Glykogenspeicher und Leistungsfähigkeit – warum Kohlenhydrate entscheidend sind

Glykogen ist der zentrale Energiespeicher für sportliche Belastungen – sowohl im Alltagstraining als auch im Leistungssport. Die Menge an verfügbarem Glykogen in Muskulatur und Leber beeinflusst direkt, wie lange und wie intensiv körperliche Belastungen aufrechterhalten werden können. Sinkt der Speicherstand, nimmt die Leistungsfähigkeit messbar ab. Ein gut gefüllter Glykogenspeicher ist daher ein entscheidender Faktor für sportlichen Erfolg und effizientes Training.

Bedeutung der Glykogenspeicher für die sportliche Leistungsfähigkeit

Ein gut gefüllter Glykogenspeicher ermöglicht es, kurzfristig und schnell Energie bereitzustellen. Gerade bei intensiven Belastungen, Tempowechseln und langen Ausdauerleistungen ist Glykogen die bevorzugte Energiequelle des Körpers.
Für Freizeitsportler bedeutet dies: Ein moderater Glykogenspeicher reicht meist für Trainingseinheiten von 45-60 Minuten aus, sofern die Ernährung ausgewogen ist. Leistungssportler benötigen dagegen eine gezielte Kohlenhydratstrategie, um auch lange, intensive Trainingsblöcke und Wettkämpfe ohne Leistungsabfall durchzuhalten.

Wie Kohlenhydrate in Glykogen umgewandelt werden

Aufgenommene Kohlenhydrate gelangen über den Blutkreislauf in Muskulatur und Leber, wo sie mithilfe des Hormons Insulin als Glykogen gespeichert werden. Die Speicherkapazität ist begrenzt – durchschnittlich ca. 300-500 g in der Muskulatur und 80-100 g in der Leber.
Bei Freizeitsportlern reichen diese Mengen meistens aus, um den alltäglichen Energiebedarf im Training zu decken. Leistungssportler profitieren hingegen von einer gezielten Anpassung der Kohlenhydratzufuhr, um maximale Speicherstände vor Wettkämpfen zu erreichen.

Leere Glykogenspeicher: Auswirkungen auf Leistung und Regeneration

Sinkt der Glykogenspeicher während der Belastung stark ab, entwickelt sich das typische „Hungerast“-Gefühl: Muskelerschöpfung (starke Müdigkeit der Muskulatur), Konzentrationsschwäche und Leistungsabfall. Der Körper schaltet dann vermehrt auf Fettverbrennung um, die jedoch nur begrenzt schnell Energie bereitstellen kann.
Freizeitsportlern fällt dies meistens bei intensiven oder längeren Einheiten auf, wenn die Muskulatur „schwer“ wird. Leistungssportler können durch konsequentes Glykogenmanagement Einbrüche im Wettkampf minimieren und die Regeneration nach harten Belastungen deutlich verbessern.

Optimale Kohlenhydratzufuhr vor dem Training

Freizeitsport: Eine ausgewogene Mahlzeit 2-3 Stunden vor dem Training – z. B. Haferflocken mit Banane oder Vollkornbrot mit Hummus – unterstützt stabile Energiereserven.
Leistungssport: Je nach Dauer und Intensität werden 6-10 g Kohlenhydrate pro kg Körpergewicht am Tag empfohlen, besonders in den 24–48 Stunden vor langen oder intensiven Wettkämpfen. Dies dient als „Carb-Loading“, um die Speicher maximal zu füllen.

Kohlenhydrate während des Trainings – wann sinnvoll?

Während Belastungen ab 60-90 Minuten ist die Zufuhr schnell verfügbarer Kohlenhydrate sinnvoll.
Freizeitsportler profitieren bei längeren Ausfahrten oder Läufen von 20-30 g Kohlenhydraten pro Stunde – z. B. über Getränke oder kleine Snacks.
Leistungssportler benötigen mehr: 30-90 g pro Stunde – abhängig von Intensität und Verträglichkeit.

Glykogenauffüllung nach dem Training

Nach intensiver Belastung nimmt die Fähigkeit des Körpers, Glykogen einzulagern, deutlich zu – besonders in den ersten 30–60 Minuten.
Freizeitsport: Ein Mix aus Kohlenhydraten und Eiweiß, etwa Joghurt mit Obst, füllt Speicher effizient auf.
Leistungssport: Nach harten Einheiten werden 1-1,2 g Kohlenhydrate pro kg Körpergewicht in der ersten Stunde empfohlen, ergänzt durch Protein.

Warum Mikronährstoffe ebenfalls eine Rolle spielen

Mehrere Mikronährstoffe tragen zu einem funktionierenden Energie- und Kohlenhydratstoffwechsel bei:

  • Magnesium unterstützt die normale Muskelfunktion und Enzymaktivität.
  • B-Vitamine tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.
  • Chrom trägt zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels bei.

Fazit

Kohlenhydrate sind die wichtigste Energiequelle für sportliche Belastungen – unabhängig vom Leistungsniveau. Der Füllstand der Glykogenspeicher bestimmt wesentlich, wie lange und wie intensiv Belastungen durchgeführt werden können. Sowohl Freizeit- als auch Leistungssportler profitieren von einer gezielten, trainingsangepassten Kohlenhydratstrategie, die Leistung steigert, Erschöpfung vorbeugt und die Regeneration unterstützt.

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Literatur

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