Tuina-Massage

Die Tuina-Massage (chin. tui = schieben, drücken; na = greifen, ziehen) gehört zu den fünf Grundpfeilern der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Sie unterscheidet sich grundlegend von dem, was wir unter dem Begriff einer Massage verstehen.

Sie orientiert sich an den Grundprinzipien der Meridiane sowie am Leitkriterium von Yin und Yang, wie es auch für die chinesische Akupunktur der Fall ist.

Die Tuina-Massage wird angewendet, um das Qi wieder ins Fließen und das Yin und Yang wieder ins Gleichgewicht zu bringen, da Störungen dieser empfindlichen Systeme Krankheiten verursachen.

Anstelle einer Reizung der Akupunkturpunkte mittels Nadeln werden unterschiedliche manuelle Techniken angewandt. 

Anwendungsmöglichkeiten (indikativ bzw. fachbereichsbezogen)

  • Augenheilkunde
  • Behandlung der Muskulatur – z. B. Verspannungen, Schmerzen, Verhärtungen, Behandlungen des Bewegungsapparates wie beispielsweise Gelenksteifigkeit, Gelenksschmerzen
  • Behandlung von Nervenbahnen – neurologische Probleme
  • Cephalgie (Kopfschmerzen)
  • Darmstörungen (z. B. Obstipation/Verstopfung)
  • Erkältungen und Infekte
  • Immundefizienz (Abwehrschwäche)
  • Innere Erkrankungen
  • Insomnie (Schlafstörungen)
  • Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
  • Kinderheilkunde
  • Gynäkologische Probleme
  • Störungen der Ausscheidungsfunktionen
  • Sport- und Rehabilitationsmedizin

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Akute Infektionen oder Entzündungen: Nicht anzuwenden bei akuten, entzündlichen Prozessen.
  • Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bei instabilen Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Vorsicht geboten.
  • Hauterkrankungen: Nicht anwenden bei offenen Wunden, schweren Hauterkrankungen oder -infektionen.
  • Schwangerschaft: Besondere Vorsicht oder Vermeidung bestimmter Druckpunkte und Techniken.
  • Krebs: Nicht anzuwenden bei aktiven Krebserkrankungen, insbesondere in betroffenen Bereichen.

Vor der Therapie 

  • Anamnese: Erfassung des Gesundheitszustandes und Feststellung möglicher Kontraindikationen.
  • Zielsetzung: Festlegung der Therapieziele basierend auf den individuellen Bedürfnissen und Beschwerden des Patienten.
  • Aufklärung: Information über die Methodik, mögliche Sensationen während der Behandlung und erwartete Ergebnisse.

Das Verfahren

  • Techniken: AnMo (Drücken und Streichen), Reiben, Schieben, Kneten, Kneifen, Zwicken, Klopfen. Variation der Intensität je nach gewünschtem Effekt.
  • Punktuelle vs. großflächige Techniken: Unterscheidung zwischen gezielter Akupressur und flächiger Massage.
  • Wirkung: Linderung von Schmerzen, Stimulierung und Aktivierung von Körperfunktionen, Verbesserung der Blutzirkulation.

Tuina basiert im Wesentlichen auf der Massagetechnik AnMo, dem Drücken (An) und Streichen (Mo); des Weiteren zählen dazu Reiben, Schieben, Kneten, Kneifen, Zwicken oder Klopfen. Dabei wird je nach gewünschtem Effekt die Intensität der Berührungen variiert.

Die Tuina-Massage umfasst sehr viele verschiedene Grifftechniken. 

Man unterscheidet die punktuelle Tuina-Massage von der großflächigen Technik. Die punktuelle Behandlung wird in westlichen Ländern als sogenannte „Akupressur“ angewendet.

Mit der Gelenkmobilisation und der Dehnung der Muskulatur trägt die Massage einen großen Teil zur Gesunderhaltung des Bewegungsapparates bei, der so vielen Menschen in der heutigen Zeit mit Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen und verkürzten Muskeln Probleme bereitet.

Wirkung

Schmerzen können so gelindert werden und Körperfunktionen werden stimuliert und aktiviert.

Die Blutzirkulation wird angeregt, sodass der Körper wieder mit ausreichend Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Nur, wenn der Körper und die Organe genügend Sauerstoff und Nährstoffe zur Verfügung haben, können sie optimal arbeiten und wir fühlen uns wohl und gesund. Ebenso wird durch die verbesserte Durchblutung die Wundheilung beschleunigt.

Nach der Therapie

  • Erholung: Ruhephase zur Förderung der Nachwirkung der Massage.
  • Bewertung: Überprüfung der Symptomlinderung und des Allgemeinbefindens.
  • Weiterführende Empfehlungen: Ggf. Anpassung von Lebens- und Ernährungsgewohnheiten.

Mögliche Komplikationen

  • Frühkomplikationen: Übermäßige Müdigkeit, leichte Schmerzen oder Unwohlsein direkt nach der Behandlung.
  • Spätkomplikationen: Bei unsachgemäßer Anwendung könnten Verschlimmerung von Symptomen oder neue Beschwerden auftreten.

Die Tuina-Massage bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Behandlung und Vorbeugung verschiedener gesundheitlicher Probleme, indem sie auf die Verbesserung des Energieflusses und die Stärkung des Körpers abzielt. Sie sollte jedoch stets von einem erfahrenen Praktiker durchgeführt werden, um die Sicherheit und Wirksamkeit der Therapie zu gewährleisten.

Ihr Nutzen

Tuina ist eine angenehme, sanfte Therapie die es vermag, Schmerzen zu lindern und Gelenke zu mobilisieren. Sie trägt einen großen Teil zur Wiederherstellung oder Erhaltung der Gesundheit bei und kann bei Menschen jeden Alters angewendet werden, da sie völlig nebenwirkungsfrei ist.
Der Behandler kann entweder punktuell arbeiten und gezielt einzelne Muskeln, Gelenke oder Organe therapieren, oder die Technik wird zur Steigerung der Blutzirkulation, Aktivierung der Abwehrkräfte und somit für Gesunderhaltung und Wohlbefinden angewandt.


     
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