Medizinisches Qigong

Qigong, ein wesentlicher Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), ist eine jahrtausendealte Praxis, die Bewegung, Atmung und Meditation kombiniert, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern. Es zielt darauf ab, das Qi (Lebensenergie) zu kultivieren und zu harmonisieren.

Grundlagen von Qigong

  • Definition: Qigong vereint das Qi, die vitale Energie, mit Gong, was Übung oder Kultivierung bedeutet.
  • Drei Ebenen:
    • Grundstufe: Fokus auf Heilung von Krankheiten.
    • Mittelstufe: Förderung von Wohlbefinden und Ausgeglichenheit.
    • Oberstufe: Erreichung geistiger Vollkommenheit.
  • Medizinisches Qigong: Konzentriert sich auf die Grundstufe mit dem Ziel der Behandlung spezifischer Erkrankungen und Beschwerden.

Indikationen

  • Adipositas
  • Allergien
  • Asthma bronchiale
  • Bronchitis (Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien)
  • Depression [1, 2]
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • Funktionsstörungen der inneren Organe
  • Hautprobleme
  • Immundefizienz/Infektanfälligkeit
  • Insomnie (Schlafstörungen)
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen (Herz und Gefäßerkrankungen)
  • Migräne
  • Pelveopathien (Erkrankungen des kleinen Beckens)
  • Rückenerkrankungen
  • Seelisches Ungleichgewicht
  • Verdauungsstörungen
  • Vertigo (Schwindel)

Das Verfahren

Wirkmechanismus

  • Qi-Regulierung: Qigong-Übungen zielen darauf ab, das Qi ins Gleichgewicht zu bringen, da ein gestörter Qi-Fluss zu Krankheiten führen kann.
  • Stärkung der Funktionskreise: Durch gezielte Bewegungs- und Atemübungen werden spezifische Organe und Körperteile gestärkt.
  • Ursachen für Krankheiten: Klimatische, emotionale Einflüsse, Ernährung und äußere Verletzungen können das Qi stören.
  • Tagesrhythmus der Organe: Die Effektivität von Qigong wird durch die Abstimmung der Übungen auf spezifische Organe und deren zugeordnete Tageszeiten erhöht.

Durchführung von Qigong

  • Erlernbarkeit: Einfache Übungen können schnell erlernt und regelmäßig ausgeführt werden, was zu Linderung und Heilung beiträgt.
  • Prävention: Gesunde Menschen können Qigong nutzen, um ihre Abwehrkräfte zu stärken und Körper und Geist in Einklang zu bringen.

Mögliche Komplikationen

  • Frühkomplikationen: Überanstrengung oder Fehlausführung der Übungen, was zu Muskelverspannungen oder Unwohlsein führen kann.
  • Spätkomplikationen: Bei unsachgemäßer Anwendung über einen längeren Zeitraum hinweg könnten sich Fehlhaltungen oder chronische Beschwerden entwickeln.

Qigong ist eine vielseitige, ganzheitliche Praxis, die sowohl therapeutische als auch präventive Vorteile bietet. Für optimale Ergebnisse sollte Qigong unter Anleitung eines erfahrenen Lehrers erlernt und regelmäßig praktiziert werden.

Literatur

  1. Michalak J et al.: The impact of upward vs. downward movement patterns on memory characteristics of depressed individuals. Psychopathology, 2018;51(5):326-334. doi: 10.1159/000492788. Epub 2018 Oct 31.
  2. Leung KCW et al.: Mind-Body Health Benefits of Traditional Chinese Qigong on Women: A Systematic Review of Randomized Controlled Trials Evidence-Based Complementary and Alternative Medicine 2021, Article ID 7443498, 16 pages https://doi.org/10.1155/2021/7443498

     
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