Was kann ich gegen Hämorrhoiden tun?

Man spricht nicht gern darüber, doch Hämorrhoiden – geweitete, geschwollene Venen um den Darmmast herum, zum Teil sichtbar und zum Teil unsichtbar – sind ein häufiges Problem für schwangere Frauen. Hämorrhoiden entstehen, weil die Gebärmutter auf die Hauptblutgefäße drückt. Dies führt zu einem Blutstau, der die Blutgefäße weitet und anschwellen lässt. Des Weiteren trägt das Schwangerschaftshormon Progesteron zur Entspannung der Venenmuskulatur bei und damit indirekt zum Anschwellen der Venen.

Ein weiterer Faktor für die Entstehung von Hämorrhoiden ist Verstopfung. Der starke Druck, der bei der Verstopfung notwendig wird, erhöht den Druck der Blutgefäße und trägt somit auch zur Vergrößerung der Venen bei.

Manchmal bluten Hämorrhoiden. Dieses Bluten hat keinen Einfluss auf die Schwangerschaft, aber falls das häufiger vorkommt, sprechen Sie mit Ihrem betreuenden Arzt. Wenn Sie starke Beschwerden haben, sollten Sie die Hämorrhoiden von einem Magen-Darm-Spezialisten behandeln lassen.

Im Folgenden einige Empfehlungen, die dazu beitragen, Hämorrhoiden zu verhindern, genauer gesagt – soweit Hämorrhoiden vorhanden sind – dazu beitragen, dass die Beschwerden nachlassen oder verschwinden:

  • Vermeiden Sie eine Verstopfung; Informationen zum Thema “Verstopfung in der Schwangerschaft, was können Sie tun?” geben wir Ihnen gern.
  • Gern stellen wir Ihnen dazu ein individuelles Fitnessprogramm zusammen.
  • Bewegen Sie sich und wechseln Sie häufig zwischen einer stehenden und einer sitzenden Tätigkeit.
  • Nehmen Sie ein warmes Bad, zwei- bis dreimal täglich. Dieses kann den Muskelkrampfbereich des Schließmuskels vermindern, der häufig Ursache der Schmerzen ist.
  • Legen Sie abends Ihre Füße hoch. So können Sie sich zurücklehnen und entspannen. Dieses hilft, den Darmdruck auf die Gebärmutter zu entlasten und führt zur Entspannung des Schließmuskels.
  • Überanstrengen Sie sich nicht und heben Sie nicht zu schwere Sachen – das heißt, heben Sie nichts, was mehr als fünf Kilogramm wiegt.
  • Sitzen Sie nicht zu lange auf der Toilette.
  • Gehen Sie einmal täglich spazieren, das trägt zu einer guten Verdauung und damit zu einem regelmäßigen Stuhlgang bei.

Das Pressen während der Wehen lässt Hämorrhoiden oftmals erst richtig hervortreten, selbst dort, wo anscheinend vorher keine waren. Das ist nicht schlimm, sie werden im Regelfall nach der Geburt schnell wieder verschwinden.

Nachfolgend ein paar Hinweise zu allgemeinen Maßnahmen zum Thema Hämorrhoiden:

Allgemeine Maßnahmen

  • Vermeiden von langem Sitzen und Stehen!
  • Vermeiden des Pressens beim Stuhlgang.
  • Analhygiene (als Basistherapie) nach Toilettengang in folgenden Schritten:
    • grobe Säuberung mit unbehandeltem Toilettenpapier (gefärbtes Toilettenpapier enthält Farbstoffe, die möglicherweise zu einer Allergie führen können) 
    • sorgfältige Reinigung mit angenehm temperiertem Wasser ohne Verwendung von Seife (über einem Bidet bzw. unter der Dusche; für unterwegs Verwendung von Einmalwaschlappen für Babys) 
    • Trockentupfen/Föhnen
    Achtung! Keine Verwendung von Feuchttüchern (enthält Konservierungsstoffe und oft auch Duftstoffe). Diese können, trotz dermatologischer Testung, Substanzen enthalten, die bei längerem Gebrauch zu einem Kontaktekzem führen können. Des Weiteren keine Verwendung von Desinfektionsmitteln oder Intimsprays.
  • Pflege der Analregion: bei häufiger Stuhlentleerung, ggf. weiche Zinkpaste verwenden; keine Verwendung von Vaseline
  • Der Stuhlgang sollte stets eine weiche Konsistenz haben.