Bei der Sectio caesarea – umgangssprachlich Kaiserschnitt genannt – handelt es sich um eine Schnittentbindung, bei der der Säugling auf operativem Wege aus dem Uterus der Mutter geholt wird.
Die Sectio caesarea ist heutzutage eine Standardoperation in der Geburtshilfe. Die Operation kann in Peridural-, Spinalanästhesie oder in Vollnarkose durchgeführt werden.
Das Verfahren
Bei der Sectio caesarea wird die Bauchdecke der Schwangeren knapp oberhalb der Symphyse (Schambein) eröffnet und die einzelnen Gewebeschichten durchtrennt, bis die Gebärmutter erreicht ist. Diese wird dann ebenfalls eröffnet und das Kind geboren. Danach werden alle Schichten wieder sorgfältig vernäht und Mutter und Kind im Kreißsaal betreut.
Eine Sectio caesarea (Kaiserschnitt) wird durchgeführt bei:
- Geburtsstillstand
- Drohende kindliche Schäden wie die Asphyxie (Sauerstoffmangel)
- Lageanomalien des Fetus wie Quer- oder Beckenendlage
- Mehrlingsgeburten
- Frühgeburt < 32. Schwangerschaftswoche/< 1500 g
- Erkrankungen der Schwangeren wie Eklampsie (Gestose)
- Lageanomalien der Plazenta (Mutterkuchen) wie Placenta praevia, das heißt er ist in der Nähe des Gebärmutterhalses eingepflanzt und überdeckt den Ausgang teilweise oder im Ganzen
- Uterusruptur – Zerreißen der Gebärmutterwand unter den Geburtswehen
- Kindliche Fehlbildungen
Folgende mögliche Komplikationen der Mutter sind zu nennen:
- Wundheilungsstörungen und Wundinfektionen
- Blutungen
- Großer Blutverlust durch eine sogenannte Atonie (unzureichende Kontraktion der Gebärmutter), der zu der Gabe von Bluttransfusionen führen kann
- Nerven- oder Gefäßschädigung
- Nahtinsuffizienz (Nahtundichtigkeit)
- Verletzung der Harnwege (Harnleiter und Harnblase)
- Verletzung des Darms (gegebenenfalls Ileus – Darmverschluss) oder anderer innerer Organe
- Adhäsionen
- Keloid (überschießende Narbenbildung)
- Zystitiden (Blasenentzündungen) und Miktionsstörungen (Blasenentleerungsstörungen) durch den für die Operation notwendigen Blasenkatheter
- Thrombose (Gefäßerkrankung, bei der sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einem Gefäß bildet); Embolie (teilweiser oder vollständiger Verschluss eines Blutgefäßes durch einen Thrombus)