Ernährung bei geriatrischen Erkrankungen

Therapeutische Diäten und krankheitsbezogene Ernährung umfassen Ernährungsformen mit klar definierter medizinischer Indikation. Im geriatrischen Kontext ist die Ernährung von besonderer klinischer Relevanz, da altersbedingte Veränderungen der Körperzusammensetzung, eine reduzierte Energie- und Proteinzufuhr, Komorbiditäten sowie funktionelle Einschränkungen das Risiko für Mangelernährung, Frailty (Gebrechlichkeit) und Komplikationen deutlich erhöhen.

Aus ernährungsmedizinischer Sicht zielen geriatrische Ernährungskonzepte darauf ab, den Erhalt körperlicher und kognitiver Funktionen zu unterstützen, Frailty und Sarkopenie vorzubeugen sowie die Lebensqualität zu sichern. Im Vordergrund stehen eine bedarfsgerechte Energie- und Proteinzufuhr, die Sicherstellung einer ausreichenden Mikronährstoffversorgung sowie eine an funktionelle Einschränkungen angepasste Kostform. Die Ernährungstherapie muss dabei stets individuell erfolgen und komorbide Erkrankungen sowie funktionelle Defizite berücksichtigen.

Geriatrische Indikationen

Zu den therapeutischen Ernährungskonzepten bei geriatrischen Indikationen zählen insbesondere folgende Ansätze:

  • Ernährung bei Sarkopenie (Muskelschwund und Funktionsverlust der Muskeln) – protein- und leucinreiche Ernährung zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Muskelmasse und Muskelkraft
  • Ernährung im Alter – energie- und mikronährstoffadaptierte Kost zur Prävention von Mangelernährung und funktionellem Abbau
  • Ernährung bei Dysphagie (Schluckbeschwerden) – konsistenzadaptierte Ernährung zur Sicherstellung einer ausreichenden Nährstoffzufuhr bei eingeschränkter Schluckfunktion

Die nachfolgenden Einzelbeiträge stellen diese Ernährungskonzepte jeweils eigenständig dar und ermöglichen eine differenzierte ernährungsmedizinische Einordnung im Hinblick auf Evidenzlage, klinische Relevanz und praktische Umsetzung in der