Das Prostata-Karzinom (Krebs der Vorsteherdrüse) gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes.
Zu den Vorsorgeuntersuchungen zählen
- Digitale rektale Untersuchung (DRU) − Untersuchung des Mastdarms (Rektum) und der benachbarten Organe mit dem
Finger (lat. digitus). Wichtiger Bestandteil der DRU ist die
Tastuntersuchung der Prostata
- Transrektale Prostatasonographie − Ultraschalluntersuchung der Prostata mit einer Sonde vom After/Enddarm aus
- Bestimmung des PSA (Prostata-spezifischen Antigen)
- Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe aus der Prostata) ab einem PSA-Wert von > 4 ng/ml
Bei den oben aufgeführten Untersuchungsmethoden lassen sich jedoch nicht alle Erkrankungsfälle darstellen. Oder es ergeben sich wie beim PSA-Wert häufiger falsch positive Werte.
Aus diesen Gründen wurde jetzt auch auf dem deutschen Markt ein neuer Test, der PCA 3-Test, eingeführt.
Dieser Labortest konnte in Studien höhere Trefferquoten aufweisen als der PSA-Wert.
Das Verfahren
Bei dem Test handelt es sich um einen molekulargenetischen Urintest, das heißt, es wird Erbmaterial (RNA) nachgewiesen. Beim PCA 3-Test werden abgeschilferte Zellen der Prostata im Urin analysiert.
PCA 3 ist ein Gen, welches ausschließlich in der Vorsteherdrüse vorkommt. Kommt es aufgrund eines Prostata-Karzinoms zu einer Entartung der Zellen, so wird dieses um ein Vielfaches mehr exprimiert.
Diagnostik
Die Untersuchung beruht auf der quantifizierenden Messung der PCA 3-Konzentration und der PSA-Konzentration. Aus dem Quotienten der beiden Werte x10-3 ergibt sich der PCA 3-Score, der je nach dem Wert eine weiterführende Diagnostik mittels Biopsie nahelegt.
Ihr Nutzen
Der PCA 3-Wert ist ein einfach zu bestimmender Laborparameter beim Verdacht auf ein Prostata-Karzinom. Er kann die etablierten Untersuchungsmethoden sinnvoll ergänzen.