Sodbrennen in der Schwangerschaft – was kann ich tun?
In der Spätschwangerschaft klagen viele Schwangere über Sodbrennen. Dieses wird ausgelöst durch die stetig größer werdende Gebärmutter, die auf den Magen drückt und damit den Magensaft in die Speiseröhre zurückfließen lässt. Eine weitere Ursache ist der hohe Spiegel an Progesteron, den der Körper während der Schwangerschaft produziert. Dadurch kommt es zu einer verlangsamten Verdauung, die den Schließmuskel zwischen der Speiseröhre und dem Magen erschlaffen lässt. Dieser schützt normalerweise davor, dass die Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfließt.
Allgemeine Maßnahmen
- Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee – soweit Sie Kaffee vertragen bzw. bevorzugen Sie bei Kaffee säurearme oder koffeinfreie Sorten – bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee – dieser ist im Regelfall besser verträglich) [Bohnenkaffee (auch koffeinfreier) bes. leerem Magen vermeiden]
- Vermeiden CO2-haltiger Getränke
- Kauen Sie Kaugummis ohne Pfefferminz und zuckerfrei 30 Minuten nach einer Mahlzeit – diese können das Risiko für Sodbrennen senken. Der Grund dafür ist, dass das Kaugummikauen durch das Herunterschlucken des sich bildenden Speichels die Magensäure aus der Speiseröhre zu waschen scheint.
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
- Vermeidung psychosozialer Belastungen:
- Stress
- Hinweise zum Schlafen:
- Vermeiden Sie, sich direkt nach dem Essen hinzulegen. Im Liegen fließt der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurück.
- Schlafen Sie ggf. mit etwas erhöhtem Kopfteil (Kissen, Keil unter Matratze legen oder besser unter das Kopfende des Bettes Steine oder Klötze von 10-15 cm Höhe legen)
- Werden Sie zum „Linksschläfer“ und schlafen Sie bevorzugt auf der linken Körperseite. Bei Linkslage befindet sich Ihr Magen und sein Inhalt – bezogen auf den Boden – tiefer als die Speiseröhre. Der saure Magensaft fließt dann aufgrund der Schwerkraft seltener in die Speiseröhre (Reflux) und löst somit seltener Sodbrennen aus.
- Stramm sitzende Pyjamas können den Druck auf den Magen erhöhen und damit das Risiko für Sodbrennen.
- Vermeiden Sie, sich direkt nach dem Essen hinzulegen. Im Liegen fließt der Mageninhalt leichter in die Speiseröhre zurück.
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Beschwerden. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Anstelle von gebratenem/frittiertem Essen gekochtes Essen vorziehen.
- Vermeiden von sehr kalten Speisen und Getränken, weil diese die Bewegungen der Speiseröhre verringern.
- Voluminöse Mahlzeiten meiden, besser 4-6 kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt verzehren.
- Späte Mahlzeiten meiden. Zwischen der letzten Mahlzeit am Abend und dem zu Bett gehen sollten wenigstens 3 Stunden liegen.
- Generell 2-3 Stunden nach jeglicher Mahlzeit nicht hinlegen.
- Folgende Lebensmittel sind zu meiden:
- fettreiche Lebensmittel (fette Fleischwaren, Schweineschmalz, Mayonnaise; frittierte Lebensmittel)
- Zitrusfrüchte; säurereiches Obst, saure Säfte
- Fruchtsäfte, z. B. Zitrussäfte und Orangensaft, sowie Tomatensaft (enthalten viele Fruchtsäuren)
- Süßigkeiten (insb. Schokolade)
- hypertone (stark kohlenhydrathaltige) Getränke wie Limonaden, Cola-Getränke, Kakao
- stark kohlensäurehaltige Mineralwasser
- Pfefferminztee und Pfefferminzlutschtabletten
- Essiggemüse, Tomatenketchup
- Knoblauch und Zwiebeln
- scharfe Gewürze
- Ernährung reich an:
- Mineralstoffen (Calcium-, Kalium- und Magnesiumcitrate)
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse