Einleitung
Osteoporose

Die Osteoporose – umgangssprachlich Knochenschwund genannt – (Synonyme: Altersosteoporose; Knochenatrophie; Knochendekalzifikation; Knochendemineralisation; Osteoporosis;ICD-10-GM M80.-: Osteoporose mit pathologischer Fraktur; ICD-10-GM M81.-: Osteoporose ohne pathologische Fraktur; ICD-10-GM M82.-: Osteoporose bei andernorts klassifizierten Krankheiten) ist eine altersassoziierte systemische Skeletterkrankung. Es kommt dabei zu einer zunehmenden Verminderung der Knochenmasse- und qualität, wodurch sich das Risiko für Frakturen (Knochenbrüche) deutlich erhöht.

Osteoporose-Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beruhend auf der Osteodensitometrie mittels der DEXA-Methode:

  • Normal – T-Wert zwischen 0 und -1 Standardabweichung (SD) unter maximaler Knochenmasse + keine Frakturen (Knochenbrüche)
  • Osteopenie – T-Wert zwischen -1 und -2,5 SD unter maximaler Knochenmasse + keine Frakturen
  • Osteoporose – T-Wert kleiner als -2,5 Standardabweichung unter maximaler Knochenmasse + keine Frakturen
  • Manifeste Osteoporose – T-Wert kleiner als -2,5 SD unter maximaler Knochenmasse + 1-3 osteoporosebedingte Frakturen 
  • Fortgeschrittene Osteoporose – T-Wert kleiner als -2,5 SD unter maximaler Knochenmasse + multiple Wirbelkörperfrakturen, oft auch extraspinale Frakturen (Knochenbrüche außerhalb der Wirbelsäule)

Der Schwellenwert von -2,5 Standardabweichungen wurde von der WHO gewählt, da dieser recht gut mit der Häufigkeit osteoporotischer Frakturen bei Frauen korreliert. Ob dieser Schwellenwert auch mit der Frakturhäufigkeit bei Männern korreliert, ist zurzeit noch kontrovers.

Die Weltgesundheitsorganisation listet die Osteoporose unter den 10 häufigsten Volkskrankheiten.

Geschlechterverhältnis: Das Verhältnis Frauen zu Männern liegt bei 60-70-Jährigen bei 6:1, was sich bei den über 70-Jährigen auf 2:1 reduziert.

Häufigkeitsgipfel: Die Osteoporose ist eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Jede 4. Frau und jeder 17. Mann älter als 50 Jahre sind an einer Osteoporose erkrankt.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt bei 25 % der postmenopausalen Frauen (Frauen nach der Menopause) in Deutschland.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt für osteoporotisch bedingte, nicht vertebrale (wirbelsäulenbedingte) Frakturen (Knochenbrüche):

  • Frauen über 50 Jahren: 19 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner
  • Männer über 50 Jahren: 7,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner

Verlauf und Prognose: Über die Hälfte der Betroffenen erleidet innerhalb von vier Jahren mindestens eine Fraktur. Folgende Skelettregionen sind davon betroffen: proximaler Femur (Oberschenkelknochen), distaler Radius (Speiche), proximaler Humerus (Oberarmknochen) und Wirbelkörper.
Pro Jahr treten mindestens 400.000 Frakturen aufgrund von Osteoporose in Deutschland auf. Dabei handelt es sich meist um Schenkelhals- und Wirbelkörperfrakturen.
In den ersten 1-2 Jahren nach einer Fraktur des proximalen Femurs (hüftgelenksnaher Oberschenkelbruch) beträgt die Mortalität 20-25 % (Anzahl der Todesfälle in einem bestimmten Zeitraum, bezogen auf die Anzahl der betreffenden Population)!

Die durchschnittliche Lebenserwartung von Osteoporose-Patienten liegt bei Frauen im Alter von unter 75 Jahren und bei Männern im Alter von unter 60 Jahren über 15 Jahren [1]. 

Literatur

  1. Abrahamsen B, Osmond C, Cooper C: Life Expectancy in Patients Treated for Osteoporosis: Observational Cohort Study Using National Danish Prescription Data. J Bone Miner Res. 2015 Feb 7. doi: 10.1002/jbmr.2478

Leitlinien

  1. DVO Leitlinie: Osteoporose bei Männern ab dem 60. Lebensjahr und bei postmenopausalen Frauen. S3-Leitlinie des Dachverbands der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften e.V. 2014; http://www.dv-osteologie.org/dvo_leitlinien/osteoporose-leitlinie-2014
  2. S3-Leitlinie: Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Osteoporose. (AWMF-Registernummer: 183-001), Dezember 2017 Langfassung

     
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