Oralsex beim Mann (Fellatio, 'Blasen') – Techniken, Lust und Risiken

Fellatio (Blasen), umgangssprachlich „Blasen“, bezeichnet die orale Stimulation des männlichen Genitals (Penis). Sie gehört weltweit zu den am häufigsten praktizierten Sexualpraktiken. Studien zeigen, dass zwischen 70-90 % der sexuell aktiven Erwachsenen in westlichen Ländern diese Praktik ausüben [1]. Die Wahrnehmung reicht von einer intimen Liebesgeste bis zu einer zentralen Technik zur sexuellen Befriedigung (sexuellen Befriedigung).

Praktische Ausführung und Techniken

1. Grundpositionen

  • Partner liegt auf dem Rücken – die häufigste Ausgangsposition, ermöglicht entspannte Kontrolle für den Ausführenden.
  • 69-Position – gleichzeitige gegenseitige orale Stimulation.
  • Sitzend oder stehend vor dem Partner – erlaubt tiefere Penetration (Eindringen) in den Mund, insbesondere beim sogenannten „deep throat“ (tiefes Eindringen in den Rachen).

2. Stimulation der sensiblen Zonen

  • Eichel (Penisspitze) – besonders empfindlich, v. a. am Rand und an der Spitze.
  • Frenulum (Vorhautbändchen) – sehr sensibel, leichte Zungenbewegungen sind hier oft besonders intensiv.
  • Penisschaft (Schaft des Penis) – kann mit Lippen und Zunge stimuliert oder parallel mit der Hand umfasst werden.
  • Hoden (Eier) – sanftes Saugen, Lecken oder Streicheln steigert das Lustempfinden.

3. Techniken mit Mund und Zunge

  • Lineare Bewegungen – Auf- und Abgleiten mit den Lippen entlang des Schaftes.
  • Kreisbewegungen – kreisförmiges Umspielen der Eichel (Penisspitze) mit der Zungenspitze.
  • Druckvariation – Wechsel zwischen sanftem und stärkerem Druck durch Lippen und Zunge.
  • Saugen – erzeugt zusätzliche Intensität; Stärke individuell anpassen.
  • Wechselspiel mit Pausen – kurzes Aussetzen oder Variation steigert Spannung und Orgasmusintensität (Höhepunktintensität).

4. Kombination mit den Händen

  • Hand am Schaft (Penisschaft) – synchrone Auf- und Abbewegung während der Fellatio (Blasen) („Hand-Mund-Kombination“).
  • Beide Hände – eine an der Penisbasis, eine an den Hoden (Eiern).
  • Stimulation des Perineums (Dammbereich) oder Anus (After) – von einigen Männern als besonders luststeigernd empfunden.

5. Erweiterte Varianten

  • Deep Throat (tiefes Eindringen in den Rachen) – das tiefe Einführen des Penis in den Rachen; erfordert Erfahrung und Entspannung, Verletzungsrisiko beachten.
  • Zungenspiel am Frenulum (Vorhautbändchen) – kurzes, rhythmisches Lecken, oft stark erregend.
  • Wechsel von Lippen und Zähnen – nur sanftes Anlegen der Zähne, um Reize zu verstärken (Vorsicht bei Empfindlichkeit).

Psychosexuelle Dimension

  • Fellatio (Blasen) kann das Vertrauen und die Intimität zwischen Partnern vertiefen.
  • Männer berichten häufiger von gesteigerter Nähe und „bestätigter Attraktivität“ durch die Bereitschaft der Partnerin, Fellatio (Blasen) auszuüben [2].
  • Bei manchen Paaren besteht jedoch eine Hemmschwelle, v. a. durch hygienische oder kulturelle Vorbehalte.

Risiken und gesundheitliche Aspekte

  • Infektionsübertragung:
    • Fellatio (Blasen) ist mit einem Risiko für sexuell übertragbare Infektionen (Geschlechtskrankheiten) verbunden, darunter Gonorrhö (Tripper), Chlamydien, Syphilis (Lues), HIV (AIDS) sowie humane Papillomaviren (HPV, Viren mit Risiko für Krebs im Genital- oder Rachenbereich) [3].
    • Insbesondere HPV-Infektionen gelten als Risikofaktor für Oropharynxkarzinome (Krebs im Rachenbereich).
  • Prävention:
    • Verwendung von Kondomen reduziert das Übertragungsrisiko signifikant.
    • Regelmäßige urologische (Arzt für Männerkrankheiten) und zahnmedizinische Vorsorgeuntersuchungen sind empfehlenswert.
  • Verletzungsrisiko: gering, kann aber bei starkem Einsatz von Zähnen oder „deep throat“-Techniken (tiefes Eindringen in den Rachen) auftreten.

Hygiene

  • Gründliche Intimhygiene reduziert Geruchs- und Infektionsrisiken.
  • Empfehlung: Waschen mit Wasser und milder Seife vor der Praktik.
  • Eine Ejakulation (Samenerguss) im Mund sollte individuell abgesprochen werden; Sperma (Samenflüssigkeit) kann Viren und Bakterien übertragen.

Fazit

Fellatio (Blasen) ist eine weitverbreitete, luststeigernde Sexualpraktik mit hoher psychosexueller Bedeutung. Die differenzierte Anwendung verschiedener Techniken mit Mund, Zunge und Händen erhöht das Lustpotenzial. Die Risiken sind insgesamt gering, lassen sich durch Schutzmaßnahmen wie Kondome und gute Hygiene weiter minimieren.

Literatur

  1. Herbenick D, et al. Sexual diversity in the United States: Results from a nationally representative probability sample of adult women and men. PLoS One. 2017;12(7):e0181198. doi: 10.1371/journal.pone.0181198
  2. Meston CM, Buss DM. Why humans have sex. Arch Sex Behav. 2007;36(4):477-507. doi: 10.1007/s10508-007-9175-2
  3. D’Souza G et al.: Oral sexual behaviors associated with prevalent oral human papillomavirus infection. J Infect Dis. 2009;199(9):1263-1269. doi: 10.1086/597755