Wie wirkt sich eine Schwangerschaft auf die Blutfette aus?
Während der Schwangerschaft steigt der Blutcholesterinspiegel zwischen 25 und 40 % und der Blut-Triglyceridspiegel zwischen 100 und 200 % an. Der Anstieg der Cholesterin- und Triglyceridkonzentration im Blut der Schwangeren wird auch bei einer sehr cholesterin- und fettarmen Ernährungsweise in der Schwangerschaft beobachtet und ist somit als normal anzusehen.
Wissenschaftler untersuchten den sehr hohen Cholesterinspiegel bei den in Mexiko lebenden Tarahumara-Indianern, die eine sehr fett- und cholesterinarme Ernährungsweise haben. Bei den Tarahumaras lag der Cholesterinspiegel nicht schwangerer Frauen unter dem Cholesterinspiegel nordamerikanischer Frauen. In der Schwangerschaft kam es bei unveränderter Ernährungsweise zum Anstieg des Cholesterinspiegels um im Durchschnitt 40 %. Der Anstieg der Fettsäurespiegel in der Schwangerschaft scheint also nicht mit einer veränderten Zufuhr erklärbar.
Die Fettstoffwechselstörung entsteht wahrscheinlich durch eine vermehrte Ausschüttung von Fetten durch die Leber unter dem Einfluss des Schwangerschaftshormons Östradiol (VLDL-Sekretion). Diese VLDL-Teilchen sind sehr groß und reich an Triglyceriden.
Wissenschaftler haben inzwischen auch weitere Erklärungsmöglichkeiten für diese Fettstoffwechselstörung gefunden. Erhöhte Blutfettwerte in der Schwangerschaft sind normal und kein Grund zur Beunruhigung.