Disaccharide – Zweifachzucker in der Ernährung und im Stoffwechsel
Disaccharide, auch Zweifachzucker genannt, bestehen aus zwei miteinander verbundenen Monosacchariden (Einfachzuckern) und zählen zu den wichtigen Kohlenhydraten in der menschlichen Ernährung. Sie kommen sowohl natürlich in Lebensmitteln vor als auch in verarbeiteten Produkten und leisten einen wesentlichen Beitrag zur täglichen Energiezufuhr. Besonders in Phasen erhöhten Energiebedarfs können sie dem Körper rasch verwertbare Energie bereitstellen. Damit Disaccharide jedoch tatsächlich genutzt werden können, müssen sie im Verdauungstrakt zunächst enzymatisch in ihre einzelnen Zuckerbausteine gespalten werden.
Je nach Zusammensetzung und beteiligten Enzymen unterscheiden sich Disaccharide deutlich in ihrem Stoffwechsel, ihrer Verwertung und ihrer Verträglichkeit. Einige entstehen bereits während der Verdauung komplexer Kohlenhydrate wie Stärke, andere werden direkt über die Nahrung aufgenommen. Ihre physiologische Bedeutung reicht von der kurzfristigen Energiebereitstellung über die Regulation des Blutzuckers bis zu Effekten auf Verdauungsvorgänge und die Zusammensetzung der Ernährung insgesamt. Störungen in der enzymatischen Spaltung können dabei nicht nur die Energieverwertung beeinträchtigen, sondern auch typische Verdauungsbeschwerden verursachen.
Folgende Disaccharide sind ernährungsphysiologisch von Bedeutung:
- Maltose (Malzzucker)
Maltose entsteht vor allem beim enzymatischen Abbau von Stärke, etwa während der Verdauung stärkehaltiger Lebensmittel. Sie wird rasch in zwei Glucosemoleküle zerlegt und steht dem Körper kurzfristig als Energiequelle zur Verfügung. Aufgrund dieser Eigenschaften ist sie insbesondere im Zusammenhang mit dem Energie- und Leistungsstoffwechsel von Bedeutung. - Lactose (Milchzucker)
Lactose ist der natürliche Zucker der Milch und setzt sich aus Glucose und Galactose zusammen. Ihre Verwertung hängt maßgeblich von der Aktivität des Enzyms Lactase ab. Ist dieses Enzym nur eingeschränkt vorhanden, kann es zu Verdauungsbeschwerden kommen, weshalb Lactose eine besondere Rolle im Kontext von Nahrungsmittelunverträglichkeiten einnimmt. - Saccharose (Haushaltszucker)
Saccharose besteht aus Glucose und Fructose und ist einer der am häufigsten konsumierten Zucker weltweit. Sie liefert schnell verfügbare Energie, beeinflusst den Blutzuckerspiegel und ist ein zentraler Bestandteil vieler verarbeiteter Lebensmittel. Ihre ernährungsphysiologische Bedeutung wird insbesondere im Zusammenhang mit Zuckerkonsum, Stoffwechselbelastung und Ernährungsgewohnheiten diskutiert.
Wie diese Disaccharide im Körper verarbeitet werden, welche Funktionen sie im Stoffwechsel übernehmen und welche Bedeutung sie für Ernährung, Verträglichkeit und Gesundheit haben, wird in den nachfolgenden Artikeln ausführlich dargestellt.