Woher kommt Muskelkater?

Muskelkater entsteht durch ultrastrukturelle Muskelschädigungen, die als Mikrotraumen bezeichnet werden. Diese Schädigungen treten häufig nach ungewöhnlichen oder übermäßigen Muskelbelastungen auf. Die Belastungen können durch eine Muskelüberbeanspruchung mit Strukturschäden, Energiemangel, Elektrolytmangel oder eine Kombination dieser Faktoren verursacht werden [1, 2].

Infolge dieser Schädigungen kommt es zu Proteinabbau, Apoptose (programmierter Zelltod) und lokal entzündlichen Zellreaktionen. Die Mikrotraumen können durch den Nachweis von Enzymen im Blut, wie Creatinkinase (CK), erkannt werden. Diese Enzyme sind normalerweise nur in der Muskulatur vorhanden [1, 2].

Der Ermüdungszustand der Muskulatur kann anhand des CK-Wertes beurteilt werden. Ein Anstieg des CK-Wertes auf das 4- bis 5-fache des individuellen Ruhewertes deutet auf eine muskuläre Strukturzerstörung hin. Bei einem Myokardinfarkt (Herzinfarkt) ist der CK-Wert ebenfalls erhöht, aufgrund der Zerstörung von Herzmuskelzellen infolge von Sauerstoffmangel [1, 2].

Klinische Symptome von Muskelkater treten in der Regel 48 bis 74 Stunden nach der sportlichen Aktivität auf. Diese Symptome umfassen reduzierte Kraftentfaltung, schmerzhafte Bewegungseinschränkungen, erhöhten Muskeltonus, mögliche Schwellungen und Funktionseinschränkungen angrenzender Gelenke [1, 2, 3].

Literatur

  1. Hotfiel T, Freiwald J, Hoppe MW, Lutter C, Forst R, Grim C, Bloch W, Hüttel M, Heiss R: Advances in Delayed-Onset Muscle Soreness (DOMS): Part I: Pathogenesis and Diagnostics. Sportverletz Sportschaden. 2018 Dec; 32 (4): 243-250
  2. Heiss R, Lutter C, Freiwald J, Hoppe MW, Grim C, Poettgen K, Forst R, Bloch W, Hüttel M, Hotfiel T: Advances in Delayed-Onset Muscle Soreness (DOMS): Part II: Treatment and Prevention. Sportverletz Sportschaden. 2019 Mar; 33 (1): 21-29
  3. Wiemeyer J: Dehnen – eine sinnvolle Vorbereitungsmaßnahme im Sport? Spectrum. 2002; 14 (1): 53-80