Labordiagnostik
Thrombozytopenie

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild
    • Thrombozytopenie (Anzahl der Thrombozyten (Blutplättchen) im Blut weniger als 150.000/μl (150 x 109/l)):
      • leichtgradig (150.00–70.000/μl)
      • mittelgradig (70.000–20.000/μl)
      • schwergradig (< 20.000/μl)
    • Thrombozytenmorphologie [Immunthrombozytopenie (ITP): die wenigen Thrombozyten sind oft vergrößert; Riesenthrombozyten (d. h. ≥ Erythrozytendurchmesser): ggf. auch Bernard-Soulier-Syndrom (BSS): dabei kommt es zu einer schlechteren Bindung der Thrombozyten am geschädigten Gefäßendothels]
  • Differentialblutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Gerinnungsparameter – PTT, Quick
  • Hämolysezeichen – Werte wie LDH ↑ (Laktatdehydrogenase), HBDH ↑ (Hydroxybutyrat-Dehydrogenase), Retikulozyten ↑, Haptoglobin ↓ und indirektes Bilirubin ↑, die eine Hämolyse (Auflösung von roten Blutkörperchen) anzeigen

Laborparameter 2. Ordnung ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Elektrolyte – Calcium
  • Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C bzw. Kreatinin-Clearance
  • Schwangerschaftstest (quantitatives HCG) 
  • Plasmaelektrophorese – bei Verdacht auf Hypergammaglobulinämie, Kryoglobulinämie, Paraproteinämie
  • Rheumadiagnostik ‒ Rheumafaktor (RF), Antinukleäre Antikörper (ANA), Cyclische Citrullin Peptid-Antikörper (CCP-AK)
  • Hautbiopsie (Gewebeentnahme aus der Haut) – bei Verdacht auf Vaskulitis (Gefäßentzündung)
  • Knochenmarksbiopsie – bei Verdacht auf aplastische Anämie (Form der Anämie (Blutarmut), die durch eine Panzytopenie (Verminderung aller Zellreihen im Blut; Stammzellerkrankung) und eine gleichzeitig vorliegende Hypoplasie)
  • HIV-Test (bei unbekanntem HIV-Status) – 10-50 % der nicht behandelten Menschen mit HIV-Infektion entwickeln eine Thrombopenie mit Thrombozytenzahlen < 150.000/µl

Beachte: Eine erhöhte Blutungsneigung besteht bei einer Thrombozytenzahl unter 150.000/μl. Spontane Hautblutungen können bei einer Thrombozytenzahl von 30-20.000/μl und spontane Blutungen bei Werten unter 10.000/μl auftreten.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Diagnose von Thrombozytenfunktionsstörungen - Thrombozytopathien. (AWMF-Registernummer: 086 - 003), Februar 2018 Langfassung

     
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