Energiehaushalt – Grundlage von Leistungsfähigkeit, Körpergewicht und Gesundheit

Der Energiehaushalt beschreibt das Zusammenspiel aus Energieaufnahme, Energieverbrauch und Energiespeicherung im menschlichen Körper. Er ist Voraussetzung dafür, dass lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Herzschlag, Muskelarbeit, Stoffwechselprozesse und die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur reibungslos ablaufen können. Die benötigte Energie wird über die Nahrung zugeführt und im Rahmen des Energiestoffwechsels in eine für den Körper nutzbare Form überführt. Bereits geringe Störungen dieses Gleichgewichts können sich auf Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Körpergewicht auswirken.

Energie stammt überwiegend aus den Makronährstoffen (Hauptnährstoffen) Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen, die im Körper schrittweise abgebaut und verbrannt werden. Ein Teil der dabei frei werdenden Energie wird in Wärme umgewandelt, ein weiterer Teil steht für Stoffwechselvorgänge, Muskelarbeit und den Aufbau körpereigener Reserven zur Verfügung. Abhängig von Belastung und Versorgung greift der Organismus flexibel auf unterschiedliche Energiespeicher zurück – von im Blut verfügbarer Glucose über Glykogenvorräte bis zu Fettdepots und im Mangelzustand auch auf Muskeleiweiß.

Der tägliche Energieverbrauch setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Dazu zählen der Grundumsatz zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen in Ruhe, der Energieaufwand für Verdauung und Nährstoffverwertung sowie die körperliche Aktivität, die sowohl bewusste Bewegung als auch spontane Muskelarbeit umfasst. Alter, Geschlecht, Muskelmasse, hormonelle Einflüsse, Gesundheitszustand und Lebensumstände bestimmen, wie hoch der individuelle Energiebedarf ausfällt.

Ein dauerhaftes Ungleichgewicht zwischen Energiezufuhr und -verbrauch beeinflusst das Körpergewicht. Überschüssige Energie wird in Form von Depotfett gespeichert, während ein Energiemangel den Abbau körpereigener Reserven nach sich zieht. Gleichzeitig verändern besondere Lebensphasen wie Wachstum, Schwangerschaft oder Stillzeit den Energiebedarf deutlich. Richtwerte zur Energiezufuhr bieten dabei eine wichtige Orientierung, müssen jedoch immer an die individuelle Situation angepasst werden.

Wie viel Energie der Körper benötigt, wovon dieser Bedarf abhängt und wie Energieaufnahme, -verbrauch und -speicherung ineinandergreifen, wird im nachfolgenden Artikel "Energieaufnahme, -verbrauch und -bedarf: Energiestoffwechsel des Menschen" detailliert dargestellt.