Osmolarität

Als Osmolarität wird die Summe der molaren Konzentration aller osmotischen Teilchen pro Volumeneinheit einer Lösung bezeichnet.
Zu diesen osmotisch aktiven Substanzen zählen vor allem Calcium, Chlorid, Glucose, Harnstoff, Kalium, Magnesium und Natrium. Damit hängt die physiologische Serum-Osmolarität fast ausschließlich von der Natriumkonzentration ab. Osmotisch wirksame Veränderungen der anderen Elektrolyte sind nicht mit dem Leben vereinbar.

Die Einheit ist osmol/l.

Die Bestimmung der Osmolarität dient der Kontrolle der Wasser- und Elektrolyt (Blutsalz)-Bilanz des Körpers.
Man unterscheidet:

  • Hyperosmolarität (hyperosmolar) – hier liegt eine größere Anzahl gelöster Teilchen pro Liter Flüssigkeit als in der Vergleichsflüssigkeit vor
  • Isoosmolarität (isoosmolar) – hier liegt die gleiche Anzahl gelöster Teilchen vor
  • Hypoosmolarität (hypoosmolar) – hier ist die Anzahl der gelösten Teilchen geringer als in der Vergleichsflüssigkeit pro Liter Flüssigkeit

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum
  • Urin

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig

Störfaktoren

  • Keine bekannt

Wegen Normwerte – siehe Osmolalität [In der Medizin findet im Regelfall die Osmolalität Verwendung!]

Indikationen

  • Kontrolle der Wasser- und Elektrolyt (Blutsalz)-Bilanz des Körpers

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte (Osmolalität/Natrium erhöht)

  • Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) ‒ Verminderung der Blutmenge, die im Kreislauf zirkuliert; bedingt durch verminderte Flüssigkeitszufuhr bzw. vermehrte Flüssigkeitsverluste:
    • Diarrhöen (Durchfälle; vor allem bei Kindern und alten Menschen)
    • starkes Erbrechen
    • starkes Schwitzen (Hyperhidrose)
    • Polyurie (vermehrte Urinausscheidung; > 1,5-3 l/Tag)
  • Hyperhydratation (Hypervolämie mit Hypernatriämie (Natriumüberschuss), Hämatokrit (Anteil aller zellulären Bestandteile am Volumen des Blutes/Erythrozyten machen davon ca. 95 % aus) ↓):
    • übermäßige Kochsalzzufuhr:
      • iatrogen (vom Arzt verursacht)
      • primärer Hyperaldosteronismus (Conn-Syndrom)
    • erhöhte Natrium-Rückresorption:
      • eingeschränkte Nierenfunktion
  • Renaler Diabetes insipidus (Synonym: ADH- bzw. Vasopressin-resistenter Diabetes insipidus)
  • Zentraler Diabetes insipidus (Synonym: Diabetes insipidus neurohormonalis) – Ursache ist ein Fehlen oder eine unzureichende Produktion des antidiuretischen Hormons (ADH) – Ursache ist ein Defekt in der Niere, die trotz Anwesenheit des Hormons ADH keinen normal konzentrierten Harn bilden kann

Interpretation erniedrigter Werte (Osmolalität/Natrium normal/erniedrigt)

  • Ethanolintoxikation (Alkoholvergiftung)
  • Hyperglykämie (Überzuckerung)
  • Laktatazidose ‒ Form der metabolischen Azidose/stoffwechselbedingten Übersäuerung, bei der ein Abfall des pH-Wertes im Blut durch die Anhäufung von saurem Lactat bedingt ist
  • Urämie (Auftreten harnpflichtiger Substanzen im Blut oberhalb der Normwerte)

Hinweise

  • In der Medizin findet im Regelfall die Osmolalität Verwendung!
  • Die Bewertung der Osmolalität sollte stets in Kombination mit der Natriumkonzentration durchgeführt werden.

     
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