Die besten Sexstellungen für Frauen – Wege zu mehr Lust und Orgasmen
Untersuchungen mit Ultraschall zeigen, dass Stellungen mit Blickkontakt wie die Missionarsstellung oder die Reiterstellung die Durchblutung der Klitoris stärker steigern als die Hündchenstellung (Doggy-Style, engl. rear entry) [1]. Am günstigsten erwies sich die Missionarsstellung mit untergelegtem Kissen, da hier die Klitoris stärker unter Druck gerät und die Penetration (Eindringen) tiefer erfolgen kann [1].
Eine große Studie in Tschechien bestätigte, dass die Reiterstellung (Frau oben) und sitzende Stellungen mit Blickkontakt häufiger mit einem Orgasmus verbunden sind, während die Hündchenstellung eine geringere Wahrscheinlichkeit zeigte [2].
Anatomisch-physiologische Grundlagen
Die Klitoris ist das wichtigste Organ der weiblichen Lust. Sie besteht nicht nur aus der äußerlich sichtbaren Eichel, sondern aus einem komplexen System von Schwellkörpern, die bis an die vordere Scheidenwand reichen.
Viele Frauen nutzen während des Geschlechtsverkehrs ergänzende Techniken [3]:
- Becken kippen (Angling) – verändert den Eindringwinkel.
- Schaukeln (Rocking) – weniger „Rein-Raus“, mehr Reibbewegungen mit der Penisbasis an der Klitoris.
- Flache Stöße (Shallowing) – gezielte Stimulation im Bereich des Scheideneingangs.
- Kombination (Pairing) – gleichzeitige Stimulation der Klitoris mit der Hand oder einem Vibrator.
Koitale Ausrichtungstechnik
Die koitale Ausrichtungstechnik (Coital Alignment Technique, CAT) ist eine besondere Variante der Missionarsstellung. Der Mann positioniert sein Becken höher, sodass die Penisbasis bei gleitenden Bewegungen ständig an der Klitoris entlangreibt. Studien zeigen, dass diese Technik die Häufigkeit und Intensität von Orgasmen steigert [4].
Anatomische Einordnung des G-Punkt-Konzeptes
Die Vorstellung eines isolierten G-Punktes ist umstritten. Wahrscheinlicher ist die Stimulation des Clitourethrovaginal-Komplexes – einer funktionellen Einheit aus Klitoris, Harnröhre und vorderer Scheidenwand [6].
Partnerschaftliche Dynamik
Neben den Stellungen und Bewegungen ist auch die Beziehungsebene entscheidend. Ein Orgasmus gelingt häufiger, wenn Vertrauen, offene Kommunikation und gemeinsames Ausprobieren Teil des Liebesspiels sind [5].
Wichtige Punkte sind:
- Eigene Wünsche klar äußern – Frauen, die sagen, was ihnen gefällt, erleben häufiger einen Orgasmus.
- Auf Signale achten – wenn der Partner auf Körpersprache, Atmung oder Lautäußerungen reagiert, wird die Stimulation besser angepasst.
- Kontrolle übernehmen – Stellungen, bei denen die Frau die Bewegung selbst steuern kann (z. B. Reiterstellung), erhöhen die Chancen.
- Nähe und Zärtlichkeit – Blickkontakt, Küsse und Berührungen steigern Lust und Orgasmuswahrscheinlichkeit.
- Zusätzliche Stimulation – die Kombination aus Eindringen und gleichzeitiger Klitorisstimulation (mit Hand, Mund oder Vibrator) ist besonders wirkungsvoll.
Praxisnahe Beschreibung der wichtigsten Stellungen
Günstige Stellungen
- Missionarsstellung mit Kissen unter dem Becken – tieferes Eindringen (Eindringen) und stärkerer Druck auf Klitoris und vordere Scheidenwand [1].
- Reiterstellung (Frau oben) – Frau steuert Winkel, Tiefe und Tempo; ideal zur Eigenkontrolle [2].
- Sitzende Stellung mit Blickkontakt – sorgt für Nähe, Blickkontakt, zusätzliche Stimulation möglich [2].
- Koitale Ausrichtungstechnik (CAT) – Variation der Missionarsstellung, kontinuierliche Stimulation der Klitoris [4].
Weniger günstige Stellung
-
Hündchenstellung (Doggy-Style, engl. rear entry) – Frau kniet und stützt sich mit Händen, Unterarmen oder Oberkörper ab, während der Mann von hinten eindringt; weniger direkter Kontakt zur Klitoris [2].
Schlussfolgerung
Die Häufigkeit von Orgasmen bei Frauen hängt von Stellung, Stimulation und partnerschaftlicher Dynamik ab. Besonders günstig sind Positionen, die die Klitoris einbeziehen und der Frau mehr Kontrolle geben. Zusätzliche Bewegungen wie das Kippen des Beckens, schaukelnde Reibbewegungen, sehr flache Stöße oder die gleichzeitige Klitorisstimulation mit der Hand oder einem Vibrator können den Effekt verstärken.
Für den Alltag gilt: Wissen, Offenheit und gemeinsame Erfahrung sind entscheidend. Nicht eine einzelne Stellung, sondern die richtige Kombination führt zu erfüllter Sexualität.
Orale und manuelle Stimulation – wirkungsvolle Techniken für mehr sexuelle Befriedigung
Literatur
- Lovie K, Marashi A. Coital positions and clitoral blood flow: A biomechanical and sonographic analysis. Sexologies. 2022;31(4):423-429. doi: 10.1016/j.sexol.2022.04.007
- Krejčová L, Kuba R, Flegr J, Klapilová K. Kamasutra in Practice: The Use of Sexual Positions in the Czech Population and Their Association With Female Coital Orgasm Potential. Sex Med. 2020;8(4):767-776. doi: 10.1016/j.esxm.2020.07.003
- Hensel DJ, von Hippel CD, Lapage CC, Perkins RH. Women’s techniques for making vaginal penetration more pleasurable: Results from a nationally representative study. PLoS One. 2021;16(4):e0249242. doi: 10.1371/journal.pone.0249242
- Eichel EW, Eichel JD, Kule S. The technique of coital alignment and its relation to female orgasmic response and simultaneous orgasm. J Sex Marital Ther. 1988;14(2):129-141. doi: 10.1080/00926238808403913
- Shirazi T, Renfro KJ, Lloyd E, Wallen K. Women’s experience of orgasm during intercourse: Question semantics affect women’s reports and men’s estimates of orgasm occurrence. Arch Sex Behav. 2018;47(3):605-613. doi: 10.1007/s10508-017-1102-6
- Vieira-Baptista P, et al. G-spot: Fact or fiction? A systematic review. Sex Med. 2021;9:100435. doi: 10.1016/j.esxm.2021.100435