Viele Menschen sind täglich lange damit beschäftigt, störende Körperhaare zu
entfernen. Augenbrauen zupfen, Achseln oder Beine rasieren gehören zu der
täglichen Routine in fast jedem Badezimmer.
Die
Laserepilation (Synoynm: Laser-Epilation, Laserenthaarung) ist eine moderne Methode zur dauerhaften
Entfernung dieser störenden Haare. Das Verfahren beruht auf dem Prinzip der
selektiven Photothermolyse, einem physikalischen Effekt, der durch eine
Lasertherapie erzielt wird. Infolgedessen werden durch Wärmeentwicklung die
Haarwurzeln zerstört.
Vor der Behandlung
Zu Beginn sollte ein ausführliches Patientengespräch stattfinden, währenddessen über Nebenwirkungen und die eventuelle Erfolglosigkeit der Behandlung gesprochen wird. Eine vorherige Sonnenexposition sollte vermieden werden, da die Behandlung bei nicht gebräunter bzw. heller Haut erfolgreicher ist. Aus diesem Grund kann der Einsatz einer Bleichcreme sinnvoll sein. Außerdem sollte der Patient andere Cremes und Make-up entfernen sowie eine Rasur durchführen, damit die Haarwurzeln direkter erreicht werden können.
Das Verfahren
Zu Beginn der Laserepilation sollte erst ein Testareal behandelt werden, um die Verträglichkeit festzustellen. Die Wirkung des Lasers ist von der Wellenlänge des Lichts, der Impulsdauer und der Energiedichte abhängig. Die Behandlung wird mit einer niedrigen Energiedichte gestartet und langsam gesteigert.
Wie bereits erwähnt, basiert die Laserepilation auf dem Prinzip der
selektiven Photothermolyse. Das Pigment Melanin (brauner Hautfarbstoff) verleiht
sowohl der Haut als auch den Haaren ihre Farbe, allerdings ist es in den Haaren
am höchsten konzentriert. Das Melanin stellt somit das sogenannte Zielchormophor
dar. Es absorbiert das Laserlicht am besten (aufnimmt) und wird dadurch stark
erhitzt. Die Hitze zerstört den Haarfollikel und das Haar fällt aus. Da sich auf
der Hautoberfläche schnell Wärme entwickelt, ist eine Kühlung der Haut sehr
sinnvoll. Es kommen unterschiedliche Kühlsysteme zur Anwendung, hierzu zählen
Eiswürfel, Kühlsprays und transparente Kühlgele.
Folgende Laser bzw.
Lichtbehandlungsmethoden sind für die Epilation geeignet:
- Rubinlaser
- Alexandritlaser
- Dioden-Laser
- Nd:Yag-Laser
- Epilight*
- Epilux*
- Photoderm*
Da die menschlichen Haare in Phasen wachsen, und die Enthaarung nur in der Anagenphase (Wachstumsphase) erfolgreich ist, sind mehrere Sitzungen notwendig, um alle Haarwurzeln zu zerstören. Circa 90 % der Haare befinden sich in der Wachstumsphase (Anagenphase). Die restlichen Haare sind in der Catagenphase (Übergangsphase) und der Telogenphase (Ruhephase). Die Haare fallen während der Telogenphase (Ruhephase) des Haares aus.
Im Haarzyklus liegt der ideale Zeitpunkt für die
Laserepilation in der Anagenphase. Die Behandlung muss deshalb mehrfach in Intervallen
von 4-6 Wochen wiederholt werden. Da der Erfolg der Laserepilation vom
Melaningehalt der Haare abhängig ist, sind die Resultate bei dunkelhaarigen
Patienten mit heller Haut am besten. Die Wirksamkeit ist bei blonden, grauen
oder weißen Haaren sehr gering bzw. gar nicht gegeben.
Folgende
Körperstellen können mittels Laser von störenden Haaren befreit werden:
- Kinn, Oberlippe, Wangen, Augenbrauen, Ohren
- Hals
- Schulter, Nacken
- Achselhöhlen
- Intimbereich, Bikinizone, Po
- Brust
- Bauch, Rücken
- Hände, Arme
- Füße, Beine
Nach der Behandlung
Im Anschluss an die Laserepilation sollte eine starke Sonnenexposition unbedingt vermieden werden. Falls Schwellungen und Rötungen auftreten, können die behandelten Areale mit Eiswürfeln oder kühlenden Auflagen beruhigt werden. Falls Follikulitiden (Entzündungen der Haarfollikel) auftreten, kann eine lokale antiseptische Therapie (z. B. mit Cremes zur Entfernung der Bakterien, die die Entzündung hervorrufen) durchgeführt werden.
Die Laserepilation wird bei folgenden Fällen einer störenden Behaarung durchgeführt:
- Dauerhafte Haarentfernung bei transplantierter, behaarter Haut in üblicherweise unbehaarten Bereichen
- Geschlechtsumwandlung vom Mann zur Frau bei Transsexualität
- Hirsutismus – Verstärkung der Körperbehaarung, die dem männlichen Behaarungstyp entspricht und z. B. durch gynäkologische Störungen bzw. Störungen im Hormonhaushalt verursacht sein kann.
- Hypertrichose – pathologische (krankhafte), verstärkte Körperbehaarung
- konstitutionelle Hypertrichose – z. B. bei Südländern
Ihr Nutzen
Die Laserepilation dient Ihrer Schönheit und Ihrem Wohlbefinden. Lästige Härchen können gründlich und wirkungsvoll entfernt werden und Ihre Haut ist streichelzart und weich.
Literatur
- Klinikleitfaden ästhetische Medizin; Thomas Dirschka/B. Sommer; Elsevier, Urban & Fischer Verlag 2002