Die Mistel, Viscum album, ist ein immergrüner, strauchartiger Halbschmarotzer auf Laub- und Nadelbäumen.
Die Misteltherapie verwendet das so genannte Mistelkraut, welches aus den Zweigen, Blättern und Früchten der Mistel besteht, zur Behandlung von
- Bösartigen Tumoren und zur Tumornachsorge
Des Weiteren findet die Misteltherapie Anwendung bei
- Hypertonie (Bluthochdruck)
- Durchblutungsstörungen
- Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
Das Verfahren
Während früher oft die gesamte Pflanze zur Behandlung verwendet wurde, werden heute zunehmend Mistelextrakte eingesetzt.
Der Saft der Mistel enthält zahlreiche wertvolle Stoffe, wie Lektine, Viscotoxine, Polypeptide, Polysaccharide, Flavonoide, Choline, Histamine, freie Aminosäuren und Phenylpropanderivate.
Lektine und Viscotoxine besitzen zytotoxische (zellzerstörende) und immunmodulierende – das Immunsystem beeinflussende – Wirkungen.
Man unterscheidet drei Haupt-Wirkungsweisen der Misteltherapie:
Apoptose – Der programmierte Zelltod
Die Apoptose bezeichnet den Untergang von Zellen (Zelltod), der durch genetische Informationen in der Zelle selbst ausgelöst wird.
Die in der Mistel enthaltenen Lektine beeinflussen die Eiweiß-Synthese und verursachen so das Einsetzen der Zell-Apoptose, sowohl bei gesunden Zellen als auch bei Krebszellen.
Da Krebszellen sich stärker vermehren und somit in großer Zahl vorliegen, kann die Apoptose zur Verringerung der Krebszellen beitragen.
Immunmodulation
Bestimmte, in der Mistel enthaltene Stoffe, wie Lektine, Viscotoxine und Polysaccharide, haben einen positiven Einfluss auf die Immunantwort des Körpers.
Es werden infolge einer Mistel-Injektion vermehrt Abwehrstoffe, so genannte Zytokine, sowie Abwehr- und Fresszellen (Makrophagen) gebildet, was zu einer Stärkung der körpereigenen Immunabwehr führt.
DNA-stabilisierende Wirkung
Bei einer Chemotherapie kommt es oft zu Schäden, die durch eine Mistelbehandlung mitunter verhindert werden können.
Die Therapie hat einen schützenden Effekt auf die DNA (Erbinformation).
Diese Wirkung wurde bisher nur an Mäusen nachgewiesen.
Ihr Nutzen
Die Misteltherapie steigert Wohlbefinden und Lebensmut und vermittelt das Gefühl, aktiv gegen die Krebserkrankung zu kämpfen. Sie steigert die Leistungsfähigkeit, fördert den Appetit und ermöglicht einen angenehmen, erholsamen Schlaf.
Des Weiteren stärkt sie die Abwehrkräfte und dient der begleitenden Tumortherapie oder der Tumornachsorge.
Im Zuge einer Mistel-Behandlung wurden sowohl die Verkleinerung eines Tumors, eine Verlangsamung des Krebs-Wachstums und ein Stillstand des Wachstums beobachtet.