Permanent Make-Up

Das Permanent Make-up (Synonyme: Pigmentierung; Conture Make-up; kosmetische Tätowierung im Gesicht) ist eine kosmetische Behandlung, die durch eine Mikropigmentierung ein wasserfestes, wischfestes und für lange Zeit bestehendes Make-up vortäuscht. Dabei handelt es sich meist um ein einfaches Basis-Make-up, das ein frisches, gepflegtes Aussehen ohne großen Aufwand ermöglicht. Jedoch sollte sich jeder bewusst sein, dass es sich um eine bleibende Veränderung handelt.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Personen, die sehr viel Wert auf sein Äußeres legt und gerne Zeit sparen möchte
  • Personen, die herkömmliche Kosmetika nicht verwenden können, da sie allergisch reagieren
  • Patienten mit drohendem Haarausfall – z. B. wegen einer Chemotherapie (Krebstherapie mit starken Medikamenten) oder Alopecia (Haarausfall)
  • Patienten mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte (Lippenrekonstruktion)
  • Patienten, die durch Korrektur unschöner Narben ihr Wohlbefinden verbessern wollen
  • Sportler bzw. Sportlerinnen
  • Träger von Brillen bzw. Kontaktlinsen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Antikoagulantien (gerinnungshemmende Medikamente) – z. B. Marcumar®
  • schlecht eingestellten Diabetes mellitus
  • hochinfektiöse Erkrankungen – dazu gehören das HI-Virus und die Hepatitis-Infektionen (insbesondere Hepatitis B)
  • Schwangerschaft

Vor der Behandlung

  • Aufklärungsgespräch: Eine ausführliche Beratung über den Ablauf, die Risiken und die Erwartungen der Behandlung ist wesentlich. Dies beinhaltet auch eine Diskussion über mögliche Nebenwirkungen wie Rötungen oder Schwellungen.
  • Farb- und Typ-Beratung: Auswahl der optimalen Farbnuancen, die zum Teint und zum Typ des Patienten passen.
  • Vorzeichnen der Maßnahmen: Das gewünschte Design wird präzise auf der Haut vorgezeichnet und mit dem Patienten abgestimmt.
  • Desinfektion und Lokalanästhesie: Das zu behandelnde Areal wird desinfiziert und mit einer betäubenden Creme behandelt, um den Prozess schmerzfrei zu gestalten.

Das Verfahren

Formal ähnelt das Verfahren einer Tätowierung, allerdings werden die Pigmente nur in die Epidermis (obere Hautschicht) und nicht bis in die Subkutis (Unterhaut) eingelagert. Dies hat zur Folge, dass das Permanent Make-up im Schnitt für nur 3-5 Jahre bestehen bleibt, wobei dies von individuellen Faktoren des Patienten (z. B. Häufigkeit der Sonnenexposition) abhängig ist.

Vor Beginn sollte der Patient über die Risiken und den Ablauf aufgeklärt werden. Eventuelle Nebenwirkungen wie z. B. leichte Rötungen oder Schwellungen sollten angesprochen werden. In der Regel wird eine Farb- und Typ-Beratung durchgeführt, um für den Patienten die optimalen Farbnuancen auszuwählen. Anschließend werden die gewünschten Maßnahmen festgelegt und sehr genau vorgezeichnet. Ist der Patient damit zufrieden, wird das zu behandelnde Areal desinfiziert und mit einem Lokalanästhetikum (Betäubungsmittel, das an Ort und Stelle wirkt) betäubt, das in Form einer Creme aufgetragen wird. Dies dient zur schmerzfreien Gestaltung des Prozesses, es werden keine Betäubungsspritzen angewendet. Die Farben sind medizinisch auf ihre allergene bzw. toxische Wirkung getestet und gut verträglich. Allerdings sollte die Einrichtung bestimmten Kriterien entsprechen, um Zwischenfälle mit z. B. verunreinigten Instrumenten oder Farben auszuschließen.

Die Pigmente werden nun mit einer sehr feinen Nadel des Pigmentiergerätes in die Epidermis appliziert. Nach der Behandlung kann der Patient die Praxis sofort verlassen. Das Permanent Make-up bietet folgende Möglichkeiten:

  • Ergänzung von Augenbrauenhärchen
  • Verdichtung des Wimpernkranzes
  • Eyeliner- bzw. Kajal-Ersatz
  • Nachziehen der Lippenkontur – z. B. bei sehr schmalen Lippen
  • Lippenfarbausfüllung – die komplette Lippe wird pigmentiert
  • Brustwarzenimitation – die Brustwarze wird optisch verändert bzw. vergrößert
  • Schönheitsflecken
  • Rekonvaleszenz-Pigmentierung – Nach Operationen, Unfällen und Krankheiten kann das Aussehen insbesondere von Narben positiv verändert werden.

Nach der Behandlung

  • Sofortige Rückkehr in den Alltag: Der Patient kann die Praxis unmittelbar nach der Behandlung verlassen.
  • Pflege des behandelten Bereichs: Leichte Kühlung kann bei Schwellungen oder Rötungen helfen. Es wird empfohlen, direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden und den behandelten Bereich sauber und trocken zu halten.
  • Vermeidung von Wasser und Kosmetika: Bis zur vollständigen Heilung sollten Wasser und kosmetische Produkte auf den pigmentierten Bereichen vermieden werden.

Mögliche Komplikationen

Frühkomplikationen

  • Schwellungen und Rötungen: Leichte Schwellungen und Rötungen sind direkt nach der Behandlung normal.
  • Allergische Reaktionen: Selten, aber möglich auf die verwendeten Pigmente oder Betäubungsmittel.
  • Infektionen: Bei unsachgemäßer Nachsorge oder unhygienischer Behandlung.

Spätkomplikationen

  • Farbveränderungen: Die Pigmente können mit der Zeit verblassen oder ihre Farbe ändern.
  • Unzufriedenheit mit dem Ergebnis: In manchen Fällen entspricht das Ergebnis nicht den Erwartungen des Patienten.
  • Granulome oder Keloidbildung: Selten, aber mögliche Reaktionen des Körpers auf Fremdmaterial.
  • Entfernungsschwierigkeiten: Bei Bedarf kann die Entfernung des Permanent Make-ups schwierig und aufwendig sein.

Ihr Nutzen

Das Permanent Make-up ist eine sehr wirkungsvolle Methode, um sein Aussehen zu verschönern. Neben der rein kosmetischen Indikation können auch medizinische Indikationen wie z. B. eine Narbenkorrektur diese Behandlung erfordern.


     
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