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Massentierhaltung

In einem ökologischen Landbau sind optimale Bedingungen der Tiere in den Bereichen Fütterung und Haltung mit der Ausrichtung auf ihr Wohlbefinden das Leitbild. Die industriell ausgerichtete Landwirtschaft erfüllt die Kriterien für eine tiergerechte Haltung nicht, da gewinnbringende Erträge und nicht das Tier im Vordergrund stehen.

Die Tiere befinden sich auf engsten Raum und haben wenig Bewegungsfreiheit, wodurch sie zum Stehen in Laufstallsystemen gezwungen sind. Dadurch verursachter Stress sowie häufige Verletzungen – Schürfungen, Prellungen, Brüche – bei den Tieren sind die Folgen. Da die Wunden aufgrund der Massen nicht erkannt oder behandelt werden, wird das Immunsystem der Tiere geschwächt und sie werden anfälliger für Erkrankungen wie Infektions-, Stoffwechsel-, Invasionskrankheiten und Parasitenbefall. Zusätzlich wird die Tiergesundheit durch eine unzureichende Bewegung angegriffen, was sich in Form einer verminderten Muskel-, Sehnen-, und Knochenausbildung äußert, denn nur mit ausreichender Bewegung kann der Stoffwechsel, der Kreislauf und die Verdauungstätigkeit optimal funktionieren. Schließlich resultiert aus dem Bewegungsmangel eine schlechte Fleischqualität der Tiere, welches kaum Muskelfleisch aber reichlich Fett enthält [1].

Die meisten in der industriellen Fleischerzeugung gemästeten Tiere werden hormonell und mit Antibiotika behandelt, denn der dichte Tierbesatz im Stall erhöht die Gefahr, dass sich Krankheiten wie eine Epidemie verbreiten und zu hohen wirtschaftlichen Verlusten führen. Die gespritzten „Hormone“ gelangen über das Blut zu den Körpergeweben und beschleunigen die Gewichts- und Muskelzunahme des Tieres. Die Hormone werden über die tierische Nahrung – durch Fleisch, Milchprodukte und Eier – auf den Menschen übertragen und können Hormonschwankungen im menschlichen Körper verursachen [3]. Das männliche Sexualhormon Testosteron konnte in einigen tierischen Produkten nachgewiesen werden, welches für Veränderungen in der Fortpflanzungsfähigkeit und im Sexualverhalten der Menschen mitverantwortlich gemacht wird [2].
Antibiotika werden routinemäßig eingesetzt, um die Tiere vor bakteriellen Infektionen zu schützen beziehungsweise sie vorbeugend zu bekämpfen, um so das Wachstum zu fördern.

Infolge der Gabe von Antibiotika entwickeln Bakterien im tierischen und menschlichen Organismus im Laufe der Zeit Resistenzen, das heißt, sie verändern sich genetisch und werden so widerstandsfähig. Das erschwert die Behandlung von ernsten Erkrankungen wie Gehirnhautentzündungen und anderen Infektionskrankheiten, da zunehmend Patienten nicht mehr auf lebensrettende Antibiotikabehandlungen ansprechen und somit keine geeigneten Antibiotika mehr zur Verfügung stehen. Je resistenter die Bakterien gegen die verschiedenen Antibiotika werden, desto schwieriger wird es für die Mediziner, schwere bakterielle Erkrankungen effektiv zu behandeln.

Die Art und Weise wie die Tiere gefüttert werden, trägt zu dem Nähr- und Vitalstoffmangel unserer Lebensmittel bei. Das äußerst blasse Kalbsfleisch, das viele Züchter und Verbraucher als erstrebenswert ansehen, wird durch Füttern mit Milchersatz, der jedoch kein Eisen enthält, erreicht. Eisen ist ein wichtiger Vitalstoff für die Blutbildung. Durch die vitalstoffarme Fütterung werden die Tiere krankheitsanfälliger und bekommen wiederum hohe Dosen Antibiotika. Das Kalbsfleisch gelangt dadurch vitalstoffarm und mit einer unzureichenden Qualität an den Verbraucher [3].


Literatur

  1. Anemueller, H.
    Lebensmittelkunde und Lebensmittelqualität in der Ernährungsberatung.
    Hippokrates Verlag; Stuttgart 1993
  2. Kluthe, R.; Kasper, H.
    Lebensmittel tierischer Herkunft in der Diskussion. Kapitel von H. Steinhart
    Georg Thieme Verlag; Stuttgart/New York 1999
  3. Lexikon – Institut Bertelsmann, Gütersloh
    Bewegung und Ernährung. Kapitel 8
    Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH; Gütersloh/München und Plaza y Janes Editores, S.A., Barcelona 2000
     
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