaziddiuretika (entwässernde Medikamente) wie Hydrochlorothiazid
    - Lithium

    - Vitamin A-Überdosierung
    -
    Vitamin D-Überdosierung
  • Intoxikationen (Vergiftung) mit Aluminium

Interpretation erniedrigter Werte (im Serum) 

  • Endokrinologische Ursachen
    - Cushing-Syndrom – Erkrankung, die durch ein Überangebot von Glukokortikoiden bedingt ist; lässt sich durch die Calcium-Bestimmung im Urin nachweisen

    - Hyperparathyreoidismus (sekundär; Nebenschilddrüsenüberfunktion) – Parathormonmangel
    - Hypoparathyreoidismus (
    primär; Nebenschilddrüsenunterfunktion) – Parathormonmangel
    - Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
  • Maligne (bösartige) Erkrankungen
    - Osteoblastische Metastasen (hungry bones) – vermehrter Calciumeinbau in Tochtergeschwülsten
  • Metabolische (stoffwechselbedingte) Störungen
    - Azidose (renal-tubulär) – führt zu Calciumverlust
    - Hypalbuminämie (Eiweißmangel) wg. Lebercirrhose (Leberschrumpfung), nephrotisches Syndrom (
    Sammelbegriff für Symptome, die bei verschiedenen Erkrankungen des Glomerulums (Nierenkörperchen) auftreten; Symptome sind: Proteinurie (Ausscheidung von Eiweiß mit dem Urin) mit einem Proteinverlust von mehr als 1g/m²/Körperoberfläche pro Tag; Hypoproteinämie, periphere Ödeme durch eine Hypalbuminämie von < 2,5 g/dl im Serum, Hyperlipoproteinämie – Fettstoffwechselstörung)
    - Akute Hyperphosphatämie – zu hoher Blutphosphatwert

    - Hypomagnesiämie – zu niedriger Blutmagnesiumwert
  • Vitamin D und Calcium-Malabsorption ("schlechte Aufnahme")
    - Morbus Whipple
    – wahrscheinlich bakteriell (Tropheryma whipplei) bedingte Darmerkrankung
    - Rachitis (Knochenerweichung)
    -
    Zöliakie – chronische Verdauungsstörung, die durch die Unverträglichkeit von Gliadin bedingt ist
    - Zollinger-Ellison-Syndrom – meist bösartige Erkrankung, bei der es zu Neubildungen kommt, die Gastrin (Hormon aus dem Magen) produzieren

  • Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
  • Osteodystrophia fibrosa – Knochenbaustörungen aufgrund verminderter Einlagerung von Mineralsalzen
  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Medikamente
    - Antiepiletika – Medikamente gegen epileptische Anfälle wie Carbamazepin oder Valproinsäure

    - Glukokortikoid-Überdosierung

    - Vitamin D-Mangel
Interpretation erhöhter Urinwerte (Hypercalciurie)
  • Endokrinologische Ursachen
    - Cushing-Syndrom – Erkrankung, die durch ein Überangebot von Glukokortikoiden bedingt ist; lässt sich durch die Calcium-Bestimmung im Urin nachweisen

    - Hypoparathyreoidismus (
    primär; Nebenschilddrüsenunterfunktion) – Parathormonmangel
    - Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion)
    - Östrogenmangel
  • Maligne (bösartige) Erkrankungen
    - Osteolyse (Knochenauflösung) bei Knochentumoren oder Metastasen (Tochtergeschwülste)
  • Azidose (renal-tubulär) wg. Calciumverlust
  • Immobilisation (Knochenabbau)
  • Milch-Alkali-Syndrom (Burnett-Syndrom) Störung des Calciumstoffwechsels, die durch eine alimentäre Überversorgung mit Calcium bei gleichzeitiger Einnahme basischer Substanzen (z.B. Antazida) entsteht
     
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
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